Stollgraben

Stollgraben
Stollgraben
Straßberger Flösse (Unterlauf), oberer Rödelbachgraben (veraltet)
Flösse in Ortslage

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DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Unterharz, Straßberg
Flusssystem Elbe
Abfluss über Selke → Bode → Saale → Elbe → Nordsee
Flussgebietseinheit Elbe
Beginn unterhalb Kiliansteich am Rödelbach
51° 36′ 19″ N, 11° 1′ 34″ O51.60521111.025982425
Quellhöhe 425 m ü. NN[1]
Mündung in Straßberg, an Fließkilometer 56,0 in die Selke
51.61816611.051519405

51° 37′ 5″ N, 11° 3′ 5″ O51.61816611.051519405
Mündungshöhe ca. 405 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-MÜNDUNG fehlt[1]
Höhenunterschied ≈20 mdep1Vorlage:Infobox Fluss/LÄNGE_fehltVorlage:Infobox Fluss/EINZUGSGEBIET_fehlt

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Rechte Nebenflüsse Graben vom Glasebach, Glasebacher Zulaufgraben
Kleinstädte Harzgerode
Einwohner im Einzugsgebiet < 1.000
ehemalige Funktion: Kunstgraben

Der Stollgraben, im Unterlauf (Straßberger) Flösse, veraltetet oberer Rödelbachgraben und fälschlich auch als Rieschengraben bezeichnet, ist ein alter Kunstgraben in Straßberg und Teil des Unterharzer Teich- und Grabensystems.

Beschreibung

Aus dem Jahr 1610 datiert die erste urkundliche Erwähnung als oberer Rödelbachgraben mit Dorfrösche (heute Stadtweger Rösche).[2][3] Das Jahr der Errichtung ist nicht bekannt, dürfte aber nicht viel vor dem Jahr 1610 anzusetzen sein.[4]

Der Anfang des Stollgrabens liegt etwas unterhalb der Talsperre Kiliansteich. Der Stollgraben zweigt hier auf einer Höhe von etwa 425m u.NN rechtsseitig vom Rödelbach ab und fließt weiter zum Frankenteich, wo er sich mit dem Wasser aus dem Grundablaß des Frankenteichs vereint. Der Graben folgt nun als höhenlinienparalleler Hanggraben der 415 m Höhenlinie. Kurz bevor er nördlich etwas oberhalb am Maliniusteich vorbeifließt, wird am Fuße des Großen Heiligenbergs ein Zufluß des Rödelbachs gekreuzt. Hinter dem Maliniusteich nähert sich der Stollgraben dem Rödelbach bis auf knapp 50 Meter, fließt dann aber der Höhenlinie folgend etwas weiter östlich, bis zum Eintritt in die Stadtweger Rösche.[1] Nach 800 Metern endet die Rösche und der Graben läuft oberirdisch weiter.[5]

Ab dem Mundloch der Stadtweger Rösche wird der Graben Straßberger Flösse genannt. Kurz unterhalb der Stadtweger Rösche zweigte ab etwa 1693 (Wiederaufnahme des Bergbaus im Straßberger Raum) der Glasebacher Zuführgraben ab, der Wasser aus dem Stollgraben ins Glasebachtal zur Radkammer der Grube Glasebach führte. Das restliche Wasser floss über den erhaltenen Wasserlauf weiter in den Ort Straßberg, wo es als Aufschlagwasser für Straßberger Pochwerke genutzt wurde.[3][4] Wasser konnte auch über einen Hanggraben (heute oberster Poetenweg) zum Seigerschacht der Grube Neuhaus-Stolberg am Wickenhöfen geleitet werden.[5]

Rastplatz an der Flösse

Der Graben führt von hier aus mit deutlich größerem Gefälle als vor dem Eintritt in die Rösche weiter, vielfach über Privatgrundstücke.[6][7]

Am Fuße des Flößbergs ist an der Flösse ein kleiner Rastplatz angelegt, an dem ein kleines unterschlächtiges Wasserrad aufgebaut ist.[8] Mangels Bergbautanne oder Hinweisschild ist der Grund für das Wasserrad nicht klar. Der Lageskizze der Wasserwirtschaftsanlagen im Straßberge Revier (nach einer Krause 1987) nach ist dies aber wahrscheinlich der Standort eines ehemaligen Kunstschachtes.[3] Etwa in diesem Bereich mündete um 1750 noch ein weiterer Graben hier in den Stollgraben. Dieser Graben zweigte kurz hinter dem Treuen Nachbarteich vom Glasebach ab und schnitt zwei von dessen natürlichen Zuflüssen an der Quelle an.[4]

Einge Hundert Meter später mündet die Flösse nach dem Passieren des Kochsbergs auf einer Höhe von etwa 405 m, an Fließkilometer 56,0, rechtsseitig in die Selke.[9][10][1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Sachsen-Anhalt-Viewer, amtliche topographische Karte; TK 1:10 000 Farbe, digitale Orthofotos
  2. R. Lähne & D. Bednorz: Der kleine Umweg – Unterharzer Wasserregal. In: Grundwasser – Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie. Nr. 16, 2011, S. 57–58 (online (PDF), abgerufen am 4. November 2011).
  3. a b c Wilfried Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 3. Auflage. Springer, Berlin 1997, ISBN 978-3-540-31327-4.
  4. a b c Karl-Heinz Krause: Entwicklung und gegenwärtige Funktion von Anlagen der historischen bergbaulichen Wasserwirtschaft im Unterharz. In: Wilfried Strenz, Arbeitskreis Historische Geographie der Geographischen Gesellschaft der DDR (Hrsg.): Historisch-geographische Forschungen in der DDR. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha 1986, ISBN 3-7301-0803-4, DNB 870795007.
  5. a b Straßberg–Bergbautannen
  6. hinter der Stadtweger Rösche verläuft die Flösse erstmals über ein Privatgrundstück
  7. die Flösse auf Priatgrundstück, künstlicher Wasserlauf hier gut im Knick erkennbar
  8. Rastplatz an einem Wasserrad
  9. Mündung der Straßberger Flösse in die Selke
  10. Selke, Fließkilometer 56,0 - hier mündet die Flösse

Weblinks

 Commons: Stollgraben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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