F-Schacht

F-Schacht
Flache Eintrittsöffnung des F-Schachts am McLaren MP4-25 rechts vor dem Cockpit
F-Schacht am Force India VJM03

Der F-Schacht (englisch F-duct, auch RW80 genannt[1][2]) ist ein im Jahr 2010 von McLaren erfundenes System für die Formel 1, das es dem Rennfahrer während des Rennens erlaubt, durch eine leichte Veränderung der Aerodynamik höhere Geschwindigkeiten zu erreichen.[3]

Für die darauffolgende Saison 2011 wurde der F-Schacht in der Formel 1 verboten.[4]

Die von Journalisten eingeführte Bezeichnung F-Schacht geht vermutlich auf den Schriftzug des Sponsors vodafone zurück, an dessen Buchstaben F der Lufteinlaß (Schnorchel) angebracht ist.[2] Die bei McLaren verwendete Bezeichnung RW80 steht für „Rear Wing“ (Heckflügel) gefolgt von einer fortlaufenden Nummer.[2]

Funktionsweise

Mit einem kleinen Luftkanal, der auf der Nase des Rennwagens beginnt und durch das Cockpit bis an das Heck des Autos geführt wird, wird vor dem Heckflügel ein Strömungsabriss bewirkt. Dadurch wird der aerodynamische Abtrieb reduziert und das Auto kann eine höhere Endgeschwindigkeit erreichen.

Dieser Strömungsabriss wird vom Piloten gesteuert, indem er zum Beispiel im McLaren MP4-25 mit dem Knie oder beim Ferrari F10 mit dem linken Handrücken ein Loch im Cockpit abdeckt. Ist dieses Loch offen, bewirkt es eine Unterbrechung des Luftkanals und die Luft strömt ins Cockpit. Wenn der Pilot das Loch schließt, strömt die Luft zum Heckflügel und bewirkt dort den Strömungsabriss. Das brachte bei McLaren bis zu 10 km/h auf der Geraden und 0,6 Sekunden pro Runde.[5]

Einzelnachweise

  1. F-duct is actually an RW80 auf Planet F1 (11. März 2011)
  2. a b c F-duct auf F1 Dictionary (11. März 2011)
  3. McLaren nutzt Lücke im Reglement: So funktioniert McLarens Schnorchel-Trick, spox.com am 12. März 2010
  4. FIA-Weltrat: Pirelli erhält den Zuschlag, motorsport-total.com am 23. Juni 2010
  5. Auto Motor und Sport Extra: Ausgabe 26/2010. Technik Neuheiten 2010: Luftnummer. Seite 16 ff

Weblinks


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