Eberswalde Hauptbahnhof

Eberswalde Hauptbahnhof
Eberswalde Hbf
Eberswalde Hauptbahnhof (2010)
Eberswalde Hauptbahnhof (2010)
Daten
Kategorie 3
Betriebsart Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Reisende/Tag < 5.000 (2006)[1]
Abkürzung WE
Eröffnung 1. August 1842
Lage
Gemeinde Eberswalde
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 50′ 1,8″ N, 13° 47′ 49,5″ O52.8338313.797092Koordinaten: 52° 50′ 1,8″ N, 13° 47′ 49,5″ O
Höhe 31 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Brandenburg

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Eberswalde Hauptbahnhof ist der historisch wichtigste und der einzige verbliebene Bahnhof im Stadtgebiet von Eberswalde. Er wurde im Sommer 1842 weit außerhalb des damaligen Stadtgebietes eröffnet. Die Stadtväter von Eberswalde wünschten die moderne Eisenbahn nicht in ihrer Stadt, weshalb der Bahnhof etwa drei Kilometer westlich des Stadtzentrums in einem Waldgebiet errichtet wurde, in dem heute der Stadtteil Westend liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eberswalde war eine der ersten Städte Deutschlands, die eine Eisenbahn erhielt. Sieben Jahre nach der ersten deutschen Eisenbahnlinie Nürnberg–Fürth wurde die Stadt an das damals noch ungewöhnliche und sehr moderne Eisenbahnnetz angeschlossen. Schon bald wurde klar, dass der Ausbau der Eisenbahnstraße zur Versorgung der Stadt wichtig wurde. In der Folgezeit wuchs die Stadt vor allem Richtung Westen, also zum Bahnhof, dessen Gebäude von F. Neuhaus gestaltet wurden. Bereits 1867 wurde eine Holzbrücke über die Gleise errichtet.

Die erste Bahnhofsbrücke um 1870 war aus Holz
Der Bahnhof um 1905
Fachwerkbrücke einen Tag vor dem Abriss 2004

Am 1. Mai 1844 waren auf dem Eberswalder Bahnhof folgende Hochbauten und Anlagen vorhanden:

  • Empfangsgebäude einschließlich vier Dienstwohnungen
  • ein zweiständiger Lokomotivschuppen
  • Wasserstationsgebäude mit Koksgelass (Kohlebansen)
  • Wagen-und Güterschuppen in Fachwerkausführung
  • Koks- und Salzschuppen
  • Stallgebäude mit Wohnungen
  • eine Restaurationsbude (Gaststätte)[2]

Seit 1866, als eine Bahnstrecke nach Wriezen entstand – 1876/77 nach Frankfurt (Oder) verlängert –, ist Eberswalde Bahnknotenpunkt. Zwischen 1866 und 1867 wurde das Bahnhofsgebäude erweitert. 1873 wurde ein Lokschuppen mit acht Ständen errichtet und der alte zweigleisige abgerissen. Am 7. Januar 1878 öffnete in der Nähe des Bahnhofs die Reparaturwerkstatt der Berlin - Stettiner Eisenbahn (das heutige DB-Instandhaltungswerk) ihre Pforten. 1898 entstand eine Strecke in Richtung Joachimsthal und Templin, die sich im Nachbarbahnhof Britz von der Stettiner Bahn trennte. Zwischen 1906 und 1910 wurde der Bahnhof das erste Mal umfassend umgestaltet. Er erhielt mehrere Bahnsteige, einen Fußgängertunnel, eine große Empfangshalle sowie mehrere Restaurants. In den folgenden Jahrzehnten war Eberswalde ein beliebtes Ausflugsziel für Berliner, besonders die Bahnhofsrestaurants wurden stark besucht.

Wegen des Baus des Stadtteils Westend wurde 1910 eine Bahnhofsbrücke als Ersatz einer Holzbrücke aus dem Jahr 1904 errichtet. Nachdem im Jahr 1901 für wenige Monate eine Oberleitungsbuslinie betrieben worden war, fuhr von 1910 bis 1940 eine elektrische Straßenbahn vom Marktplatz Eberswalde zum Bahnhofsvorplatz. Seit 1940 besteht in Eberswalde das älteste heute noch existierende Obussystem Deutschlands.

Bis etwa 2004 blieb Eberswalde Hauptbahnhof weitgehend in dem Zustand von 1910, Modernisierungen fanden kaum statt. Die Bahnhofsanlagen befanden sich in einem weitgehend schlechten Zustand, weshalb dann ein Komplettumbau vorgenommen wurde, bei dem der Tunnel nach Norden und die Bahnsteige nach Süden verschoben wurden. Die Bahnhofsbrücke Eberswalde wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Treppen von den Bahnsteigen zur Bahnhofsbrücke wurden auch diesmal nicht errichtet. Vom einstigen Bahnhof ist nur das Hauptgebäude erhalten geblieben. Ein alter mechanischer Fahrtzielanzeiger („Hampelmann“), der unter Denkmalschutz steht, wurde wieder auf dem Bahnsteig aufgestellt.

Heutiger Personenverkehr

Linie Zuglauf Takt
ICE 28 (Ostseebad Binz) – Stralsund HbfPasewalkEberswalde HbfBerlinHalle (Saale)JenaNürnbergIngolstadtMünchen einzelne Züge
EC 27 PragDresden HbfBerlin HbfEberswalde HbfAngermündePrenzlauGreifswaldStralsundOstseebad Binz /Angermünde – Szczecin einzelne Züge
IC 50 Ostseebad BinzStralsundPasewalkEberswalde HbfBerlinHalle (Saale)Erfurt

Frankfurt (Main)HeidelbergKarlsruhe

einzelne Züge
RE 3 ElsterwerdaWünsdorf-WaldstadtBerlinEberswalde HbfAngermündePrenzlauGreifswaldStralsund/Angermünde – Schwedt/Oder 60 min (Wünsdorf–Angermünde)

120 min (Angermünde–Stralsund)
60/120min (Elsterwerda–Wünsdorf, Angermünde–Schwedt)

RE SzczecinTantowAngermündeEberswalde HbfBernau (b Berlin)Berlin Gesundbrunnen/ – Berlin Zoologischer Garten einzelne Züge
OE 60 Berlin-Lichtenberg – Bernau (b Berlin) – Eberswalde HbfWriezenFrankfurt (Oder) 60 min (Berlin–Wriezen)

120 min (Wriezen–Frankfurt)

OE 63 Eberswalde HbfAlt HüttendorfJoachimsthal 60 min
OE 63V Eberswalde HbfAngermündePrenzlau einzelne Züge (Mo-Fr)

Literatur

  • Ronald Krüger, Ulrich Pofahl, Mattis Schindler: Stadtverkehr Eberswalde. „Gleislose Bahn“ – Straßenbahn – Obus. GVE, Berlin 2000, ISBN 3-89218-058-X.
  • Dieter Grusenick, Erich Morlok, Horst Regling: Die Berlin-Stettiner Eisenbahn. transpress, 1996, ISBN 3-344-71046-X.

Einzelnachweise

  1. Bahnhofsentwicklungsprogramm Brandenburg. Aktueller Stand und Konzeption 2006. November 2006, S. 27, abgerufen am 8. August 2010 (PDF).
  2. Andreas Wegemund: Das Bw Eberswalde ISBN 3-88255-443-6

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