Der Loulou

Der Loulou
Filmdaten
Deutscher Titel Der Loulou
Originaltitel Loulou
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Maurice Pialat
Drehbuch Arlette Langmann,
Maurice Pialat
Produktion Yves Peyrot
Musik Philippe Sarde
Kamera Pierre-William Glenn,
Jacques Loiseleux
Schnitt Yann Dedet
Besetzung

Der Loulou ist ein französisches Filmdrama, das 1980 unter der Regie von Maurice Pialat gedreht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In einer Diskothek lernt Nelly den arbeitslosen Herumtreiber Loulou kennen und verbringt die Nacht mit ihm. Als sie am nächsten Tag zu ihrem Mann André, Chef einer kleinen Werbeagentur, zurückkehrt, will dieser sie erst aus der Wohnung werfen, doch dann versöhnen sie sich wieder. Aber anstatt ihn zu einem Arbeitsessen zu begleiten, landet sie erneut in den Armen von Loulou.

Nelly verbringt ihre Zeit mit Loulou und seiner Clique. Loulou war schon mal im Gefängnis und verkehrt immer noch in kriminellen Kreisen. Nelly bezahlt das billige Hotelzimmer, in dem sie wohnen, und fühlt sich wohl. Hilflos versucht André, sie wieder zurück zu erobern, aber gegen die sexuelle Anziehungskraft und den „machohaften“ Charme von Loulou hat er keine Chance.

Als Nelly schwanger wird, mietet sie eine kleine Wohnung. Sie schläft noch einmal mit André und wird von Loulou zu einem Einbruch mitgenommen. Diesen kriminellen Akt findet sie als Tochter aus gutem Hause aufregend. Aber allmählich, auch ausgelöst durch das Angebot ihres Bruders Michel, Loulou bei der Arbeitssuche zu helfen, wachsen in Nelly die Zweifel an einer unbeschwerten Zukunft.

Nach einem Essen auf dem Lande bei Loulous Mutter mit seinen Geschwistern und Freunden, geht Loulous Schwager aus Eifersucht mit dem Gewehr auf einen Knastfreund von Loulou los. Die Szene endet glimpflich in einem wüsten Handgemenge, ist aber letztendlich auch ein Auslöser, dass Nelly ihr Kind abtreiben lässt.

Loulou, der sich auf das Kind gefreut hatte, ohne sich wirklich darüber Gedanken zu machen, wie sehr sich dadurch ihre Lebenssituation verändert hätte, ist sauer.

Der Film endet, wie Nelly, halbwegs nüchtern, und Loulou, total betrunken, spätnachts eng umschlungen aus ihrem Stammcafé torkeln.

Nomminierungen

  • 1980 als Bester Film für die Goldene Palme
  • 1981 César für den Besten Film, César für die Beste Haupdarstellerin Isabelle Huppert und César für den Besten Nebendarsteller Guy Marchand

Kritiken

„Zustandsbeschreibung einer Gruppe von Aussteigern, die Motive und soziales Umfeld nicht näher beleuchtet. Durch die weitgehend unkritische Zeichnung der Figuren und seine unentschiedene Haltung verliert der Film an Glaubwürdigkeit.“

Lexikons des Internationalen Films[1]

„Pialat schildert ein Milieu, um das sich das französische Schaumgebäck-Kino der letzten Jahre naserümpfend gedrückt hat. Er knüpft hier an die Tradition der frühen Renoir-Filme an, ohne allerdings deren romantische Poesie zu erreichen.“

Spiegel[2]

„Solche Möglichkeits Filme, die den Alltag nicht durch Behauptungssätze festschreiben, sondern zwischen den Zeilen entdecken und diese Entdeckung ohne Rücksicht auf Sinnverlust ins Spiel bringen, gelingen selten. Maurice Pialat, heute sechsundfünfzig Jahre alt, macht Filme, von denen Jungfilmer nur träumen. Sie sollten ihm mit Eifersucht auf die Finger, auf das Handwerk sehen.“

Die Zeit[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Loulou im Lexikon des Internationalen Films
  2. Wolfgang Limmer in Spiegel 14/1981: Kritik auf spiegel.de
  3. Kritik auf zeit.de vom 3. April 1981

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