Aberntung

Aberntung
Weizenernte mit einem Mähdrescher
Erntezeit im Rumänien der 1920er Jahre
Erntekrone in Barmke
gepresste Stroh-Rundballen, 2006

Die Ernte fasst alle Arbeiten zusammen, welche zum Einbringen landwirtschaftlicher Gewächse und Früchte notwendig sind. Der forstwirtschaftliche Einschlag von Holz im Wald wird auch als Holzernte bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Große Bedeutung für die Ernte haben

  • der richtige Zeitpunkt
  • das Wetter
  • schnelle Abwicklung der notwendigen Arbeiten

Man unterscheidet in der heimischen Landwirtschaft folgende Haupternten:

  • Grünfutterernte: sie erstreckt sich auf alle grünen Futtergewächse, die (für die Winterfütterung) in konserviertem Zustand aufbewahrt werden sollen.
  • Getreideernte: umfasst die Ernte von Getreide, Öl- und Hülsenfrüchten
  • Hackfruchternte: Ernte von Wurzel- und Knollengewächsen (z.B. Kartoffeln und Zuckerrüben).

Im Obstbau spricht man von Obsternte, im Weinbau von Weinlese.

Die Ernte war zu allen Zeiten der wichtigste Zeitraum eines landwirtschaftlichen Jahres. Das erfolgreiche Einbringen und Lagern der Ernteerträge bedeutete das Überleben des nächsten Winters. Gerade in nördlicheren Breiten Europas, in denen pro Jahr nur eine einzige Ernte eingebracht wird, bedeuteten Missernten oft Hungersnot, Armut und den Tod.

Die Ernte wurde deshalb schon bei den Griechen und Römern durch besondere Feierlichkeiten abgeschlossen. Das kirchliche Erntedankfest, in Deutschland meist am ersten Sonntag nach Michaelis (29. September) gefeiert, ist an die Stelle der heidnischen Ernteopfer getreten.

In früheren Jahrhunderten fanden vom Gutsherrn veranstaltete Festlichkeiten statt, auf denen die Landarbeiter vom Betriebsinhaber bewirtet wurden. Lokale Bräuche sind z. B. das so genannte Erntebier, oder der Erntekranz (oder eine Erntekrone), den die Belegschaft dem Betriebsleiter zum Dank für ihre Mühe übergibt.

Ertrag

Als Ertrag wird die Ernteeinfuhr pro Flächeneinheit (meist pro Hektar) aufgefasst. Methoden, um den Ertrag zu steigern, waren und sind beispielsweise Dreifelderwirtschaft, Dünger, Züchtung oder künstliche Bewässerung.

Missernte

Ende August 1960 gab es einen Ernterückstand bei Hofgeismar in Nordhessen. Durch schlechtes Wetter waren erst 20% des Korns geerntet, der Rest war zu 50% unbrauchbar.

Als Missernte bezeichnete man eine Ernte mit einem sehr schlechten Ertrag. Dadurch gibt es oft Versorgungsprobleme im betreffenden Land. Missernten treten oft in Folge von extremen klimatischen Ereignissen wie langanhaltender Dürre, Unwettern, übermäßigem Schädlings- oder Krankheitsbefall (Insektenplagen, Pflanzenseuchen) oder Naturkatastrophen auf.

In früheren Jahrhunderten führten Missernten häufig zu Hungersnöten in der Bevölkerung. Die Ernährung der Menschen bestand aus landwirtschaftlichen Produkten, die nicht konserviert werden konnten. Auch Nutztiere, wie Kühe und Schweine wurden mit diesen Produkten gefüttert und waren daher von Missernten betroffen.

Missernten und darauffolgende Hungersnöte führten früher oft zu Auswanderungen in andere Länder oder Kontinente, zum Beispiel die Kartoffelfäule, die Mitte der 1840er Jahre zur Großen Hungersnot in Irland führte.

Siehe auch

Weblinks


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