Evelyn Fuchs

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Evelyn Fuchs (* 10. Juni 1957 in Weimar; † 6. März 2011 in Wien) war eine deutsch-österreichische Regisseurin und Schauspielerin.

Leben

Nach dem Schulabschluss im Jahr 1974 in Weimar erlernte sie zunächst den Beruf der Sekretärin. Schon während der Ausbildung bewarb sie sich an verschiedenen Schauspielschulen und wurde 1976 von der Schauspielschule in Rostock aufgenommen. Nach dem Studium folgte 1979 das erste Engagement am Kleist-Theater in Frankfurt (Oder). 1985 verließ sie das Frankfurter Ensemble und wurde freie Schauspielerin. 1986 zog sie nach Berlin. In verschiedenen Gastrollen spielte sie an Theatern in Berlin, Nordhausen und Neustrelitz. 1987 verließ sie die DDR und ging nach Wien, wo ihr Ehemann, der Architekt Georgi Stefanov, bereits einige Zeit lebte. Sie spielte weiter an zahlreichen deutschen und österreichischen Bühnen, u.a. an Theatern in Kassel, Köln, Bad Godesberg, Wien, Klagenfurt, Heinburg (Kärnten), gastierte in Frankreich, Italien und Belgien.

Beeinflusst von Ruth Berghaus, deren Arbeitsmethoden sie im Jahr 1990 bei einer Regiehospitanz in Graz kennen gelernt hatte, begann sie neben dem Schauspiel mit Regiearbeiten. Später, nach der Gründung des „Ariadne-Theater“ im Jahr 1994 in Wien folgten eigene Theaterproduktionen. Mit ihren Stoffbearbeitungen sprach sie vor allem jene Zuschauer an, die im Theater mehr über Menschen erfahren wollen, über Grenzbereiche, denen das Individuum ausgesetzt wird, über Brüche und schmerzliche Erfahrungen des Einzelnen in der Gesellschaft. Ihr besonderes Interesse war auf die großen Frauengestalten sowohl des antiken Theaters, als auch jene von Dramatikern des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart gerichtet.

Mehrere ihrer Inszenierungen wurden vom Österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur prämiert, darunter „Fremdkörper“ (Andreas Staudinger) 2001, „Flügel:Schlagen“ (Collage aus Texten von Heiner Müller) 2006 und „Die Kraft einer Hölle“ nach Clarice Lispector) 2008. Mit ihrer letzten Inszenierung „Penthesilea - Traum ohne Flügel“ (nach Heinrich von Kleist) 2010 ging es ihr ein weiteres Mal um die Unvereinbarkeit von gesellschaftlichen Zwängen und individuellen Bedürfnissen, um die Darstellung des Unbewussten als mächtigste Kraft des menschlichen Denkens und Handelns.

Als Schauspielerin zeigte sie in den letzten Jahren besonders in den Inszenierungen von Andreas Hutter „Bambiland“ (Elfriede Jelinek) 2005, „Verkommenes Ufer. Medeamaterial“ (Heiner Müller) 2006 und in der Performance „Und keine Hand. Zeit, Mörderin, alterslose“ (Heiner Müller) 2010 ihr großes darstellerisches Talent.

Evelyn Fuchs starb an den Folgen einer Tumorerkrankung. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Weimarer Hauptfriedhof.

Weblinks


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