Capella Speciosa

Capella Speciosa
Capello Speciosa, vor der Zerstörung 1799
Konservierte Grundmauern der Capella Speciosa

Die Capella Speciosa (auch: Speziosa; wörtlich: die schöne bzw. wohlgestaltete Kapelle) befand sich in Klosterneuburg, Niederösterreich, auf dem Gelände des Stifts etwas südlich der Stiftskirche. Sie gilt als ältestes Bauwerk der Gotik in Österreich (lediglich der Chor in Lilienfeld ist älter). Die Kapelle wurde ab 1200 unter Herzog Leopold VI. als Palastkapelle über einem älteren romanischen Vorgängerbau errichtet und 1222 geweiht. Der Bau wurde vermutlich durch französische Handwerker nach dem Vorbild der Krönungskapelle von Reims errichtet.

1799 fiel die Capella Speciosa dem Josephinismus zu Opfer und wurde geschleift. Teile der Kapelle fanden in der Laxenburger Franzensburg Verwendung. Die gotische Sandsteinkanzel mit der Maßwerkbrüstung aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts, von der Kanzel und vom Treppenaufgang, wurde mit neugotischen Blattkapitellen aus 1800 ergänzt und im Jahre 1928 in die Filialkirche hl. Wolfgang in Kirchberg am Wechsel übertragen.

Bereits 1953 wurden die Grundmauern der Capella freigelegt und dokumentiert, sie wurden danach aber wieder zugeschüttet. Im Sommer 2005 wurde die Capella Speciosa im Rahmen von Nachgrabungen des Bundesdenkmalamts abermals freigelegt und ist im Stift Klosterneuburg am Stiftsplatz der Öffentlichkeit mit 6. Mai 2006 zugänglich. In der Führung "sakraler Weg" sind auch einige Figuren der Emporengruppe zu sehen.

In den Jahren 1993 bis 1995 hat ein Team der Technischen Universität Wien (Mario Schwarz, Andreas Voigt, Hans Peter Walchhofer und Elmar Schmidinger) die Capella Speciosa computerunterstützt rekonstruiert.

Weblinks

 Commons: Capella Speciosa – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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