11. September – Die letzten Stunden im World Trade Center

11. September – Die letzten Stunden im World Trade Center
Filmdaten
Deutscher Titel: 11. September – Die letzten Stunden im World Trade Center
Originaltitel: 9/11
Produktionsland: USA; Frankreich
Erscheinungsjahr: 2002
Länge: 112 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: James Hanlon, Rob Klug, Gédéon Naudet, Jules Naudet
Drehbuch: Tom Forman, Greg Kandra
Produktion: David Friend u.a.
Musik: Richard Fiocca, Michael S. Patterson
Kamera: James Hanlon, Gédéon Naudet, Jules Naudet
Schnitt: Richard Barber u.a.

11. September – Die letzten Stunden im World Trade Center ist ein amerikanisch/französischer Dokumentarfilm der Brüder Jules und Gédéon Naudet über den Terroranschlag auf das World Trade Center in New York.

Ursprünglich hatten die französischen Filmemacher einen Film über einen „Feuerwehrmann in Ausbildung” in New York geplant. Dabei gerieten sie am 11. September 2001 in die Rettungsaktion der Feuerwehr in New York (FDNY) und es gelangen ihnen dramatische und einzigartige Bilder der Katastrophe und des Umgangs der Menschen mit ihr.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Vorher

Die einzelnen Schritte der Ausbildung eines Feuerwehrmanns wurden vorgestellt. Der Hauptdarsteller wurde ausgewählt, Rekrut Tony Benetatos.

Der erste Einschlag

Jules Naudet begleitete einen Löschzug der Feuerwache 100 Duane Street gerade bei einem telefonisch gemeldeten mutmaßlichen Gasalarm an einer Straßenkreuzung in der Nähe des World Trade Centers und filmte die Feuerwehrleute bei ihrer Routine-Arbeit, als plötzlich lauter Flugzeuglärm zu hören war. Er schwenkte die Kamera in Richtung des World Trade Centers und filmte, wie das erste Passagierflugzeug, eine Boeing 767, von rechts ins Bild kommend mittig und sehr hoch in die Nordfassade des Nordturms des World Trade Centers einschlug (Die Aufnahmen galten lange Zeit als die einzigen, die den ersten Einschlag zeigen. Erst zum zweiten Jahrestag der Anschläge zeigte der amerikanische Fernsehsender ABC ein Amateurvideo von Pavel Hlava, der zufällig ebenfalls den ersten Einschlag, bzw. eine Rauchwolke davon, von einem sehr weit südlich gelegenen Standpunkt an der Einfahrt des Brooklyn-Battery Tunnels aus aufgenommen hatte).

Die Naudet-Brüder verkauften die auf 12 Sekunden verkürzte Einschlags-Szene umgehend separat an diverse Fernsehsender - mit dem Honorar finanzierten sie die umfangreichere filmische Dokumentation ihrer gesamten Feuerwehrgeschichte.

Reaktion auf den Einschlag

Naudet filmte im Folgenden die Reaktion der Feuerwehr-Einheit - insbesondere die ihres Einsatzführers: Die ersten Rückmeldungen an die Leitstelle während der Anfahrt zum World Trade Center, die Ankunft in der Lobby des Nordturms, den unvollkommenen Versuch, eine Kommandozentrale vor Ort einzurichten, die technischen Probleme mit den Fahrstühlen und dem Funkverkehr. Immer mehr Einheiten folgten der ersten Alarmierung zum Nordturm. Man sieht Feuerwehrleute, die sich als erste Löschtrupps auf den Weg nach oben machten - viele von ihnen haben den Tag nicht überlebt.

Der zweite Einschlag

Gédéon Naudet, der sich zur Zeit des ersten Einschlags auf der Feuerwache befand, machte sich zu Fuß mit seiner Kamera auf den Weg zur Einsatzstelle. Zufälligerweise filmte er dabei, wie sich das zweite Flugzeug seitlich in den Südturm des World Trade Centers bohrte, wobei viele zertrümmerten Gegenstände den Menschen auf der Straße schwer zu schaffen machten. Die Aufnahmen von Jules Naudet, der sich immer noch in der Lobby des Nordturms aufhielt, dokumentieren das Dilemma der Einsatzkräfte: Sie verstanden anfangs nicht die Bedeutung der neben ihnen herabstürzenden Trümmer.

Einsturz der Türme

Die Kamera von Jules Naudet zeichnete die Reaktion der Einsatzkräfte auf, als der benachbarte Südturm einstürzte. Dem ohrenbetäubenden Lärm des Einsturzes folgten die Dunkelheit und große Mengen weißlichen Feinst-Staubes.

Naudet filmte die Bemühungen, den leblosen Körper des Feuerwehrpfarrers, Kaplan Mychal Judge, zu bergen. Als die Sicht etwas besser wurde, bemühte man sich, den Gebäudekomplex zu verlassen, was sich angesichts der mangelnden Sicht, der fehlenden Orientierung und der Gefahr, nach wie vor von herabfallenden Menschen oder Trümmern getroffen zu werden, als schwierig erwies. Es gelang ihnen schließlich, das Gebäude zu verlassen, das kurz darauf einstürzte. Ein zweites Mal war Naudet von Dunkelheit und Staub umgeben.

Wiedersehen auf der Wache

Nach und nach trafen die Feuerwehrleute wieder auf ihrer Wache ein. Man freute sich, umarmte sich, weinte. Es stellte sich heraus, dass alle Mitglieder der Einheit das Unglück überlebt hatten. Einzig jener Feuerwehrschüler, der eigentlich Gegenstand der Dokumentation sein sollte, blieb kurze Zeit verschollen. Doch plötzlich tauchte auch er wohlbehalten auf. Er war mit einem pensionierten Feuerwehroffizier an der Brandstelle gewesen.

Die Bergungsarbeiten auf Ground Zero

In der Zeit nach den Anschlägen verfolgten die Naudet-Brüder die Bemühungen der Feuerwehrleute, Überlebende in den Trümmern des World Trade Centers zu finden. Immer häufiger konnten schließlich nur noch Tote geborgen werden - darunter 343 Feuerwehrleute.

Auszeichnungen

Die Dokumentation war bei der Emmy-Verleihung 2002 insgesamt fünf mal nominiert und hat zwei Preise gewonnen. Beim Deutschen Fernsehpreis 2002 gewann der Film den Preis als Bestes internationales Programm. Bei den Satellite Awards wurde der Film in der Kategorie Special Humanitarian DVD Award ausgezeichnet.

Deutsche Erstaufführung, Reaktionen

Ergänzend zur Filmdokumentation enthält die Videofassung zusätzliches Material und Interviews über die beteiligten Feuerwehrleute, die Rettungsmannschaften und ein Interview mit den Naudet-Brüdern.

Geschätzte 40 bis 50 Millionen Zuschauer - ein Drittel aller Fernsehzuschauer der USA - sahen den Film bei seiner Erstausstrahlung am 11. März 2002. Die amerikanische TV-Fassung (mit Robert De Niro als Kommentator) ist ca. 30 Min länger als die in Deutschland veröffentlichte DVD-Version.

Die deutschen Fernsehzuschauer konnten den Film erstmals am 11. September 2002 im Ersten sehen.

Ort, Wache

Die Wache 100 Duane Street im Film ist exakt die Wache des Battalion 1, Drehleiter 1 und Löschfahrzeug 7, in Manhattan. Duane Street zwischen Church Street und Broadway, New York City.

  • Erbaut: 19041905
  • Architekten: Trowbridge & Livingston. Quelle: AIA Guide to New York City.

Weiterer Film aus dieser Wache

In einem zweiten Film anlässlich des 5. Jahrestages der Anschläge („Der 11. September – Fünf Jahre danach”) verfolgen die Brüder Naudet die Spuren der Feuerwehrleute in den Jahren nach den Anschlägen. Sie fragen, was aus einzelnen Rettern von damals geworden ist.

  • Links zu diesem zweiten Film (Der 11. September – Fünf Jahre danach):

Weblinks


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