Fersen (Adelsgeschlecht)

Fersen (Adelsgeschlecht)
Gräfliches Wappen derer von Fersen

Fersen ist der Name eines baltischen Adelsgeschlechts, welches sich agnatisch von den Versen aus Pommern herleitet, im 16. Jahrhundert in Estland sesshaft gemacht hat und später auch in Schweden in hohem Ansehen stand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 1535 macht sich die Familie mit Lorenz von Fersen in Estland sesshaft und breitet sich von dort nach Livland und Schweden aus. 1674 wurden die Fersen in die Freiherrenklasse der schwedischen Ritterschaft introduziert, 1719 folgte die Grafenklasse. 1745-1755 erfolgten die Immatrikulationen in die Estländische und Livländische Ritterschaft sowie die Anerkennung des Freiherrenstandes in , 1855 wurde die Berechtigung zum Führen des Russischen Baronstitel erteilt.

Wappen

Wappen Baron Fersen 1674

Stammwappen: Im Schild, in Blau schrägrechts ein gekrönter und geflügelter silberner Fisch mit einem goldenen Ring im Maul. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken drei rote Rosen an grünen Blattstengeln.

Fersen (1674): Der Schild geviert und belegt mit einem silbernen Herzschild, darin drei blaue Schräglinksströme, überdeckt von dem geflügelten Fisch aus dem Stammwappen. Feld 1 und 4 in Silber ein roter Greif mit vier goldenen Pfeilen in der Rechten, Feld 2 und 3 in Schwarz eine goldene Krone durch die zwei Schwerter gesteckt sind. Zwei Helme mit blau-gefüttertem, gold-bordiertem rotem Wappenmantel, rechts wie Stammwappen, links eine grüne Palme.

Personen

  • Hans Fersen, war 1617–1624 Ritterschaftshauptmann der Estländischen Ritterschaft.
  • Hans Heinrich von Fersen, war 1720–1723 Ritterschaftshauptmann der Estländischen Ritterschaft.
  • Reinhold Johan von Fersen (1646–1716), war ein Militär und Staatsmann in schwedischen Diensten.
  • Hans Reinhold von Fersen (1683–1736), war ein schwedischer Soldat und Politiker.
  • Fredrik Axel von Fersen (1719–1794), war ein schwedischer General und Politiker.
  • Hans Axel von Fersen (1755–1810), war ein schwedischer Staatsmann und ein Favorit der französischen Königin Marie Antoinette.
  • Eva Sophie von Fersen (1757–1816), verehelichte Piper, war Hofdame bei König Gustav von Schweden.
  • Hans Heinrich von Fersen, deutscher Autor
  • Klaus von Fersen, war 2. bei der Europameisterschaft 1956 im Einer-Ruderern.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2, 1.2: Estland, Görlitz, 1930 (S. 82ff)
  • Gustaf Elgenstierna: Den introducerade svenska adelns ättartavlor med tillägg och rättelser., Band II, Stockholm 1936 (1998).
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, Seite 255f & Band XV, Band 134 der Gesamtreihe, Seite 227f, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975 & 2004.
  • Egmont und Friedrich von Versen: Geschichte des Geschlechts v. Versen und v. Fersen. 2 Bände, Berlin 1885 und Stettin 1910.
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des Adels in Deutschland, 1865 Regensburg, S. 361, Sp. 2m.
  • Lexikoneintrag im Svenskt biografiskt handlexikon von 1906 (schwedisch)

Weblinks

 Commons: Fersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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