Europas Sportler des Jahres (PAP)

Europas Sportler des Jahres (PAP)
Rafael Nadal (2010)

Europas Sportler des Jahres (polnisch Najlepszym sportowcem Europy) ist eine Umfrage, die seit 1958 jährlich von der staatlichen polnischen Presseagentur Polska Agencja Prasowa (PAP) durchgeführt wird. Ermittelt wird Europas bester Sportler des abgelaufenen Kalenderjahres, wobei Männer und Frauen gegeneinander antreten. Als Juroren fungieren die Journalisten von europäischen Presseagenturen. Das Ergebnis wird in der Regel Ende Dezember bekanntgegeben.

Bei der 53. Wahl Ende Dezember 2010 beteiligten sich Vertreter von 25 europäischen Nachrichtenagenturen, neben der PAP unter anderem die Agence France-Presse (AFP), die Austria Presse Agentur (APA), die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die spanische EFE, die russische ITAR-TASS sowie die schwedische TT. Mit 68 Athleten (48 Männer und 20 Frauen) aus 29 Disziplinen wurde ein neuer Rekord an Vorschlägen aufgestellt. Als häufigste Sportart war die Leichtathletik vertreten (neun Vorschläge), als am häufigsten vertretene Nation Spanien (zwölf Sportler). Mit 179 Punkten setzte sich der spanische Tennisspieler Rafael Nadal durch, der die Wahl bereits 2008 für sich entschieden hatte. Der dreifache Grand-Slam-Sieger und gleichzeitig die aktuelle Nummer eins der Tennis-Weltrangliste wurde von 22 Presseagenturen vorgeschlagen – sechsmal auf Platz eins sowie fünfmal auf den zweiten und dritten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei landeten der deutsche Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (155 Punkte) und die kroatische Hochsprung-Europameisterin Blanka Vlašić (114).[1]

Preisträger

Roger Federer (2010)
Die polnische Leichtathletin Irena Szewińska (Geburtsname Kirszenstein), Europas Sportlerin des Jahres 1966 und 1974
1975 erste Siegerin aus dem deutschsprachigen Raum: die DDR-Schwimmerin Kornelia Ender

Am häufigsten ausgezeichnet wurde der Schweizer Tennisspieler Roger Federer, der es zwischen 2004 und 2009 auf insgesamt fünf Siege brachte. Erfolgreichste Nation ist Deutschland und Russland beziehungsweise die ehemalige Sowjetunion (je 11 Siege), gefolgt von der Schweiz und dem Vereinigten Königreich (je 6). Am häufigsten vertretene Sportart unter den Gewinnern ist die Leichtathletik (24 Siege), gefolgt vom Tennissport (11 Siege) der Formel 1 und dem Schwimmsport (je 6 Siege).

In 17 von 53 Fällen wurden Frauen zu Europas Sportlern des Jahres gekürt (miteingerechnet der ex-aequo-Sieg der russischen Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa im Jahr 2005). Viermal waren Wintersportler siegreich.

Jahr Preisträger/-in Sportart
1958 PolenPolen Zdzisław Krzyszkowiak Leichtathletik
1959 SowjetunionUdSSR Wassili Kusnezow Leichtathletik
1960 SowjetunionUdSSR Juri Wlassow Gewichtheben
1961 SowjetunionUdSSR Waleri Brumel Leichtathletik
1962 SowjetunionUdSSR Waleri Brumel Leichtathletik
1963 SowjetunionUdSSR Waleri Brumel Leichtathletik
1964 SowjetunionUdSSR Lidija Skoblikowa Eisschnelllauf
1965 FrankreichFrankreich Michel Jazy Leichtathletik
1966 PolenPolen Irena Kirszenstein Leichtathletik
1967 FrankreichFrankreich Jean-Claude Killy Ski Alpin
1968 FrankreichFrankreich Jean-Claude Killy Ski Alpin
1969 BelgienBelgien Eddy Merckx Radsport
1970 BelgienBelgien Eddy Merckx Radsport
1971 FinnlandFinnland Juha Väätäinen Leichtathletik
1972 FinnlandFinnland Lasse Virén Leichtathletik
1973 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Kornelia Ender Schwimmen
1974 PolenPolen Irena Szewińska Leichtathletik
1975 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Kornelia Ender Schwimmen
1976 RumänienRumänien Nadia Comăneci Geräteturnen
1977 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Rosemarie Ackermann Leichtathletik
1978 SowjetunionUdSSR Wladimir Jaschtschenko Leichtathletik
1979 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sebastian Coe Leichtathletik
1980 SowjetunionUdSSR Wladimir Salnikow Schwimmen
1981 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sebastian Coe Leichtathletik
1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Daley Thompson Leichtathletik
1983 TschechoslowakeiTschechoslowakei Jarmila Kratochvílová Leichtathletik
1984 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Michael Groß Schwimmen
1985 SowjetunionUdSSR Serhij Bubka Leichtathletik
1986 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Heike Drechsler Leichtathletik
1987 IrlandIrland Stephen Roche Radsport
1988 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Steffi Graf Tennis
1989 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Steffi Graf Tennis
1990 SchwedenSchweden Stefan Edberg Tennis
1991 DeutschlandDeutschland Katrin Krabbe Leichtathletik
1992 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nigel Mansell Formel 1
1993 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Linford Christie Leichtathletik
1994 NorwegenNorwegen Johann Olav Koss Eisschnelllauf
1995 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Edwards Leichtathletik
1996 RusslandRussland Swetlana Masterkowa Leichtathletik
1997 SchweizSchweiz Martina Hingis Tennis
1998 FinnlandFinnland Mika Häkkinen Formel 1
1999 RumänienRumänien Gabriela Szabo Leichtathletik
2000 NiederlandeNiederlande Inge de Bruijn Schwimmen
2001 DeutschlandDeutschland Michael Schumacher Formel 1
2002 DeutschlandDeutschland Michael Schumacher Formel 1
2003 DeutschlandDeutschland Michael Schumacher Formel 1
2004 SchweizSchweiz Roger Federer Tennis
2005 SchweizSchweiz Roger Federer
RusslandRussland Jelena Issinbajewa
Tennis
Leichtathletik
2006 SchweizSchweiz Roger Federer Tennis
2007 SchweizSchweiz Roger Federer Tennis
2008 SpanienSpanien Rafael Nadal Tennis
2009 SchweizSchweiz Roger Federer Tennis
2010 SpanienSpanien Rafael Nadal Tennis

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vgl. WD / PAP: Nadal najlepszym sportowcem Europy w ankiecie PAP bei sport.onet.pl, 26. Dezember 2010 (polnisch)

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