Die Wiederkehr des Martin Guerre

Die Wiederkehr des Martin Guerre
Filmdaten
Deutscher Titel Die Wiederkehr des Martin Guerre
Originaltitel Le Retour de Martin Guerre
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1982
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Daniel Vigne
Drehbuch Jean-Claude Carrière , Daniel Vigne
Produktion Daniel Vigne
Musik Michel Portal
Kamera André Neau
Schnitt Denise de Casabianca
Besetzung
  • Gérard Depardieu: Arnaud de Tihl
  • Nathalie Baye: Bertrande de Rols
  • Maurice Barrier: Pierre Guerre
  • Bernard-Pierre Donnadieu: Martin Guerre
  • Rose Thiéry: Raimonde de Rols
  • Chantal Deruaz: Jeanne
  • Maurice Jacquemont: Richter Rieux
  • Roger Planchon: Jean de Coras
  • Philippe Babin: Jacques
  • Stéphane Pean: Martin Guerre (jung)
  • Sylvie Méda: Bertrande de Rols (jung)

Die Wiederkehr des Martin Guerre ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Daniel Vigne aus dem Jahr 1982. Der Historienfilm basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich in Frankreich Mitte des 16. Jahrhunderts zugetragen hat und wurde von den Filmstudios Dussault, France 3 und Société Française de Production produziert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In dem kleinen französischen Dorf Artigat taucht eines Tages ein Mann auf, der behauptet, der acht Jahre zuvor verschwundene Martin Guerre zu sein. Das gesamte Dorf und sogar Bertrande, die Ehefrau des Martin Guerre, erkennen ihn wieder und nehmen den Fremden in ihre Gemeinschaft auf. Jahre später tauchen Zweifel an der Identität des Mannes auf, als vorbeikommende Soldaten behaupten, es handle sich nicht um Martin Guerre, sondern um einen gewissen Arnaud, einen Freund von Martin, der mit diesem zusammen im Krieg gekämpft habe. Martin Guerre selbst sei nach einer Schlacht ein Bein abgenommen worden.

Als der angebliche Martin schließlich von seinem Onkel Pierre Guerre sein Erbe einfordern will, strengt dieser eine Klage gegen ihn an, um ihn als Betrüger zu entlarven. Die Klage hat zunächst keinen Erfolg. Erst als Pierre Guerre Bertrande zwingt die Anklage mit zu unterzeichnen, kommt es zur Gerichtsverhandlung. Die Aussagen der verschiedenen Zeugen sind nicht eindeutig. Erst als der wahre Martin Guerre den Gerichtssaal betritt, gesteht der Fremde seinen Betrug und gibt zu in Wirklichkeit Arnaud aus Thil zu sein.

Aufgrund seines Verbrechens wird Arnaud am nächsten Tag hingerichtet. In einem Zwiegespräch mit dem Richter gesteht Bertrande, dass ihr die wahre Identität von Arnaud bekannt war, sie ihn aus Liebe aber nicht verraten hat.

Kritik

„Ein authentischer Kriminalfall aus dem 16. Jahrhundert wird als spannendes Gerichtskammerspiel aufgerollt, das sich darüber hinaus als sinnfälliges Exempel über die Schwierigkeit der Wahrheitsfindung, die Austauschbarkeit von Identitäten und die Unwägbarkeit von Gefühlen erweist. Formal traditionell, mit überzeugenden Darstellern und großer handwerklicher Sorgfalt gestaltet.“

film-dienst

Synchronisation

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Arnaud de Tihl Gérard Depardieu Wolfgang Pampel
Bertrande de Rols Nathalie Baye Heidi Schaffrath
Jean de Coras Roger Planchon Herbert Stass
Onkel Pierre Guerre Maurice Barrier Horst Schön[1]

Anmerkungen

1993 entstand ein US-amerikanisches Remake unter dem Titel Sommersby mit Richard Gere und Jodie Foster.

Auszeichnungen

Daniel Vignes Historiendrama war im Jahr 1983 in vier Kategorien für den wichtigsten französischen Filmpreis, den César, nominiert und wurde für das Beste Original-Drehbuch, Alain Nègres Ausstattung und Michel Portals Filmmusik ausgezeichnet. Die beiden Schauspieler Gérard Depardieu und Nathalie Baye erhielten seinerzeit in den Darstellerkategorien für andere Produktionen den Vorzug. Depardieu war als Bester Hauptdarsteller für Andrzej Wajdas Filmbiographie Danton nominiert, während Nathalie Baye mit ihrem dritten César in Folge für die Hauptrolle in Bob Swaims Krimidrama. La Balance – Der Verrat prämiert wurde. Kostümdesignerin Anne-Marie Marchand wurde für ihre Arbeit an Die Wiederkehr des Martin Guerre bei der Oscarverleihung 1984 mit einer Nominierung belohnt, musste sich aber Marik Vos-Lundh (Fanny und Alexander) geschlagen geben. Ein Jahr später war die französische Produktion für den British Academy Film Award als bester fremdsprachiger Film nominiert, musste aber Francesco Rosis Opernverfilmung Carmen den Vortritt lassen.

Oscar 1984

  • nominiert in der Kategorie Beste Kostüme

British Academy Film Award 1985

  • nominiert in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film

César 1983

  • Bestes Original-Drehbuch
  • Beste Ausstattung
  • Beste Filmmusik
  • nominiert in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller (Dominique Pinon)

Weitere

Kansas City Film Critics Circle Awards 1984

  • Bester ausländischer Film

National Society of Film Critics Awards 1983

  • Bester Hauptdarsteller (Gérard Depardieu)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.synchronkartei.de

Weblinks


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