Michael Elphick

Michael Elphick

Michael John Elphick (* 19. September 1946 in Chichester; † 7. September 2002 in London) war ein britischer Schauspieler.

Biografie

Michael Elphick wuchs in seiner Geburtsstadt Chichester auf, wo seine Familie eine eigene Fleischerei betrieb. Schon während seiner Schulzeit wirkte er in zahlreichen Schulaufführungen mit. Während seiner Ferien jobbte er regelmäßig bei der britischen Handelsmarine.

Im Alter von fünfzehn Jahren, begann er eine Lehre als Elektroinstallateur am Chichester Festival Theatre, welches sich damals noch im Bau befand. Seine Interesse an der Schauspielerei wuchs, nachdem er Darstellergrößen wie Laurence Olivier und Michael Redgrave dort in Aktion gesehen hatte. Sein Vorbild Olivier ermutigte ihn zusätzlich noch dazu und folgend besuchte er die Central School of Speech and Drama im Alter von 18 Jahren, wo er eine professionelle Schauspielerausbildung erhielt.

Nach dem Besuch der Schauspielschule, begann er seine Karriere und spielte zum ersten Mal im Kriegsfilm Fräulein Doktor von 1968 eine Nebenrolle. Ein Jahr später agierte er als der Hauptmann in Tony Richardsons Version von Hamlet. Darauf konnte er dann weitere Rollen in den Filmen Der große Eisenbahnraub und Der Elefantenmensch übernehmen. Für seine Darstellung im Film Gorky Park (1983) wurde er für einen BAFTA-Award als bester Nebendarsteller nominiert. Des Weiteren spielte er auch in den Filmen Quadrophenia (1979) und Withnail & I (1987). 1984 spielte er in dem dänischen Kriminalfilm The Element of Crime die Hauptrolle eines Detektivs, der einen Serienmörder durch Europa verfolgt. Der Film wurde für die Goldene Palme nominiert.

Auf der Theaterbühne trat er in zwei verschiedenen Versionen von Hamlet auf: Tony Richardons Hamlet im Randhouse Theatre und am Broadway und Jonathan Pryces Hamlet-Variante am Royal Court Theatre, bei welchem Richard Eyre Regie führte. Seine letzte Theateraufführung hatte er 1997 mit dem Stück Pygmalion am Albery Theatre im West End.

Seine bislang bekannteste Laufbahn hatte er im Laufe der Zeit als Fernsehschauspieler absolviert. So spielte er bereits 1974 in der Coronation Street die Rolle des Douglas Wormold. Zudem trat er 1979 unter anderem auch in einer Episode von Die Profis als Polizist auf und übernahm im gleichen Jahr in Dennis Potters Fernsehfilm Blue Remembered Hills die Hauptrolle. 1981 spielte er in dem Drama Private Schultz ebenfalls die Hauptrolle eines deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, der versucht die britische Wirtschaft mit Falschgeld zu schwächen.

1993 übernahm er in dem Zweiteiler Harry die Titelrolle eines ehemaligen Fleet Street-Journalisten, welcher Alkohol-abhängig ist und verzweifelt versucht seine Karriere wiederherzustellen. In der Ken Russells Version von Die Schatzinsel (1995) spielte er den Captain Billy Bones und in BBCs David Copperfield (1999) die Rolle des Barkis.

Seine letzte richtige Rolle hatte er 2001 in EastEnders, wo er den Harry Slater spielt, welcher seine 13-jährige Nichte schwängert und eine Tochter mit ihr bekommt. Mit dem zunehmenden Alkoholeinfluss Elphicks, wurde seine Rolle letztlich jedoch aus der Serie rausgenommen.

Privates

Seit 1963 führte Elphick eine Beziehung mit der Lehrerin Julia Alexander, bis sie 1996 an Krebs verstarb. Aus der Beziehung stammt eine gemeinsame Tochter. Elphick hatte zudem langjährige Alkoholprobleme, welche 1988 begannen und ihm gesundheitlich schwer zusetzten. Nach Ärztlichen Warnungen, stellte er seine Trinksucht Anfang der 1990er vorerst ein. Doch nach dem Tode seiner Lebensgefährtin brach der Alkoholkonsum bei ihm erneut aus; zusätzlich nahm er noch Drogen wie Kokain. Diese Abhänigkeiten brachte seine Schauspielkarriere letztlich zum Stillstand und führten dazu, dass er 2002 in seinem Heim in London einen schweren Herzanfall erlitt und kurze Zeit später an den Folgen im Krankenhaus verstarb. Seine sterblichen Überreste wurden im Chichester Krematorium dem Feuer übergeben.

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