Dens (Nentershausen)

Dens (Nentershausen)

Der Ort Dens liegt in Osthessen und ist ein Ortsteil der Gemeinde Nentershausen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine Kopie des Hessischen Staatsarchiv Marburg bestätigt, dass der Ort Dens erstmals 1195 in der Schreibweise „Tense“ urkundlich erwähnt wurde. Papst Coelestin III. bestätigt darin dem Kloster Germerode den Besitz von Dens. 1995 feierte Dens somit sein 800–jähriges Jubiläum der Ersterwähnung. An anderer Stelle wird in dieser Urkunde auch ein „Superior Tense“ erwähnt, ob damit ein eigenständiges Dorf Oberdens oder ein höher geleger Teil in der Ortslage Dens bezeichnet wurde, bleibt ungewiss.

Die mittelalterliche Geschichte des Ortes ist zunächst eng mit der Burg Rotenberg verknüpft. Ein umfangreiches Güterverzeichnis eines Helfericus, Castellanus in Rothenberc aus dem Jahre 1254 listet Dens in dessen Güter-Schenkung an das Hersfelder Tochterkloster im benachbarten Breitenbach auf, Helfrich von Rotenberg war noch ein Lehnsmann und Burgverwalter der Thüringer Landgrafen. [1] In einer nicht genau datierten Urkunde zwischen 1302 und 1312 wird Dens im Zusammenhang mit einer Güterschenkung an das Kloster Cornberg genannt. Im 14. Jahrhundert gelangte Dens in den Besitz des Landgrafen von Hessen; diese gaben es als Lehen oder Pfand an die Herren von Berneburg und von Baumbach, welche auch im benachbarten Nentershausen auf der Burg Tannenberg saßen. Seit dem 15. Jahrhundert zählte Dens zum hessischen Amt Sontra. Die Denser Kirche war zu dieser Zeit schon Filialkirche der Nentershäuser Pfarrei.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Denser Kirche steht nachweislich auf Fundamenten einer mittelalterlichen St. Martin-Kapelle, wie Ausgrabungen im Sommer 1978 bestätigen konnten. Das Kirchengebäude ist ein massiver rechteckiger Saalbau von 17,50 m x 7,00 m Grundfläche. Über dem Haupteingang verweist die Jahreszahl 1786 auf einen späteren Um- oder Ausbau. Dank der Grabung konnte die Baugeschichte weiter erhellt werden. [2]

Am östlichen Ortsrand befindet sich in einer trichterförmigen natürlichen Senke der Denser See - ein etwa 0,8 Hektar großer Natursee mit einer mittleren Tiefe von etwa 13 m. Besonderheit des sagenumwobenen Gewässers ist die intensive Rotfärbung des Wassers, das seltene Phänomen wurde in der Kirchenchronik bereits 1604 notiert und stets als böses Omen gedeutet. Durch wissenschaftliche Untersuchungen konnte die Ursache in einem massenhaften Auftreten von Wasserflöhen erkannt werden, welche bei bestimmten Umweltbedingungen ihre Stoffwechselvorgänge umstellen und einen intensiv roten Farbstoff erzeugen. Der See wurde als Naturdenkmal ausgewiesen und ist Anlass für das traditionelle Denser Seefest. [1]

Quellen

  1. a b Karl W. Schellhase: Der rote See bei Dens und die Geschichte des Dorfes Dens. In: Das Werratal. Illustrierte Monatsblätter. Heft 7, Druck u. Verlag Trautvetter, Eschwege 1935, S. 52-53.
  2. Die Ausgrabungen in der Kirche von Dens. In: Homepage der Denser Kirchgemeinde. Abgerufen am 1. Februar 2010.

Weblinks

51.0248839.904938

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