Das ewige Spiel

Das ewige Spiel
Filmdaten
Originaltitel Das ewige Spiel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1951
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie František Čáp
Drehbuch Hanns Wiedmann (als Johannes Kai), František Čáp
Produktion Franz-Cap-Produktion für Merkur-Film
Musik Bert Grund
Kamera Georg Krause
Schnitt Friedl Schier-Buckow
Besetzung

Das ewige Spiel ist ein Spielfilm von František Čáp aus dem Jahr 1951.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Marie Campenhausen fühlt sich von ihrem Mann Ulrich, der ständig auf Geschäftsreisen ist, vernachlässigt und hat daher schon längere Zeit eine Affäre mit dem Architekten Werner Donatus. Als sie mit Werner auf eine gemeinsame Auslandsreise gehen will, kommt plötzlich Ulrich unerwartet von einer Geschäftsreise heim und vermutet im kurz darauf erscheinenden Werner einen Nebenbuhler. Das Gespräch der Männer, das Marie als Arbeitsbesprechungszusammenkunft darzustellen versucht, verläuft eisig. Ulrich sagt durch die Blume, dass er von dem Verhältnis weiß, kann Marie nach dem Gehen Werners aber keine Liebe zeigen, sodass diese hinaus in den Winter Regensburgs flieht. An einer Straßenecke, die wie durch Zauberhand zur Sackgasse wird, trifft sie auf eine alte Frau, die ihr in einer Glasscherbe drei Versionen ihres Schicksals zeigt.

Version 1 – Die Glockengießerlegende um 1500

Marie ist mit dem angesehenen Glockengießer Werner Donatus verheiratet. Er soll in den nächsten Tagen die große Glocke für den Regensburger Dom gießen und gibt sich den Vorbereitungen dafür hin. Marie hingegen tut ähnliches mit dem Ratsherrn Ulrich Campenhausen, der sich des Nachts in ihr Zimmer zu schleichen pflegt, weiß er doch den Hausherrn bei der Glockengießerarbeit. Die abergläubische Bevölkerung, die von Zeit zu Zeit einen Mann mit purpurroter Kleidung im Haus des Werner Donatus verschwinden sieht, glaubt an eine Verbindung Maries mit dem Teufel. Werner Donatus kommt hinter das Verhältnis der beiden und tötet Ulrich in der Nacht, in der Ulrich dem Glockengießen beiwohnen will. Den Leichnam verbrennt Werner in der glühenden Glockenspeise. Das Volk jedoch glaubt an eine Verzauberung Ulrichs durch Marie, die schließlich als Hexe verbrannt wird.

Version 2 – Kruzifix-Legende 1661

Marie ist die Tochter einer reichen Patrizierin und soll nach dem Willen der Mutter den ebenso reichen Kaufmann Ulrich Campenhausen ehelichen. Ihr Herz gehört jedoch dem Bildhauer Werner Donatus, dem sie für eine Heiligenfigur Modell stand. Als ihre Mutter Marie den Umgang mit Werner verbietet, erscheint der betrunken zur Einweihung der Heiligenfigur im Dom. Die öffentliche Schande kann auch Marie nicht übersehen. Auf Druck ihrer Familie verlobt sie sich mit Ulrich. Werner verkommt immer mehr, bis ihn eines Tages sein alter Lehrer Martin betrunken auf der Straße liegend findet. Er versucht, seinem Schützling wieder Lebensmut zu geben, indem er bei ihm einen angeblich an ihn selbst gerichteten Auftrag weitergibt, für das Mittelschiff des Domes eine Figur des Jesus am Kreuz zu schaffen. Über die Arbeit, die in Wirklichkeit keinem Auftrag entsprungen ist, erkrankt Werner schwer. Marie erfährt von seinem Zustand und verlässt Verlobten und Familie, um ihn gesund zu pflegen. Doch die Medikamente sind teuer und das Geld nur durch ein Darlehen bei Ulrich zu erhalten. Das Pfand ist sie selbst und so willigt sie in ihrer Not in eine erneute Verlobung ein. Mit den lebensrettenden Medikamenten eilt sie zu Werner zurück, den sie jedoch nur noch tot auffindet.

Version 3 – Duell-Legende 1850

Marie ist eine einfache Wäscherin, das schon seit längerer Zeit vom Premier-Leutnant Werner von Donatus verfolgt wird. Immer schreckhafter wird Marie, bis sie sich eines Tages vor ihm in eine Kirche flüchtet und dort in ihrer Panik den Glockenturm ersteigt. Oben geht es nicht weiter, doch der, der ihr bis hierhin gefolgt ist, ist nicht Werner, sondern der Rittmeister Ulrich Graf Campenhausen, der ihr seine Liebe gesteht und sie bittet, seine Frau zu werden. Sie willigt ein, wird von seiner Familie und seinen Angestellten zuerst jedoch misstrauisch empfangen, muss Ulrich doch wegen seiner Heirat den Dienst als Offizier quittieren und auf das Majorat verzichten. Doch schon bald schafft es Marie, mit ihrer Art die Herzen der Familie zu erobern. Werner von Donatus jedoch kann seinen Misserfolg nicht verwinden und so folgt auf eine abfällige Bemerkung über Marie prompt Ulrichs Aufforderung zum Duell. Ulrich wird dabei getötet. Marie, die zu den Männern aufs Feld gelaufen kam, verfällt nach der Tat dem Wahnsinn.

Sie wird älter und am Ende zu jener alten Frau, die der „heutigen“ Marie das Schicksal der Generationen vor ihr gezeigt hat. Marie kehrt nach Hause zurück und weiß nun, dass sie ihre Liebe nur noch Ulrich schenken wird.

Produktion

Die Außendrehs und Teile der Innendrehs fanden in Regensburg statt. Szenen der Glockengießer-Legende wurden im Regensburger Reichssaal aufgenommen.

Die Uraufführung fand am 22. März 1951 in den Regensburger Kammer-Lichtspielen statt.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films bewertete Das ewige Spiel als „optisch anspruchsvolles, aber verquastes Schicksalsdrama.“[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 2. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 934.

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