Dammvorstadt (Köpenick)

Dammvorstadt (Köpenick)

Die Dammvorstadt ist eine Ortslage im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, die zum Ortsteil Köpenick gehört.

Geografie

Die Dammvorstadt Köpenick befindet sich nördlich der Altstadt Köpenick und wird begrenzt im Osten von Hirschgarten, im Westen von der zur Oberschöneweide zählenden Wuhlheide, im Norden von der Bahntrasse am Bahnhof Köpenick mit der dahinter gelegenen Ortslage Köpenick-Nord und im Süden von der Spree.

Geschichte

Der Name verweist auf einen Damm, der früher von der Dammbrücke durch Sumpfgebiet bis zur Poststraße nach Fürstenwalde/Spree führte. Auf dem ehemaligen Gebiet der Köpenicker Feldmark gab es vor 1860 21 Wohnhäuser und 50 Wirtschaftsgebäude, vor allem Scheunen.

1860 wurde als Siedlung nördlich der Köpenicker Altstadt die Dammvorstadt gegründet. Hierbei gab der Unternehmer und Kommunalpolitiker Friedrich Wilhelm Oetting (1834–1882) die wesentlichen Impulse. Er erwarb 1860 in der heutigen Lindenstraße vom Holzhändler und Kalkbrenner Helwig ein Grundstück, auf dem er eine Zuckersiederei, eine Sirupkocherei und Stärkemehlfabrik errichtete. In der heutigen Joachimstraße baute er 1862/1863 sein Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude und 1865 eine Cichorienfabrik. Für sein Unternehmen ließ er Straßen sowie Wohnhäuser für die Arbeiter anlegen. Ab 1871 setzte eine verstärkte Ansiedlung von Gewerbetreibenden entlang der heutigen Bahnhofstraße nach Berlin-Mahlsdorf ein. Es siedelten sich im Weiteren eine Reihe von Chemie- und Metallwarenfabriken an, die rund 1000 Arbeiter beschäftigten. 1881 wurde die heutige Bahnhofstraße verstärkt mit Wohnhäusern versehen. Hierzu trug auch bei, dass in der Altstadt Köpenick mit ihrer Insellage nicht mehr ausreichend Platz für den Wohnungsbau bestand. 1895/1896 erwarb und parzellierte das Bankhaus Sörgel, Parrisius & Co. 119 Morgen östlich der Bahnhofstraße und ließ zehn neue Straßen anlegen, versehen mit viergeschossigen Mietshauszeilen.

Die Bahnhofstraße ist heute die wichtigste Einkaufsstraße in Köpenick. Unmittelbar am Bahnhof Köpenick befindet sich das Einkaufszentrum Forum Köpenick.

Im Süden der Dammvorstadt befindet sich zur Dammbrücke hin ein um 1900 angelegter Stadtpark, der seit 1945 Platz des 23. April heißt (ursprünglich ab dem 18. Jahrhundert Heuplatz, Heumarkt), auf dem ein Mahnmal für die Köpenicker Blutwoche steht.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Köpenick — Quarter of Berlin Town hall on Dahme river …   Wikipedia

  • Dammvorstadt — Die Dammvorstadt ist eine Siedlung in Berlin Köpenick, siehe Dammvorstadt (Köpenick) ein ehemaliger Ortsteil von Frankfurt (Oder), heute polnisch Słubice Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselb …   Deutsch Wikipedia

  • Wahlkreis Treptow-Köpenick 5 — Staat Deutschland Bundesland …   Deutsch Wikipedia

  • Treptow-Köpenick — Treptow Köpenick …   Deutsch Wikipedia

  • Berlin-Köpenick — Köpenick Ortsteil von Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirk Köpenick — Bezi …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirk Treptow-Köpenick — …   Deutsch Wikipedia

  • St. Josephkirche (Berlin-Köpenick) — Die St. Josephkirche in der Köpenicker Lindenstraße …   Deutsch Wikipedia

  • St. Joseph-Kirche (Berlin-Köpenick) — Die St. Josef Kirche in der Köpenicker Lindenstraße Köpenick als Mutterkirche …   Deutsch Wikipedia

  • Cöpenick — Köpenick Ortsteil von Berlin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”