Feldzeichen der Kroatischen Legion

Feldzeichen der Kroatischen Legion

Die Feldzeichen der Kroatischen Legion waren mehrere vom kroatische Staatsoberhaupt Ante Pavelić in den Jahren 1942/43 gestiftete Feld- und Ehrenzeichen der Kroatischen Legion, die während des Zweiten Weltkriegs an alle Mitglieder der kroatischen Wehrmacht verliehen, aber auch von deutschen Wehrmachtsangehörige getragen worden sind. Im Wesentlichen bestanden diese Feldabzeichen aus dem Ärmelabzeichen, dem kroatischen Sonderabzeichen sowie der Standarte bzw. Regimentsfahne.

Inhaltsverzeichnis

Ärmelabzeichen

Ärmelabzeichen der Kroatischen Legion

Die kroatischen und deutschen Angehörigen der Hrvatska Legija trugen zur Uniform des deutschen Heeres am rechten Oberarm des Feldrocks oder des Feldmantels das Ärmelabzeichen der Kroatischen Legion, welches schon 1941 vom Infanterie-Regiment 369 (pojačana pješačka pukovnija) von dessen ersten Freiwilligen getragen worden ist. Nachdem das Regiment in Stalingrad untergegangen war, wurde das Ärmelabzeichen von dem danach noch aufgestellten kroatischen Einheiten getragen und zwar von der:

  • 373. Kroatische-Infanterie-Division (Tigerdivision),
  • 392. Kroatische-Infanterie-Division (Blaue Division) sowie der neu aufgestellten
  • 369. Kroatische-Infanterie-Division (Teufelsdivision; von der Wehrmacht auch Schachbrett-Division genannt).

Ferner auch der:

  • Polizei Panzer-Jäger-Kompanie „Kroatien“,
  • Marine-Legion (Kroatien) sowie dem
  • Bomber-, Kampf- und Bomberschwadron der kroatischen Luftwaffen-Legion

Das Ärmelabzeichen ist Schild- bzw. Wappenförmig maschinengewebt, 75 mm hoch, 65 mm breit und zeigt an seinem oberen Rand einen angeschlossenen schwarzen Schriftblock mit der roten Inschrift: HRVATSKA (KROATIEN). Von dem schwarzen Schriftblock ausgehend wird der Rand des kroatischen Wappens gebildet. Das Wappen Kroatiens selber ist dabei weiß-rot zu 25 Feldern geschacht.[1] Bei den deutschen Legionsangehörigen wurde die Inschrift HRVATSKA durch Einschlagen verdeckt, so dass nur das Wappen allein zu sehen war.[2]

Sonderabzeichen

Das kroatischen Sonderabzeichen
Kroatischer Wappenschild am Stahlhelm

Durch Erlass des Ministeriums für die Bewaffnete Macht Nr. 20 vom 8. Mai 1942 wurde zudem ein Sonderabzeichen für die Angehörigen der kroatischen Legion und das deutsche Ausbildungspersonal des ehemaligen Ersatz-Bataillons eingeführt. Der Wortlaut hierzu lautete:

„Der Minister und Oberbefehlshaber des kroatischen Heeres gibt bekannt, dass allen jenen Angehörigen der kroatischen Legion, die an den Kämpfen an der Ostfront teilnehmen oder teilnehmen werden, das Tragen eines besonderen Abzeichens Hrvatska Legija 1941 gestattet wird.“

Das Sonderabzeichen besteht aus einem in Aluminiumlegierung angefertigtes, mit der Blattspitze nach oben links gerichtetes schräg liegendes Lindenblatt, welches zentral den eingepressten kroatischen Wappenschild zeigt. Darüber befindet sich die Inschrift: 1941 Das Wappen selbst wird dabei von der Umschrift: HRVATSKA - LEGIJA (Kroatische Legion) umlegt. Das aus 25 Feldern bestehende kroatische Wappen ist weiß-rot gehalten, wobei die weißen Felder glatt sind und die roten Felder rau und um 0,75 mm vertieft liegen. Getragen wurde das Sonderabzeichen zunächst auf der linken vorderen Seite der Feldmütze, ab Anfang 1943 dann jedoch mehr und mehr auf der linken Seite der Feldbluse. Der Verschluss des Sonderabzeichens bestand aus einem 1 mm starken Bronzedraht oder einem Draht in ähnlicher Legierung.

Die Berechtigung zum Tragen des Sonderabzeichens erteilte in der Regel der Regiments-Kommandeur, welcher auch einen Vorrate des Abzeichens anzulegen hatte. Als Teilnehmer an den Kämpfen an der Ostfront wurden alle Soldaten betrachtet, die im Verbande mit einem der oben genannten Regimenter die Ostgrenze des Deutschen Reiches oder Rumäniens überschritten hatten. War die Voraussetzung erfüllt, wurde das Abzeichen kostenlos verliehen, ein zweites bzw. ein Ersatzstück musste jedoch käuflich vom Beliehenen erworben werden. 1942 musste die Verleihungsbedingungen angepasst werden, so wurde das Recht zum Tragen des Sonderabzeichens auch dem Befehlshaber der kroatischen Luftwaffe an der Ostfront sowie dem Befehlshaber der kroatischen Kriegsmarine an der Ostfront (nicht Mittelmeer) übertragen.[3]

Wappenschild Stahlhelm

Wie auch in den ersten Kriegsjahren der deutschen Wehrmacht üblich, trugen auch die Angehörigen der kroatischen Legion, die im übrigem beinahe vollständig von der Wehrmacht eingekleidet wurden, an der rechten Seite des Stahlhelmes ein Wappenschild, das mit dem Staatswappen Kroatiens identisch war. Einer näheren Beschreibung hierzu bedarf es nicht. (siehe auch: Stahlhelm)

Flagge der Kroatischen Legion

Fahnenspitze des 369. Infanterie-Regiments der Kroatischen Legion
Rechte Seite der Flagge
Linke Seite der Flagge

Als letztes der gestifteten Feldabzeichen der Kroatischen Legion, sei deren Fahne bzw. Standarte genannt. Sie hat die Maße von 120 cm Länge und 84 cm Höhe. Das in Stalingrad untergegangene Infanterie-Regiment 369 selbst besaß keine Fahne. Erst mit Verfügung vom 13. März 1943 (die Gesetzesverfügung datiert vom 4. Mai 1943) wurde dem Nachfolge-Regiment, dem neuaufgestellten (im Rahmen der kroatischen Wehrmacht) Infanterie-Regiment 369 "Verteidiger Stalingrads" eine solche Fahne vom Poglavnik Ante Pavelić in Agram übergeben. Die Verordnung dazu lautete im Auszug:[4]

„Ich, Poglavnik des Unabhängigen Staates Kroatien verleihe dem kroatischen verstärkten Infanterie-Regiment 369 eine Fahne zum Zeichen der Anerkennung für das tapfere und entschlossene Verhalten in den Kämpfen an der Ostfront und der beispiellosen Verteidigung Stalingrads. Bei der Übergabe der Fahne an das neuaufgestellte Infanterie-Regiment 369 "Verteidiger Stalingrads" zur Aufbewahrung wünsche ich, dass dieses Regiment das Symbol in größter Ehre trägt und verteidigt. Die Inschrift der Fahne: "Was Gott gibt und das Heldenglück" soll Parole sein bei allen Taten der Angehörigen dieses Regiments ...“

Allgemeines

Mit genannter Gesetzsverordnung vom 4. Mai 1943 hatte Pavelić die Form der Fahnen und Standarten für die Infanterie bzw. die Kavallerie und der Ustascha festgestellt. Die Fahnen wurden allesamt von ihm für besondere Verdienste und heldenhaftes Verhalten vor dem Feind verliehen. Die kleinste fahnenberechtigte Einbheit war dabei das Bataillon (bojna ceta) bzw. eine gleichwertige Einheit der Reserve. Die Mindestmaße der Fahnen sollte dabei 120 cm lang x 84 cm hoch sein, die Standarten 60 x 60 cm, deren Aussehen ansonsten identisch mit den Fahnen war. Bei allen Regimentsflaggen waren beide Seiten des Flaggentuches mit einem silbernen (nicht weißen) Rand versehen, der vom eigentlichen Tuch durch eine 5 mm breite Tresse abgesetzt und getrennt war. Das Band war stets mit blau-weiß-roten dreieckigen Flammen besetzt.

Rechte Fahnenseite

Die rechte Seite der Fahne ist stets in den kroatischen Nationalfarben Rot-Weiß-Blau waagerecht gestreift; sie trägt mittig das Staatswappen inmitten des weißen Streifens. Die 25 Quadrate des Wappens sind wechselnd silbern (wie der Rand der Flagge) und rot und sind mit einer goldenen Schnur von 3 mm Dicke gesäumt worden. Der zentral liegende Wappenschild ist etwa quadratisch und 12,5 cm breit, während das blaue Oberzeichen 7,5 cm breit und hoch ist. Das U für die Ustascha ist 2,5 cm hoch, welches aus 3 mm dicker goldener Schnur gelegt ist. Im Kreis um das Staatswappen herum ist eine Inschrift in goldenen Buchstaben gelegt, die für jeden Truppenteil anders lautete. Für das neuaufgestellte Infanterie-Regiment 369 hieß der Slogan: ŠTO BOG DA I SREĆA JUNAČKA (Was Gott gibt und das Heldenglück) Der gewählte Spruch war dabei mit dem Wahlspruch des kroatischen Feldherren Joseph Jelačić von Bužim identisch und nicht zufällig gewählt worden. Der Mittelpunkt des Schriftzugskreises lag dabei in der Mitte des Tuches mit einem äußeren Durchmesser von 56 cm. Die Bezeichnung des Regiments stand dabei stets in der oberen linken Ecke mit 3,5 cm hohen und 2,5 cm breiten Schriftzeichen, die 5 cm von der Oberkante und der Fahnenstange begannen.[5]

Linke Fahnenseite

Die linke Fahnenseite deren Grundtuch aus silberweißem Brokat bestand, zeigte zentral die untereinander stehenden und verschlungenen Monogramm von Ante Pavelić (AP), welches dunkelrot gestickt war. Das Namenskürzel war dabei 21 cm hoch. Wie auf der rechten Seite der Flagge bereits beschrieben, gab es auch auf der linken Seite der Flagge die golden gestickte Umschrift: ZA POGLAVNIKA I ZA DOM (FÜR FÜHRER (POGLAVNIK) UND VATERLAND).[6]

Fahnenstange und Fahnenspitze

Die Fahnenstange mit einer Höhe von 230 cm selber bestand aus hartem naturfarbenem Holz mit einem Durchmesser von 35 mm. Die Standarte war nur 200 cm hoch. Die Spitze der Fahne ist dabei 18 cm lang und 7 cm breit, besteht aus Bronze und zeigt innerhalb des mit dem altkroatischen Dreigeflecht verzierten Randes ein Abzeichen, dass für jeden Truppenteil verschieden war. Für das 369. Infanterie-Regiment (Teufelsdivision) war das Abzeichen eben ein symbolischer Teufel, nämlich ein vom Betrachter aus gesehen nach links blickender und aufrecht gehender feuerspuckender dreischwänzigen Ziegenbock mit Dreizack in seinen Klauen.[7][8] Zu jeder Fahne und Standarte gehörte ein um die Spitze geschlungenes Band von 10 cm Breite, in den für die einzelnen Truppenteile gehaltenen und verschiedenen Farben. Auf dieses Band wurde mit Goldfäden Ort und Datum des Gefechts eingestickt, in dessen Verlauf sich das Regiment hatte auszeichnen können.

Sonstige Kampf- und Leistungsabzeichen

  • Luftwaffenabzeichen (Kroatien) (Fliegerspange)
  • Flugzeugführerabzeichen (Kroatien)
  • Bordschützenabzeichen (Kroatien)
  • Bordfunkerabzeichen (Kroatien)
  • Fallschirmschützenabzeichen (Kroatien)
  • Kriegsabzeichen der Marine-Legion

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Abzeichen und Feldzeichen der Freiwilligen Verbände des Heeres und der Waffen-SS im Kriege, ein Fachaufsatz von Kurt-Gerhard Klietmann, abgedruckt in der Zeitschrift Uniform-Markt, Jahrgang 1944, Heft 4, Seite 7
  2. Franz Schraml: Kriegsschauplatz Kroatien : Die deutsch-kroatischen Legionsdivisionen, S. 27, Neckargemünd : Kurt Vowinckel Verlag, 1962
  3. Kroatisches Verordnungsblatt, Jahrgang 1942, Nr. 22, Abdruck der Ergänzungsverfügung, abgedruckt in der Zeitschrift Uniform Markt, Jahrgang 1944, Heft 4, Seite 7
  4. Kroatisches Verordnungsblatt, Jahrgang 1943, Nr. 22 vom 5. Juni 1943, Abdruck der Verordnung, abgedruckt in der Zeitschrift Uniform Markt, Jahrgang 1944, Heft 4, Seite 7
  5. Detailbeschreibung der kroatischen Truppenflagge, abgedruckt Zeitschrift Uniform-Markt, Jahrgang 1943, Heft 7
  6. Detailbeschreibung der kroatischen Truppenflagge, abgedruckt Zeitschrift Uniform-Markt, Jahrgang 1943, Heft 7
  7. Beschreibung der gesamten Flagge im detaillierten Bericht der Zeitschrift Uniform Markt, Jahrgang 1944, Heft 4, Seite 7
  8. Beschreibung der gesamten Flagge im detaillierten Bericht der Zeitschrift Uniform Markt, Jahrgang 1943, Heft 7

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