Erika Netzer

Erika Netzer
Erika Netzer Ski Alpin
Nation OsterreichÖsterreich Österreich
Geburtstag 23. Juni 1937
Geburtsort St. Gallenkirch
Sterbedatum 30. November 1977
Sterbeort St. Gallen, Schweiz
Karriere
Disziplin Slalom, Riesenslalom,
Abfahrt, Kombination
Verein WSV St. Gallenkirch
Karriereende 1963
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Gold 1 × Silber 2 × Bronze
FIS Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Chamonix 1962 Riesenslalom
Bronze Chamonix 1962 Slalom
Bronze Chamonix 1962 Kombination
 

Erika Netzer (* 23. Juni 1937 in Sankt Gallenkirch, Vorarlberg; † 30. November 1977 in St. Gallen, Schweiz) war eine österreichische Skirennläuferin. Sie feierte in den 1950er- und 1960er-Jahren zahlreiche Siege bei internationalen Rennen und wurde vierfache Österreichische Meisterin. Bei der Skiweltmeisterschaft 1962 gewann sie die Silbermedaille im Riesenslalom und jeweils die Bronzemedaille im Slalom und in der Kombination.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Netzer begann im Alter von fünf Jahren mit dem Skilauf, Mitte der 1950er-Jahre wurde sie in den ÖSV-Nachwuchskader aufgenommen. 1956 gewann sie die österreichische Juniorenmeisterschaft in der Abfahrt, ein Jahr später feierte sie im Riesenslalom von Semmering den ersten Sieg in der allgemeinen Klasse und stieg in den A-Kader auf.

Im Winter 1958 gelangen der Montafonerin Siege in den Abfahrten von St. Moritz und beim Gornergrat-Derby in Zermatt sowie dem Gamperney-Derby in Grabs. In Arosa kam sie jedoch schwer zu Sturz und brach sich beide Beine.[1] In der Saison 1958/59 war Netzer die überragende Läuferin und konnte insgesamt neun Rennen gewinnen: Bei den Arlberg-Kandahar-Rennen in Garmisch-Partenkirchen gewann sie trotz eines Gipsverbandes an der Hand mit der relativ hohen Startnummer 27 die Abfahrt vor der bereits als Siegerin gefeierten Schweizerin Madeleine Berthod.[1] Weitere Abfahrtserfolge gelangen ihr in Cortina d’Ampezzo und in Chamonix, wo sie auch die Kombination gewann. Im Riesenslalom war sie unter anderem in Innsbruck und Hochsölden erfolgreich und bei den österreichischen Meisterschaften in Kitzbühel gewann sie drei Titel in der Abfahrt, im Slalom und in der Kombination. Im Winter 1959/60 konnte Netzer ihre Siegesserie jedoch nicht fortsetzen. Zwei zweite Plätze in den Riesenslaloms von Kitzbühel und Hochsölden waren ihre besten Saisonresultate. In der Arlberg-Kandahar-Abfahrt in Sestriere wurde sie Dritte. Enttäuschend verliefen auch die Olympischen Spiele 1960 in Squaw Valley. In der Abfahrt belegte sie nur den achten Platz, im Riesenslalom fiel sie aus.

In der Saison 1960/61 feierte Netzer wieder mehrere Siege: Sie gewann die Kombination in Chamonix, Abfahrt und Kombination in Bad Gastein, Slalom und Kombination in Zermatt sowie die Riesenslaloms in Crans-Montana und Tschagguns. Im nächsten Winter gewann sie erneut die Abfahrt von Bad Gastein und den Riesenslalom in Lienz. Bei der für Österreich überaus erfolgreichen Weltmeisterschaft 1962 in Chamonix hatte Netzer maßgeblichen Anteil an den insgesamt sieben Medaillen der österreichischen Skidamen. Im Riesenslalom gewann sie knapp hinter Marianne Jahn die Silbermedaille und im Slalom holte sie hinter Jahn und Goitschel die Bronzemedaille. Nur in der Abfahrt kam sie lediglich auf den zehnten Platz, wodurch sie zwar einen möglichen WM-Titel in der Kombination vergab, aber dennoch die Bronzemedaille gewann.

Im Winter 1963 entschied Netzer mit zweiten Plätzen in Abfahrt und Slalom die Kombination des ersten Goldschlüsselrennens für sich, ein weiterer Podestplatz gelang ihr im Slalom von Oberstaufen. Allerdings zog sie sich beim Goldschlüsselrennen eine schwere Rippenfellentzündung zu, weshalb sie die Saison schließlich vorzeitig beenden musste. Eher unerwartet gab sie im Sommer 1963 ihren Rücktritt vom Skirennsport bekannt.

Netzer erlag im Alter von 40 Jahren einem Leberleiden. Seit 1996 veranstaltet der Wintersportverein St. Gallenkirch jährlich den „Erika-Netzer-Gedächtnislauf“.

Sportliche Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Österreichische Meisterschaften

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Kurt Jeschko: Pisten-Artisten – Eine Kurzgeschichte des alpinen Schisports, E. Hunna Verlag, Wien 1963, S. 92

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