Carl von Brandenstein

Carl von Brandenstein

Carl Eduard Freiherr von Brandenstein (* 15. September 1875 in Pegau; † 23. Juli 1946 in Woltersdorf) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben

Von Brandenstein war Sohn eines Offiziers der Sächsischen Armee und wuchs in Prößdorf bei Meuselwitz (Sachsen-Altenburg) auf. Zwischen 1885 und 1894 besuchte er das Gymnasium in Altenburg. Anschließend studierte er Geschichte und Rechtswissenschaften in Tübingen, wo er 1895 Mitglied des Corps Borussia wurde.[1] Er setzte sein Studium in Göttingen und Bonn fort und legte das Staatsexamen am Oberlandesgericht Köln ab. Ab 1904 arbeitete er als Referendar beim Regierungspräsidium in Merseburg und ab 1908 als Leiter des Wege- und Eisenbahnbaudezernats bei der Hannoverschen Provinzverwaltung. Es folgte zwischen 1912 und 1917 eine Tätigkeit als Landrat des Kreises Bleckede in Hannover.

Ab Ende 1917 war von Brandenstein Staatsrat in Reuß jüngerer Linie (Gera), wo er auch wechselnde Ministerämter bekleidete und sich der SPD näherte. Nach der Gründung des Landes Thüringen war er von 1920 bis 1921 Innenminister und von 1921 bis 1922 Justizminister. Im September 1921 trat er der SPD bei, wenig später auch dem republikanischen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. 1927 zog er sich aus der Politik zurück, legte alle Ämter nieder und nahm seinen Alterssitz zunächst in Berlin, ab 1930 dann in Woltersdorf an der südöstlichen Stadtgrenze Berlins. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekleidete er ehrenamtliche Funktionen in der Woltersdorfer Kommunalpolitik, bevor er 1946 starb.

Literatur

  • Bernhard Post, Volker Mahl, Dieter Marek: Thüringen-Handbuch - Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1999, ISBN 3-7400-0962-4.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 192, 191; Schreibweise 1910: Karl Freiherr von Brandenstein

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