Damno (Damnica)

Damno (Damnica)
Damno
Damno führt kein Wappen
Damno (Polen)
Damno
Damno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Damnica
Geographische Lage: 54° 32′ N, 17° 19′ O54.52972222222217.318888888889Koordinaten: 54° 31′ 47″ N, 17° 19′ 8″ O
Einwohner:

632

Postleitzahl: 76-231 Damnica
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Potęgowo/DK 6Żelkowo/DW 213
Damno → Mianowice/DK 6
Schienenweg: PKP-Bahnstrecke Stargard in Pommern–Danzig
Bahnstation: Damnica
Nächster int. Flughafen: Danzig

Damno (deutsch Dammen, kaschubisch Damno) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Damnica im Powiat Słupski (Kreis Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Blick auf Damno (Dammen)

Damno liegt am westlichen Ufer der Łupawa (Lupow), in die hier die Charstnica (Karstnitz-Bach) einmündet. Der Ort ist zwischen Żelkowo (Wendisch Silkow, 1938-45 Schwerinshöhe) an der Woiwodschaftsstraße 213 (Celbowo (Celbau) - Słupsk (Stolp)) und Poganice (Poganitz) an der polnischen Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28 Stettin - Danzig) der wichtigste Łupawa-Übergang.

Durch Damno führt eine Nebenstraße, die Potęgowo mit Żelkowo (Wendisch Silkow, 1938-45 Schwerinshöhe) verbindet. Im Ort selbst zweigt eine Nebenstraße nach Süden über Damnica (Hebrondamnitz) nach Mianowice (Mahnwitz) ab und bietet nach zwölf Kilometern direkten Anschluss an die Landesstraße 6. Bis zur südwestlich gelegenen Kreisstadt Słupsk sind es 25 Kilometer.

Die nächste Bahnstation ist das fünf Kilometer entfernte Damnica (Hebrondamnitz) an der Strecke von Stargard in Pommern nach Danzig.

Geschichtliches

Der historischen Dorfform nach ist das alte Kirchdorf Dammen ein großes Straßendorf. Auf dem steilen Ufer der Lupow liegt nahe der alten Mühle ein gut erhaltener Burgwall.

Dammen bestand ursprünglich aus zwei Teilen, die Wendisch Dammen und Groß Dammen genannt wurden. Im letzteren saßen die deutschen Kolonisten, im wendischen Teil lebten die Kaschuben.

Im Jahre 1419 war Dammen Ordenshof des Deutschen Ritterordens. Das Dorf war im Besitz derer von Schwaven, von Weiher und von Below. 1523 werden Mathias labune to dammen und Weigere tho groten Dmmen genannt. Im Jahre 1590 gab es neun besetzte und zwei wüste Höfe sowie vier Kossäten. Gerd von Below verkaufte es1696 an Klaus Heinrich von Lettow. Über Generationen hinweg blieb es im Besitz dieser Familie.

Im Jahre 1784 hatte Dammen ein Vorwerk, einen Prediger, einen Küster, sieben Bauern, fünf Kossäten, einen Gasthof, eine Schmiede, eine Wassermühle und die Schäferei namens Gloddow (heute polnisch: Głodowo) bei insgesamt 29 Feuerstellen (Haushalten).[1] 1800 gehörte Dammen der Familie von Mitzlaff.

Im Jahre 1905 zählten die Landgemeinde und der Gutsbezirk Dammen zusammen 435 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 190 auf 440, betrug 1933 schon 531 und fiel bis 1939 auf 498. Im Jahre 1938 war das Rittergut Dammen mit dem Vorwerk Gloddow 870 Hektar groß, davon 745 Hektar Ackerland. Damals gab es außer dem Gut noch 19 landwirtschaftliche Betriebe.

Bis 1945 war Dammen eine Gemeinde im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Die Gemeinde gehörte mit fünf anderen Gemeinden zum Amts- und zum Standesamtsbezirk Bewersdorf (heute polnisch: Bobrowniki).

In der Nacht zum 9. März 1945 wurde Dammen kampflos von russischen Truppen besetzt. Im Sommer 1945 bemächtigten sich Polen des Dorfes. Zahlreiche deutsche Männer wurden in Arbeitslager - größtenteils nach Kolberg (Kołobrzeg) - verbracht. Die Vertreibung der Bewohner erfolgte im Sommer 1946. Aus Dammen wurde Damno, das heute ein Teil der Gmina Damnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975-1998 Woiwodschaft Stolp) ist. Damno zählt heute über 600 Einwohner.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1852: 405[2]
  • 1905: 435
  • 1939: 498
  • 2010: ca. 600

Kirche

Pfarrkirche

Eine Matrikel von 1590 bekundet das Vorhandensein einer Kirche in Dammen. Die alte Kirche muste jedoch 1879 einem Neubau weichen.

Der Altar dieser Kirche war ein Werk aus dem Jahre 1708. Der Sockel des Altaraufsatzes enthielt eine geschnitzte Darstellung des Abendmahls. Von besonderem Wert waren zwei kastenförmige Altarleuchter aus Messing oder Rotguss für je zwölf Lichter in spätgotischen Formen. In das Taufbecken aus Messing in Nürnberger Art war um das Mittelrelief die „Verkündigung“ eine doppelreihige Zierumschrift eingraviert. Der Abendmahlskelch trug die Jahreszahl 1622.

Kirchspiel/Pfarrei

Das evangelische Kirchspiel Dammen war bis 1945 seinem Umfang nach und zahlenmäßig eines der größten im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1940 zählte es 4900 Gemeindeglieder, die in Dammen sowie 14 eingepfarrten Orten lebten:

Kirchenpatrone waren zuletzt die Gutsbesitzer von Livonius (Dammen) und von Kleist (Labehn) mit je einer Stimme. Der letzte deutsche Geistliche, Pfarrer Magnus Erdmann, wurde im März von der Russen verschleppt.

Seit 1945 ist die Bevölkerung von Damno überwiegend katholisch. Der Ort ist weiterhin Sitz eines Pfarramtes, der Pfarrei der „Hl. Apostel Simon und Judas Thaddäus“ und gehört zum Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Zur Pfarrei gehören neben Damno jetzt die Orte:

.

In Damno lebende evangelische Kirchenglieder sind heute in das Kirchspiel der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingepfarrt.

Pfarrer bis 1945

Von der Reformation bis 1945 amtierten in Damno 13 evangelische Geistliche:

  • Miachael Zelack, 1563, 1612
  • Michael Vizichius, 1636
  • Johann Bunkius, 1660-1689
  • Michael Birr, 1689-?
  • Immanuel Grünenberg, 1725-1750 (?)
  • Michael Benjamin Rahtz, 1751-1796
  • Georg Bogislav Gottel, 1797-1817
  • Joachim Christoph Schumann, 1818-1850
  • Karl Friedrich Johnathan Horn, 1851-1892
  • Wilhelm Max Carol Hildebrandt, 1893-1904
  • Wilhelm Karl Richard Schultz, 1905-1915
  • Martin Richter, 1915-1928
  • Magnus Erdmann, 1928-1945

.

Schule

Zum ersten Mal wurde in Dammen im Jahre 1708 eine Schule genannt. Der Küsterlehrer erteilte den Unterricht. Seit 1819 kamen auch die Kinder aus Vieschen (heute polnisch: Wiszno) zur Schule nach Dammen - bis 1914, als Vieschen wieder eine eigene Schule bekam.

In der 1932 dreistufigen Volksschule in Dammen unterrichteten zwei Lehrer in drei Klassen 83 Schulkinder. Die letzten deutschen Lehrer waren Johannes Rubach und Ernst Zombronner.

Verweise

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
  • Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur gegenwart, Teil 2, Stettin, 1912
  • Hans Glaeser, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940
  • Dammen. Dorfgeschichte in Stichworten, in: Die Pommersche Zeitung, 7. Mai 1966
  • Aus der Geschichte des Dorfes Dammen, in: Ostpommersche Heimat, 1934, Nr. 23-24

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann, Hrsg.: Ausführlich Beschreibung des gegenwärtigen Zustndes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, 2. Band, Stettin 1784, S. 957-958, Nr. 29.
  2. Topographisch-statistische Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1865, S.110.

Weblinks

 Commons: Damno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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