Der Gauner und die Lady

Der Gauner und die Lady
Filmdaten
Deutscher Titel Der Gauner und die Lady
Originaltitel The Law and the Lady
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1951
Länge 104 Minuten
Stab
Regie Edwin H. Knopf
Drehbuch Leonard Spigelgass,
Karl Tunberg, nach dem Bühnenstück The Last of Mrs. Cheyney von Frederick Lonsdale
Produktion Edwin H. Knopf
Musik Carmen Dragon
Kamera George J. Folsey
Schnitt William B. Gulick,
James E. Newcom
Besetzung

Der Gauner und die Lady (Original: The Law and the Lady) ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Greer Garson und Michael Wilding aus dem Jahr 1951.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im London der Jahrhundertwende wird das Dienstmädchen Jane Hoskins fälschlicherweise beschuldigt, ihrer Herrin Lady Sybil Minden Diamantohrringe gestohlen zu haben. Als Inspektor McGraw Jane verhört, gibt Lady Sybils Schwager Nigel Duxbury zu, dass er es war, der die Ohrringe gestohlen habe, weil er sein Erbe an seinen um fünf Minuten älteren Zwillingsbruder Lord Minden verloren hatte. Dieser vergibt seinem Bruder und schenkt ihm die Ohrringe. Nigel handelt daraufhin eine Abfindung für Jane in Höhe von 200 Pfund aus und lädt sie in ein elegantes Restaurant ein. Dort erzählt ihm Jane von sich und ihren ehrgeizigen Zukunftsplänen. Nigel ist von ihren guten Manieren derart beeindruckt, dass er sie zu seiner Partnerin bei seinen unsauberen Geschäften machen möchte. Obwohl Jane angesichts seines unmoralischen Angebots zögert, willigt sie schließlich ein.

In Monte Carlo nehmen sie zunächst einen alten englischen Colonel bei einem Kartenspiel aus und reisen anschließend nach Shanghai, wo sie ihre Gaunereien erfolgreich fortsetzen. In San Francisco bringt Nigel Geschichten über Jane als Lady Loverly in Umlauf, sodass sie von der höheren Gesellschaft zahlreiche Einladungen erhält und die reiche und großzügige Witwe Mrs. Julia Wortin Janes angeblichem Wohltätigkeitsverein eine große Spende zukommen lässt. Nigel gibt sich in der Folgezeit als Butler namens Hoskins aus und lässt sich von Jane Mrs. Wortin empfehlen, die ihn prompt einstellt.

Als Jane für ein Wochenende von Mrs. Wortin auf deren Anwesen eingeladen wird, klärt Nigel seine Komplizin über Mrs. Wortins Juwelen auf, die diese in einem Safe aufbewahrt. Am darauffolgenden Abend wird Jane von Juan Dinas, dem Nachbar ihrer Gastgeberin, umworben, weshalb Nigel eifersüchtig wird. Bevor Jane zu Bett geht, bittet sie Mrs. Wortin um den Schlüssel für den Safe, um dort die Diamantohrringe, die ihr Nigel gegeben hatte, sicher aufzubewahren. Obwohl die Gelegenheit ideal ist, verzichtet Jane darauf, Mrs. Wortins Juwelen aus dem Geldschrank zu stehlen.

Am nächsten Tag lädt Juan Jane auf seine Hazienda ein, wo er ihr einen Heiratsantrag macht. Juans Großmutter ist Prinzessin Margarita, eine Nichte des Königs von Spanien. Sie nimmt Jane genauer unter die Lupe und findet heraus, dass Jane nicht die Lady ist, die sie vorgibt zu sein. Doch Juan lässt sich trotz der Einwände seitens seiner Großmutter nicht davon abbringen, Jane weiterhin den Hof zu machen. Diese gesteht Nigel derweil, dass sie glaubt, sich in Juan verliebt zu haben und ihn heiraten möchte. Nigel wünscht ihr alles Gute und stellt fest, dass sie wahrscheinlich beide Mrs. Wortin zu sehr mögen und deshalb ihre Juwelen nicht stehlen können. Aus einem spontanen Impuls heraus küsst er Jane, woraufhin diese ihm die Diamantohrringe zurückgibt. Nigel wiederum gesteht ihr, dass er die echten Ohrringe schon vor einer Weile versetzt habe und dringend Geld benötigt. Da sich Jane verantwortlich für seine Situation fühlt, beschließt sie, bei ihm zu bleiben und gemeinsam mit ihm am nächsten Morgen zu verschwinden.

Noch in der gleichen Nacht raubt Jane Mrs. Wortins Juwelen schließlich doch. Vom Balkon aus wirft sie Nigel die Beute zu, wird dabei jedoch von Juan beobachtet. Als dieser Jane zur Rede stellt, gibt sie ihre Tat offen zu. Dennoch versucht er sie zu küssen und löst dabei die Alarmanlage aus. Daraufhin gestehen sowohl Jane als auch Nigel ihre Betrügereien. Letzterer ist bereit, allen seinen Opfern das Geld zurückzuzahlen, welches er ihnen aus der Tasche gezogen hatte – selbst wenn es bedeutet, dass er dafür hart arbeiten muss. Kurz darauf trifft auch Inspektor McGraw am Ort des Geschehens ein. Er erscheint mit einem Haftbefehl für das Gaunerpaar, aber auch mit der Nachricht, dass Nigels Bruder Lord Minden verstorben sei und Nigel somit der neue Lord ist. Nach einem kurzen Aufenthalt im Gefängnis steht Janes und Nigels gemeinsamem Glück nichts mehr im Weg, denn sie sind sich inzwischen bewusst, dass sie sich beide lieben.

Hintergrund

Der Gauner und die Lady ist die dritte Verfilmung des erfolgreichen Bühnenstücks The Last of Mrs. Cheyney (1925) von Frederick Lonsdale. Zuvor waren bereits Norma Shearer (The Last of Mrs. Cheyney, 1929) und Joan Crawford (The Last of Mrs. Cheyney, 1937) in zwei Leinwandadaptionen unter dem Originaltitel aufgetreten. 1961 folgte auch eine deutsche Verfilmung (Frau Cheneys Ende) mit Lilli Palmer und Carlos Thompson.

Sowohl für Brite Michael Wilding als auch für Argentinier Fernando Lamas war Der Gauner und die Lady das jeweilige Hollywood-Debüt. Der Film, für den die rothaarige Greer Garson wie in Tagebuch einer Frau (1944) erneut eine schwarze Perücke trug, wurde am 15. August 1951 in New York uraufgeführt und erwies sich für MGM als Flop, dessen Einspielergebnis nur 1.360.000 Dollar betrug, was einen Verlust von 395.000 Dollar bedeutete.[1]

Kritiken

„Eine langatmige, uneinheitliche Geschichte, die jedoch mit guten Dialogen und einigen trefflichen Pointen aufwarten kann.“

Lexikon des internationalen Films[2]

Der Gauner und die Lady […] schneidet gut ab. […] Obwohl die Produzenten den Ort, die Zeit und die Handlung stark verändert haben, ist es immer noch die amüsante Geschichte eines eleganten Gaunerpärchens. […] Die Dialoge sind intelligent, der Stil jedoch uneinheitlich. Schauspieler Wilding und Schauspielerin Garson geben ein weltgewandtes und charmantes Gaunerpaar ab.“

Time[3]

„Der Dialog hat nur wenig Brillanz oder Witz […]. Die Autoren haben den Film von vorne bis hinten vermasselt. Edwin H. Knopfs eintönige Regie macht es auch nicht besser. Überraschenderweise bietet die sonst so strahlende Greer Garson eine uncharakteristische, glanzlose Vorstellung. Michael Wilding gelingt es nie, seiner Figur Tiefe zu verleihen, […] nur Marjorie Main vermag es, dem Ganzen echten Spaß hinzuzufügen. Der Gauner und die Lady ist insgesamt eine fade Enttäuschung.“

Craig Butler, All Movie Guide[4]

Literatur

  • Frederick Lonsdale: The Last of Mrs. Cheyney. Davis-Poynter Ltd, 1972, 116 S., ISBN 0-70670-019-8 (engl. Ausgabe)

Einzelnachweise

  1. Michael Troyan: A Rose for Mrs. Miniver. The Life of Greer Garson. The University Press of Kentucky, 1999, S. 244
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. "The Law and the Lady […] comes off well. […] Though the producers have changed the locale, period and much of the plot, it is still the amusing story of a pair of elegant swindlers. […] The lines are bright, the style brittle. Actor Wilding and Actress Garson make a suave and charming pair of scoundrels.", Time
  4. "There's precious little sparkle or wit to the dialogue […]. The writers have bungled the job pretty much from start to finish. Edwin H. Knopf's colorless direction doesn't help matters. Surprisingly, the usually radiant Greer Garson turns in an uncharacteristically lackluster performance. Michael Wilding never begins to get underneath the skin of his character, […] only Marjorie Main manages to inject any real fun into the proceedings. Lady is, altogether, a dull disappointment.", All Movie Guide

Weblinks


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