Carl von Schlotheim

Carl von Schlotheim

Carl Ludwig Theodor Freiherr von Schlotheim (* 2. April 1796; † 14. Mai 1869 in Oeynhausen oder Wietersheim?) war ein deutscher Regierungsbeamter und Abgeordneter.

Von 1849 bis 1869 war er Landrat des preußischen Kreises Minden in Westfalen.

Leben

Schloss Wietersheim
Grab des Freiherrn v. Schlotheim am Pass in Bergkirchen, mit Blick auf den Kreis Minden

Carl von Schlotheim wurde 1796 als Sohn einer Familie aus thüringischem Uradel geboren, der Freiherrntitel der Familie wurde 1844 durch den Preußischen König bestätigt. Er war als Page am Hof von Jérôme Bonaparte, des Königs von Westphalen (1807-1813). Carl von Schlotheim war Major außer Dienst und Amtmann auf dem Schloss Wietersheim, ab 1837 war er als Kreisdeputierter Mitglied im Kreistag des Kreises Minden. Während seiner Zeit als Amtmann förderte Carl von Schlotheim den Ausbau der Deiche entlang der Weser, diese Maßnahme gab zahlreichen Menschen einen Arbeitsplatz. Am 14. März 1849 wurde Freiherr von Schlotheim mit der Verwaltung des Landratsamtes im Kreis Minden beauftragt und am 30. November 1850 endgültig zum Landrat ernannt. Während seiner Amtszeit wurden mit 15.000 Talern Staatszuschuss im Gebiet der heutigen Stadt Petershagen zahlreiche Deiche entlang der Weser errichtet, die größtenteils noch heute ihre Funktion im Hochwasserschutz haben. Carl Freiherr von Schlotheim gilt als der "Straßenbauer" des Kreises Minden. Am 26. November 1853 beschloss der Kreistag des Kreises Minden einstimmig die von Carl von Schlotheim vorgelegte Denkschrift "Promemoria" als Programm für die Entwicklung des Kreises Minden. In dieser Denkschrift hatte Landrat von Schlotheim vorgeschlagen, die 135 Kilometer Straßen des Kreises Minden in einem umfangreichen Programm von etwa 2000 arbeitslosen Tagelöhnern ausbauen zu lassen. Dieses Programm stellte sich in den folgenden Jahren als vorbildliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme heraus, die dem Kreis zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf. Das Programm gab den Tagelöhnerfamilien eine wirtschaftliche Perspektive und entlastete die Gemeinden von der Armenfürsorge. Die wirtschaftliche Not war in der Mitte des 19. Jahrhunderts sehr groß, so musste zum Beispiel das Amt Petershagen 1859 und 1861 1565 Taler für die Armenfürsorge aufwenden.

Carl von Schlotheim war Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses.

Carl Freiherr von Schlotheim war evangelisch und seit 1820 verheiratet. Seine Frau Félicité-Mélanie Adélaïde geb. Legarde (* 1803 in Nantes; † 1876) war eine leibliche Tochter von Jérôme Bonaparte. Der König von Westphalen ernannte sie 1810 zur "Gräfin von Wietersheim".

Auszeichnungen

Carl Freiherr von Schlotheim war preußischer Kammerherr, Träger des Roten Adlerorden IV. Klasse und Rechtsritter des Johanniterorden.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Ernst Wilhelm Georg Heinrich von Korff zu Waghorst Landrat des Kreises Minden
18491869
Alexander von Oheimb

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