Erzeparchie Kottayam

Erzeparchie Kottayam
Erzeparchie Kottayam
Basisdaten
Kirche Syro-Malabarische Kirche
Staat Indien
Diözesanbischof Mathew Moolakkattu OSB
Weihbischof Jose Pandarassery
Emeritierter Diözesanbischof Kuriakose Kunnacherry
Fläche 560.665 km²
Pfarreien 148 (31.12.2007 / AP2009)
Einwohner 3.595.650 (31.12.2007 / AP2009)
Katholiken 170.200 (31.12.2007 / AP2009)
Anteil 4,7 %
Diözesanpriester 150 (31.12.2007 / AP2009)
Ordenspriester 64 (31.12.2007 / AP2009)
Ständige Diakone 5 (31.12.2007 / AP2009)
Katholiken je Priester 795
Ordensbrüder 36 (31.12.2007 / AP2009)
Ordensschwestern 115 (31.12.2007 / AP2009)
Ritus Chaldäischer Ritus
Liturgiesprache Syrisch
Kathedrale Christ the King Cathedral
Website www.kottayamad.org

Die Erzeparchie Kottayam (lat.: Archieparchia Kottayamensis) ist eine in Indien gelegene Personaldiözese der Knananiten innerhalb der syro-malabarischen Kirche, mit Sitz in Kottayam, Kerala.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 350 zogen 72 Familien von Judenchristen mit ihrem Führer, dem reichen Kaufmann Thomas von Kynai (auch Thomas von Kana), einem Bischof namens Uraha Mar Yousef und mehreren Klerikern aus ihrer persischen Heimat an die Malabarküste nach Süd-Indien.[1] Kynai oder Kana lag ca. 70 km südlich des heutigen Baghdad.

In Malabar, dem jetzigen Kerala, lebten zu dieser Zeit bereits die aus apostolischer Zeit herrührenden, auf die Missionstätigkeit des Apostels Thomas zurückgehenden Thomaschristen. Auch bei ihnen bestanden starke judenchristliche Traditionen, da der Apostel zunächst unter seinen dort als Gewürzhändler ansässigen Landsleuten missioniert hatte. Die Judenchristen vermischten sich jedoch schnell mit neuen Christen aus der indischen Bevölkerung.

Die Zuwanderer unter Thomas von Kana, sogenannte "Südisten" oder Knananiten waren hingegen stark endogam geprägt. Sie schotteten sich als ethnisch-religiöse Gruppe stark von den ortsansässigen Thomaschristen, den sogenannten "Nordisten" ab, durften nur untereinander heiraten, hatten ihre eigenen Pfarreien und verkehrten weitgehend nur unter ihresgleichen. So blieb es auch unter der portugiesischen Kolonialherrschaft und bei der späteren Spaltung der gesamten Thomaschristen in einen größeren katholischen und in einen kleineren autokephalen Teil. In beiden Lagern lebten die Knananiten wieder abgesondert und endogam, sie akzeptierten als Seelsorger nur Geistliche aus ihrer Volksgruppe.

Ab 1887 wurden in Indien alle Thomaschristen generell aus der lateinischen Jurisdiktion herausgelöst und exklusiv für sie (unter lateinischen Titularbischöfen) die beiden Apostolischen Vikariate Trichur und Kottayam geschaffen, welche man 1896 in die drei Vikariate Trichur, Ernakulam und Changanacherry umwandelte. In jenem Jahr traten erstmal syro-malabarische Titularbischöfe als Apostolische Vikare an die Spitze der Sprengel.

Das 1896 aufgelöste Vikariat Kottayam wurde am 29. August 1911 durch Papst Pius X., kraft der Apostolischen Konstitution In universi christiani wiedererrichtet, jedoch nun als reines Personalvikariat für die komplette Gruppe der Knananiten unter den katholischen Thomaschristen; diese besaßen bisher lediglich eigene Pfarreien in diversen Bistümern, wobei sie in der Gegend um Kottayam am stärksten vertreten waren.

Am 21. Dezember 1923 wandelte Papst Pius XI. dieses Vikariat durch die Apostolische Konstitution Romani Pontifices zur regulären Diözese (Eparchie) um; Papst Benedikt XVI. erhob sie am 12. Mai 2005 zur Erzeparchie.[2]

Es handelt sich um eine Personaldiözese, die - unabhängig vom Wohnort - für alle Knananiten innerhalb der syro-malabarischen Kirche zuständig ist; welche jedoch mehrheitlich im Gebiet um Kottayam leben.

Ordinarien

Mar Alexander Chulaparambil, der erste Diözesanbischof von Kottayam

Apostolische Vikare von Kottayam

Bischöfe der Eparchie Kottayam

Erzbischöfe der Erzeparchie Kottayam

  • Kuriakose Kunnacherry, 2005–2006
  • Mathew Moolakkattu OSB, seit 2006

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zur Einwanderung Thomas von Kanas und seiner Gruppe
  2. Zur Geschichte der Thomaschristen und ihrer jüdischen Wurzeln an der Malabarküste

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