Capodaster

Capodaster
Kapodaster für akustische Gitarren
Gitarre mit Kapodaster im dritten Bund. Darunter zwei Kapodaster unterschiedlicher Bauform.

Der Kapodaster (ital. capotasto - Hauptbund) ist eine Vorrichtung, um die schwingende Länge der Saiten einer Gitarre oder eines verwandten Saiteninstruments (etwa Mandoline oder Banjo) zu verkürzen. Sie wird zwischen zwei Bünden um den Hals des Instruments gespannt und drückt die Saiten auf diese. Spieltechnisch nutzbar bleibt die Saitenlänge zwischen dem oberen der beiden Bünde und dem Steg.

Kapodaster werden benutzt, um das Instrument beispielsweise der Gesangsstimme anzupassen. Die Gitarre klingt durch die Saitenverkürzung höher: Das Musikstück muss nicht erst in eine geeignetere Zieltonart transponiert werden. Der Kapodaster hat den Ruf, ein Hilfsmittel für Gitarristen zu sein, die keine Barrégriffe beherrschen. Es ist jedoch in vielen Fällen unmöglich, ein Stück ohne Kapodaster originalgetreu in eine andere Tonart zu transponieren. Dies gilt besonders dann, wenn ein Gitarrenstück so genannte „Flageolett“-Töne enthält.

Mit einem Kapodaster kann man außerdem ein Musikstück in zwar derselben Tonart, jedoch in einer anderen, höheren Umkehrung spielen, wodurch die Gitarre eine neue Klangfarbe erhält.

Ein Kapodaster ermöglicht die Umsetzung eines Musikstückes in eine spieltechnisch einfachere Form, ohne die Tonart, in der es erklingt, zu ändern. Dieser Aspekt ist beim Zusammenspielen mit anderen Instrumenten von Bedeutung, da hier im Allgemeinen die Tonart nicht geändert werden soll. Beispielsweise sind in Es-Dur gesetzte Stücke auf der Gitarre schwieriger umzusetzen als Stücke in C-Dur (Standardstimmung: E A D g h e vorausgesetzt). Durch ein Kapodaster im dritten Bund werden alle Saiten um drei Halbtöne höher gestimmt. Statt des Es-Dur Akkordes wäre dann der C-Dur Akkord zu greifen, oder ein g-Moll Akkord würde durch einen e-Moll Akkord ersetzt. Die entsprechende Umsetzung kann der Transponiertafel entnommen werden: In genanntem Beispiel ist die Ausgangstonart Es-Dur (Vorzeichen: 3b) in der letzten Spalte zu finden. Die Zieltonart C-Dur (ohne Vorzeichen) ist in der dritten Spalte aufgeführt. Die Akkord- oder Notenentsprechungen können zeilenweise abgelesen werden: Es-Dur (Es) → C-Dur, g-Moll → e-Moll.

Dur B F C G D A E H Fis/Ges Des As Es
Moll g d a e h fis cis gis dis/es b f c
Vorzeichen 2b 1b 1# 2# 3# 4# 5# 6#/6b 5b 4b 3b
Es B F C G D A E H Ges Des As
B F C G D A E H Fis/Ges Des As Es
F C G D A E H Fis Cis/Des As Es B
C G D A E H Fis Cis Gis/As Es B F
G D A E H Fis Cis Gis Dis/Es B F C
D A E H Fis Cis Gis Dis B F C G
A E H Fis Cis Gis Dis B F C G D
E H Fis Cis Gis Dis B F C G D A
H Fis Cis Gis Dis B F C G D A E
Ges Des As Dis B F C G D A E H
Des As Es B F C G D A E H Ges
As Es B F C G D A E H Ges Des

Weiterhin gibt es noch Kapodaster, die nur bestimmte Saiten herunterdrücken, die sogenannten "Partial-Capos".

Daneben gibt es noch Ausführungen, bei denen man für jede einzelne Saite bestimmen kann, ob sie heruntergedrückt werden soll, die sogenannten "Third-Hand-Capos".


Siehe auch


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