Droga ekspresowa S8

Droga ekspresowa S8

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Droga ekspresowa S8 in Polen
Droga ekspresowa S8
Droga ekspresowa S8
Karte
Droga ekspresowa S8
Basisdaten
Betreiber: Generalna Dyrekcja Dróg Krajowych i Autostrad
Gesamtlänge: 590,5 km im Bau/in Planung
  davon in Betrieb: 94,4 km
  davon in Bau: 236,2 km
  davon in Planung: 259,9 km

Woiwodschaft:

Die S8 bei Oleśnica
Die S8 bei Oleśnica

Die Droga ekspresowa S8 (Schnellstraße S8) ist eine zum Teil fertiggestellte bzw. in Bau und Planung befindliche Schnellstraße in Polen. Sie führt von Breslau über Łódź und Warschau nach Białystok. Die S8 wird Teil der Europastraße E67, der so genannten Via Baltica. Ihre Gesamtlänge wird 590 Kilometer betragen.

Inhaltsverzeichnis

Planungsgeschichte

Der Netzplan Polens aus dem Jahre 1945 enthielt eine Verbindung Prag – Breslau – Łódź – Warschau – Białystok – Vilnius, wobei zwischen Łódź und Warschau eine gemeinsame Trasse mit der Verbindung Posen – Warschau vorgesehen war.[2] Auch 1946 war dieser Streckenzug enthalten.[3] 1963 war die Strecke Prag – Breslau ebenfalls vorgesehen. Zwischen Breslau und Łódź jedoch gab es zwei Trassenvarianten: eine V-Lösung mit den Strecken Breslau – Łódź und Posen – Łódź sowie eine Y-Lösung mit den Strecken Posen – Kalisz, Łódź – Kalisz und Kalisz – Breslau (gemeinsame Trasse). Die Strecke sollte dann von Łódź über Warschau, Białystok in Richtung Hrodna geführt werden.[4] 1971 war die Strecke von Prag über Breslau bis nördlich Łódź geplant, wo sie auf die Strecke Posen – Breslau treffen sollte. Eine Nebenstrecke sollte von Kalisz nach Łódź abzweigen. Von Piotrków Trybunalski war ebenfalls eine Schnellstraße bis Warschau entlang der heutigen DK 8 geplant. Von Warschau aus sollten dann zwei Schnellstraßen errichtet werden: eine nach Białystok entlang der heutigen DK 8, die andere nach Augustów entlang der heutigen DK 61.Grenzüberschreitende Trassen waren nicht mehr vorgesehen.[5] 1976 war die Verbindung Prag – Breslau direkt nach Łódź geplant. Der Netzplan enthielt ferner nur noch die Strecke Piotrków Trybunalski – Warschau – Białystok – Augustów.[6] 1985 war die gesamte Trasse ebenfalls enthalten, jedoch weiter über Suwałki nach Kaunas projektiert.[7] 1993 war die Linie Prag – Breslau – Łódź als A8 geplant. Der Abschnitt Piotrków Trybunalski – Warschau war gestrichen. Der Plan enthielt nunmehr von Warschau aus wieder zwei Strecken, nämlich entlang der DK 8 über Białystok nach Vilnius sowie von dieser Linie abzweigend entlang der DW 677 und der DK 61 eine Verbindung über Suwałki nach Riga.[8]996 änderte sich lediglich, dass nunmehr die Strecke Piotrków Trybunalski – Warschau wieder enthalten war.[9] 2001 wurde der Status der Strecke Breslau – Łódź von einer Autostrada in die einer Schnellstraße geändert. Es entfiel die Verbindung Prag – Breslau ebenso wie die Strecken Piotrków Trybunalski – Warschau und die Zweigstrecke entlang der DW 677 und DK 61 nach Augustów. Die S8 sollte nun über Białystok, Augustów nach Riga geführt werden.[10] 2003 wurde die Umgehung von Breslau wieder als A8 projektiert. Die restliche Strecke der S8 erhielt ihren heutigen Verlauf.[11] 2004 änderte sich hieran nichts mehr.[12] Im Oktober 2009 wurde die Planung für die Schnellstraße S61 wieder aufgenommen. Mit dem Beschluss, die S61 doch zu bauen, wird die S8 nur noch bis nach Białystok gebaut.[13][14]

Fertiggestellte Abschnitte

Abschnitt[15][16] Länge Baujahre Kosten Verkehrsübergabe
AS Magnice − AK Wrocław-Południe 04,5 km 2008–2010 [Anm. 1] 30. Dezember 2010[17]
AS Oleśnica-Dąbrowa − AS Cieśle 14,3 km 2004–2006 28. November 2006
AD Warschau-Konotopa[Anm. 2]
AS Warschau-Powązkowska[18][19]
10,4 km 2008–2010 2,7 Mrd. Złoty 19. Januar 2011
AS Radzymin-Wołomińska − AS Radzymin-Północ 08 km 2006–2007 270 Mio. Złoty
AS Radzymin-Północ − AS Wyszków-Lucynów 17,1 km 2007–2009 448 Mio. Złoty 31. Juli 2009
AS Wyszków-Lucynów − AS Wyszków-Turzyn 12,7 km 2006–2008 261 Mio. Złoty 14. November 2008
AS Ostrów Mazowiecka-Brok − AS Ostrów Mazowiecka-Łomża 08,4 km 2001–2003 33 Mio. Złoty 16. Dezember 2003
Summe 75,4 km 3,7 Mrd. Złoty
  1. Dieser Abschnitt wurde als Teil der Autobahn A8 realisiert, aber später umgewidmet.
  2. Das AD Warschau-Konotopa ist noch nicht befahrbar. Der fertiggestellte Abschnitt endet bis zur Eröffnung der A2 und S2 an der Anschlussstelle Warschau-Zachód.

Im Bau befindliche Abschnitte

Abschnitt[15] [16] Länge Verträge
unterschrieben am
Baujahre geplante
Fertigstellung
Kosten
AD Breslau-Psie Pole − AS Oleśnica-Dąbrowa 022,5 km 18. November 2009 2009–2012 Juni 2012 449 Mio. Złoty
AS Cieśle – AS Syców-Wschód 025,1 km 5. November 2009 2009–2012 Juni 2012 468 Mio. Złoty
AS Wieluń[Anm. 1] 002 km 15. Juli 2011 2011–2013 15. März 2013 118 Mio. Złoty
AS Łask – AD Róża (S14) 009,2 km 5. Oktober 2011 2011–2014 5. Januar 2014 550 Mio. Złoty
AD Róża – AD Łódź-Południe 019,4 km 5. Oktober 2011 2011–2014 5. Januar 2014 848 Mio. Złoty
AD Łódź-Południe (A1) 001,3 km 5. Oktober 2011 2011–2014 5. Januar 2014 198 Mio. Złoty
AD Piotrków – AS Rawa Mazowiecka II 061,2 km 3. September 2009 2009–2012 Mai 2012 1,7 Mrd. Złoty
AS Rawa Mazowiecka II – AS Adamowice 022,8 km 29. Oktober 2010 2010–2012 Mai 2012 466 Mio. Złoty
AS Adamowice – AS Radziejowice 011,3 km 31. August 2010 2010–2012 September 2012 190 Mio. Złoty
AK Warschau-Opacz – AS Warschau-Salomea 002,4 km 30. Dezember 2010 2011–2012 August 2012 188 Mio. Złoty
AS Warschau-Modlińska – AS Marki 007 km 12. August 2009 2009–2012 April 2012 869 Mio. Złoty
AK Zambrów – AS Zambrów-Wiśniewo 011,1 km 9. November 2009 2009–2012 Mai 2012 325 Mio. Złoty
AS Jeżewo – AK Choroszcz 024,5 km 12. August 2009 2009–2012 August 2012 675 Mio. Złoty
Summe 219,8 km 7,04 Mrd. Złoty

Geplante Abschnitte

Abschnitt[15] [16] Länge geplante
Baujahre
AS Syców-Wschód – AS Kępno 015,3 km 2011–2014
AS Kępno – AS Wieruszów 016,6 km
AS Wieruszów – AS Wieluń[Anm. 1] 013,9 km
AS Wieluń[Anm. 1] – AS Złoczew 019 km
AS Złoczew – AS Sieradz-Południe 019,6 km
AS Sieradz-Południe – AS Łask 033,6 km
AS Radziejowice – AS Warschau-Paszków 021,5 km 2013–2015[20]
AS Warschau-Paszków – AK Warschau-Opacz (S2) 011,4 km 2013–2014[21]
AS Warschau-Powązkowska – AS Warschau-Modlińska 004,6 km 2012–2014[22]
AS Marki – AS Radzymin-Wołomińska 014,7 km nach 2013[23]
AS Wyszków-Turzyn – Grenze Masowien/Podlachien 038,4 km 2013–2016[24]
Grenze Grenze Masowien/Podlachien – AK Zambrów 014,9 km nach 2013
AS Zambrów-Wiśniewo – AS Jeżewo 029,7 km nach 2013
Summe 255,8 km
S8 in Warschau
  1. a b c in den Bau- und Planungsunterlagen als AS Walichnowy bezeichnet; Umbenennung erfolgte im August 2011

Besonderheiten

Zwischen den Anschlußstellen Łódź-Południe und Piotrków Trybunalski-Północ verläuft die S8 auf der Trasse der Autobahn A1. Im Bereich von Rawa Mazowiecka ist die Strecke noch als Nationalstraße 8 ausgewissen ebenso wie der Abschnitten bei Mszczonów und zwischen Warschau-Powązkowska und der Anschlussstelle Warschau-IKEA. Zur Zeit laufen zwischen Warschau-Marywilska und Warschau-IKEA die Ausbauarbeiten zur Schnellstraße. Zwischen der Anschlussstelle Paszków und dem Kreuz Warschau-Marywilska ist die Strecke dreistreifig ausgebaut. Ab dem Kreuz Janki Małe verläuft die S8 gemeinsam mit der Schnellstraße S7 auf einer Trasse. Ab Warschau-Opacz kommt noch die Schnellstraße S2 hinzu, die bis zum Kreuz Warschau-Konotopa verläuft. Vom Kreuz Warschau-Konotopa bis zum Kreuz Warschau-Trasa N-S verlaufen die S7 und S8 wieder auf der gemeinsamen Trasse.

Planungskonflikte und Proteste

Streckenführung in der Woiwodschaft Łódź

Für den Abschnitt der S8 zwischen Kępno und der A1 wurden insgesamt drei Trassenvarianten entwickelt. Die erste, auch als Łódźer Variante oder nördliche Variante bezeichnet, sollte von Kępno über Sieradz, Zdunska Wola, Łask, Pabianice zur A1 führen und gleichzeitig den südlichen Teil des Autobahnringes um Łódź bilden. Die zweite, auch als südliche Variante bezeichnet, sollte von Kępno über Wieluń, Bełchatów nach Piotrków Trybunalski verlaufen. Eine dritte Variante war von Kępno über Zloczew direkt nach Łask und dann weiter auf der Nordvariante zur A1 angedacht, also ohne Anbindung der Städte Sieradz und Zdunska Wola.[25] Im Juni 2007 entschied sich die für die Planung zuständige Gesellschaft GDDKiA für die Südvariante. Zur Begründung wurde vorgetragen, dass nur bei der südlichen Trasse eine Finanzierung mit Fördergeldern der EU möglich sei, dass die Nordtrasse durch das Natura-2000-Schutzgebiet Grabia-Tal verliefe, dass die Nähe zur gebührenpflichtigen A2 zum Ausweichverkehr auf der Nordvariante führen würde, dass auch die Gebührenerhebung auf der gemeinsamen Trasse der S8 mit der A1 zwischen Łódź und Piotrków Trybunalski problematisch sei und die Streckenführung unmittelbar nach Piotrków Trybunalski aufgrund der dort einbindenden Strecken S12 und S74 günstiger sei.[26] Dies führte zu großen Protesten der Bevölkerung in den Städten Sieradz, Zdunska Wola und Łask, die sich eine Anbindung ihrer Region an das Schnellstraßennetz Polens versprochen hatten. Teilweise wurden sogar Straßenblockaden durchgeführt, um der Forderung nach einer Nordvariante Nachdruck zu verleihen.[27] Die Befürworter der Nordtrasse trugen vor, dass an ihr die wichtigsten regionalen Städte lägen, dass hier das Zehnfache der Bevölkerung der mit der Südvariante erschlossenen Gebiete lebe und dass in Łask ein wichtiger NATO-Flughafen angebunden würde. Mittlerweile hat die GDDKiA ihre Pläne geändert: im Mai und Juni 2009 fanden Anhörungen zu den Planungen der S8 über die Nordvariante statt.[28] Schließlich entschied man sich für die Realisierung der Nordvariante, die bis zum Jahr 2014 geplant ist.

Umgehung Augustów und Querung des Rospuda-Tales

Im Zuge der Planungen der S8 Warschau-Riga wurde seit 1992 an einer Umgehungsstraße für Augustów in Nordostpolen gearbeitet. Es wurden mehrere Varianten geprüft und schließlich eine Trasse zum Bau freigegeben, die das Natura-2000-Schutzgebiet Rospuda-Tal schneidet. Gegen den Bau regte sich breiter Widerstand. Im Februar 2007 schaltete sich die Kommission der Europäischen Union ein und ordnete einen sofortigen Baustopp an. In der gewählten Trasse wurde eine erhebliche Gefahr für die Habitate geschützter Pflanzen- und Tierarten, insbesondere eine erhebliche Störung für viele Vogelarten gesehen, was gegen europäisches Recht verstoße. Auch sah man das Ökosystem der Gewässer und die Gewässerqualität durch das Projekt gefährdet. Es wurde vorgetragen, dass die im Vorhaben vorgesehenen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen nicht EU-Recht entsprächen.[29] Am 16. September 2008 stoppte das oberste Verwaltungsgericht in Polen den Bau der Via Baltica durch das Rospuda-Tal. Eine Änderung der Planung war daher erforderlich.

Mittlerweile hat die für die Planung zuständige GDDKiA Niederlassung am 8. Juli 2009 einen neuen Bericht über die Umweltverträglichkeitsprüfung für die so genannte Raczki-Variante vorgelegt, die den Bau der S8 entlang der DW664 und DW655 über den Ort Raczki vorsieht. Damit soll das Verfahren für die Linienbestimmung und die Feststellung des Planes eingeleitet werden.[30] Dadurch, dass im Oktober 2009 die Planung für die Schnellstraße S61 wieder aufgenommen wurde, wurden alle Planungen der Umgehung Augustów im Rahmen der Schnellstraße S8 abgebrochen, weil die S8 nur noch bis nach Białystok führen wird.

Bilder

Verweise

Weblinks

 Commons: Droga ekspresowa S8 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Verlauf der S8 bei motorways-exitlists.com (englisch, abgerufen 7. Mai 2011)
  2. Netzplan (PL) 1945 (Nowe Drogi)
  3. Netzplan (PL) 1946
  4. Netzplan (PL) 1963
  5. Netzplan (PL) 1971
  6. Netzplan (PL) 1976
  7. Netzplan (PL) 1985
  8. Netzplan (PL) 1993
  9. Netzplan (PL) 1996
  10. Netzplan (PL) 2001
  11. Netzplan (PL) 2003
  12. Netzplan (PL) 2004
  13. GDDKIA (abgerufen 11.Nov.2009)
  14. Pressemeldung des Ministerrates
  15. a b c Übersichtskarten der S8 (GDDKiA): Breslau-Piotrków Trybunalski und Piotrków Trybunalski-Bialystok (polnisch)
  16. a b c Übersicht der GDDKiA zum Stand der Autobahn- und Schnellstraßenabschnitte (Stand: 15. November 2010)
  17. Breslau hat jetzt eine neue Umfahrung (GDDKiA) (polnisch)
  18. S8 Konotopa – Powązkowska eröffnet (GDDKiA) (polnisch)
  19. Die teueste Straße im Land endlich eröffnet (TVN Warszawa) (polnisch)
  20. S8 Radziejowice – Wolica (GDDKiA)
  21. S8 Salomea – Wolica (GDDKiA)
  22. S8 Prymasa – Marki (GDDKiA)
  23. S8 Marki – Radzymin (GDDKiA)
  24. S8 Wyszków – gr. woj. (GDDKiA)
  25. [1]
  26. Gazeta Wiadomosci
  27. Gazeta Wiadomosci
  28. Nasze Miasto
  29. die tageszeitung vom 25. Mai 2007
  30. GDDKiA



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