Fabio Fazio

Fabio Fazio
Fabio Fazio

Fabio Fazio (* 30. November 1964 in Savona) ist ein italienischer Fernsehmoderator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Anfänge machte er 1982 als Imitator in einer Sendung des Staatsradios RAI. Sein Fernsehdebüt machte er 1983 ebenfalls bei der RAI als er in das Moderationsteam in Raffaella Carràs Sendung „Pronto Raffaella“ aufgenommen wurde. Nachdem er 1984 und 1985 Loretta Goggi in ihren Unterhaltungs- und Quizsendungen assistierte, moderierte er ab 1985 verschiedene Kinder- und Jugendprogramme.

Von 1987 bis 1990 moderierte er zusammen mit dem damaligen Fußballtorhüter Walter Zenga eine Sportsendung beim privaten Sender Odeon TV. Ab 1990 war er auch für den Privatsender Telemontecarlo tätig. Parallel dazu arbeitete er weiterhin für den Staatssender RAI.

Den eigentlichen Durchbruch gelang ihm 1993 mit der von ihm realisierten und moderierten Sendung „Quelli che il calcio...“ auf Rai Due. Die Basis des als Mischung von Sport-, Unterhaltungs- und Talksendung konzipierten Programms bilden die am Sonntagnachmittag ausgetragenen Fußballspiele der Serie A, die von eingeladenen Gästen aus dem Film-, Musik- und Showbusiness sowie dem Kulturbereich im Studio live auf eigenen Monitoren verfolgt werden. Gleichzeitig verfolgen weitere Gäste, die in die Sendung mit Liveschaltungen miteinbezogen werden, die Spiele in den entsprechenden Stadien. Eigentliche Szenen aus den Fußballspielen werden aufgrund fehlender Rechte jedoch nicht gezeigt. Die Sendung entwickelte sich zur dritten Kraft in dem bis dahin von Rai Uno und Canale 5 dominierten Sonntag nachmittäglichen Fernsehprogramm und erlangte unter anderem dank beliebten und teils hochkarätigen Gästen einen großen Publikumserfolg. Fabio Fazio moderierte die Sendung bis 2001, als er die RAI verließ und die Sendung an Simona Ventura überging.

In der Zwischenzeit realisierte Fabio Fazio verschiedene Projekte und wirkte unter anderem beim Film „Pole Pole“ mit, der zur Unterstützung der African Medical and Research Foundation realisiert und 1996 außer Wettbewerb an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gezeigt wurde.

Einen weiteren Publikumserfolg bildete 1997 die zusammen mit Claudio Baglioni realisierte und moderierte Unterhaltungssendung „Anima mia“, die als Revival der 1970er Jahre konzipiert war und 1999 als „L' Ultimo Valzer“ eine Fortsetzung fand.

In der Folge erlebte Fabio Fazio mit der zweimaligen Moderation des Sanremo-Festivals in den Jahren 1999 und 2000 den Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn. Fabio Fazio setzte in den beiden Ausgaben markante Kontraste, die sich klar von den traditionellen und teils von protokollarischen Formen geprägten bisherigen Ausgaben des Sanremo-Festivals unterschieden. So zog er unter anderem Persönlichkeiten wie Luciano Pavarotti und die beiden Nobelpreisträger Renato Dulbecco und Michail Gorbatschow in das Programm mit ein. Die beiden Ausgaben erzielten rekordhohe Einschaltquoten, die seither nicht mehr erreicht wurden.[1]

2001 verließ Fabio Fazio den Staatssender RAI und wechselte zum Privatsender LA7 über, der sich als dritte Kraft im durch das Duopol RAI-Mediaset dominierten Fernsehmarkt zu etablieren versuchte, damit jedoch scheiterte. 2003 kehrte Fabio Fazio wieder zur RAI zurück und moderiert seither die Talkshow „Che tempo che fa“ auf Rai 3.

Im November 2010 moderierte Fabio Fazio auf Rai 3 zusammen mit Roberto Saviano zudem die vierteilige Sendung „Vieni via con me“ (deutsch: „Komm weg mit mir“). Die Sendung, in der zahlreiche Persönlichkeiten zu verschiedenen, teils auch kontroversen Themen, eine Liste vorlasen, erwies sich als großer Publikumserfolg. Die dritte Sendung vom 23. November 2010 erreichte eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 9,7 Millionen Personen, mit einer Spitze von 11,4 Millionen Zuschauer und einer Einschaltquote von über 43 Prozent. „Vieni via con me“ erzielte damit die höchste, je auf Rai 3 erzielte Einschaltquote seit deren Erhebung.[2][3][4]

Auszeichnungen

Während seiner beruflichen Laufbahn wurde Fabio Fazio verschiedentlich ausgezeichnet. Unter anderem wurde ihm 1994 für „Quelli che il calcio...“ der Fernsehpreis Telegatto und 2007 für „Che tempo che fa“ der Journalistenpreis È giornalismo verliehen.

Privates

Fabio Fazio ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er pflegte eine enge Freundschaft mit dem Journalisten Enzo Biagi und war auch der einzige RAI-Moderator, dem Biagi während dessen durch Silvio Berlusconi erzwungenen fünfjährigen Abwesenheit von den öffentlich-rechtlichen Kanälen ein Fernsehinterview gewährte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zuschauerstatistik 2000-2009 Finalsendung des Sanremo-Festivals
  2. „Nichts wie weg aus Italien - Roberto Savianos verstörender Erfolg im Fernsehen“, Neue Zürcher Zeitung, 27. November 2010
  3. „Für einmal ohne Glitzer und Geschrei“, Tages-Anzeiger, 24. November 2010
  4. „Record d'ascolti per Fazio-Saviano“, Corriere della Sera, 23. November 2010

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fabio — ist als Vorname vor allem in Italien und in der Schweiz gebräuchlich. Er stellt eine Variante von Fabius dar. Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Namensträger 1.1 Vor und Künstlername 1.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Fazio — ist der Familienname folgender Personen: Antonio Fazio (* 1936), italienischer Finanzfachmann Enrico Fazio (* 1956), italienischer Jazz Bassist, Komponist und Bandleader Fabio Fazio (* 1964), italienischer Fernsehmoderator Federico Fazio (* 1987) …   Deutsch Wikipedia

  • Che tempo che fa — Format Talk show Starring Fabio Fazio Country of origin Italy Language(s) Italian No. of episodes …   Wikipedia

  • Vieni via con me — Seriendaten Originaltitel Vieni via con me (Geh weg mit mir) …   Deutsch Wikipedia

  • Che tempo che fa — Genre Débat télévisé Réalisation Duccio Forzano Présentation Fabio Fazio Participants Luciana Littizzetto (humoriste) Pays  Italie Langue …   Wikipédia en Français

  • Festival della canzone italiana — The Festival della canzone italiana (in English: Italian song festival ) is a popular Italian song contest running since 1951 and held annually in the city of Sanremo. Usually referred to as Festival di Sanremo, or outside Italy as Sanremo Music… …   Wikipedia

  • Festival de la Canción de San Remo — Saltar a navegación, búsqueda El Festival de la Canción de San Remo (en italiano Festival della canzone italiana o Festival di Sanremo) se empezó a celebrar en el año 1951. Se celebra anualmente en el Teatro Ariston de San Remo, Italia… …   Wikipedia Español

  • Editto Bulgaro — The Editto Bulgaro (English: Bulgarian Edict ), also going under the name of the Bulgarian Ukase in Italian newspapers, was a statement of Silvio Berlusconi, at the time Prime Minister of Italy, about the behavior of some journalists and… …   Wikipedia

  • Roberto Saviano — Roberto Saviano, 2007 Roberto Saviano (* 22. September 1979 in Neapel) ist ein italienischer Schriftsteller und Journalist. In seinem literarischen Werk und in seinen Reportagen beschäftigt er sich mit dem Phänomen der organisierten… …   Deutsch Wikipedia

  • Челентано, Адриано — Адриано Челентано Adriano Celentano Адриано Челентано на 65 м Венецианс …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”