Der Sittlichkeitsverbrecher

Der Sittlichkeitsverbrecher
Filmdaten
Originaltitel Der Sittlichkeitsverbrecher
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Schweizerdeutsch und Standarddeutsch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 84 Minuten
Stab
Regie Franz Schnyder
Drehbuch Richard Schweizer, Wolfgang Menge, Franz Schnyder
Produktion Lazar Wechsler, Praesens-Film
Musik Walter Baumgartner
Kamera Emil Berna
Besetzung

Der Sittlichkeitsverbrecher ist ein Film des Regisseurs Franz Schnyder. Er wurde im Herbst 1962 in der Schweiz gedreht und am 27. März 1963 in Zürich uraufgeführt.[1]

In diesem Aufklärungsfilm[2] werden in vier Episoden reale Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern in Form eines dokumentarischen Spielfilms nachgespielt, mit erklärendem Kommentar eines Erzählers. Das Drehbuch schrieben Richard Schweizer, Wolfgang Menge und Franz Schnyder nach Akten von Strafbehörden. Der Film wurde auch in den Vereinigten Staaten und in der Bundesrepublik Deutschland verliehen, blieb aber ohne Erfolg.[1]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In der ersten Episode wird das fünfjährige Mädchen Claudia aus einer Kleintierhandlung entführt. Die Mutter ruft die Polizei und das Mädchen wird in einem Keller gefunden, es wurde sexuell missbraucht. Die Polizei durchsucht das Geschäft und den Keller nach Spuren, die letztendlich den Täter überführen. Die psychiatrische Untersuchung des Täters wird nachgestellt, seine Verurteilung und der Strafvollzug. Die Aufnahme einer Kastration wird gezeigt und Kriminalstatistiken werden aufgeführt.

In der zweiten Episode missbraucht ein Bauer zwei Mädchen und wird dann von einem Polizisten gestellt.

Die dritte Episode handelt von einem Sohn eines Hausmeisters, der von einem Stickereizeichner missbraucht wird. Vor Gericht kann der Täter nur überführt werden, weil der Junge ein anatomisches Detail des Täters schildert, das von einem männlichen Prostituierten bestätigt wird.

Die letzte Episode schildert den Fall eines vierzehnjährigen Mädchens, das von ihrem Vater geschwängert wird.

Kritiken

Hervé Dumont schrieb in seiner Geschichte des Schweizerfilms: „Die einseitige Typologie der Kriminellen (Homosexuelle sind reich und / oder künstlerisch tätig) gibt direkt die Vorurteile der Drehbuchautoren und ihres Publikums wieder“. In der Bundesrepublik Deutschland erhält der Film die Beurteilung Prädikat wertvoll.[1] Im Filmlexikon von Zweitausendeins wird Der Sittlichkeitsverbrecher als „unspekulativ gestalteter, gegen Schluß etwas klischeehafter Appell an Eltern und Erzieher“ bezeichnet.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Der Sittlichkeitsverbrecher auf der Homepage des Schweizer Fernsehens, abgerufen am 14. April 2010
  2. a b zweitausendeins.de: Zweitausendeins-Filmlexikon: "Der Sittlichkeitsverbrecher"

Weblinks


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