Franz Lösel

Franz Lösel

Franz Lösel (* 1. März 1883 in Hochdobern[1], Böhmen; † 1951 in Moskau) war ein österreichischer Ingenieur und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lösel studierte an der ETH in Zürich und ging danach nach Brünn. Als Oberingenieur der Ersten Brünner Maschinenfabrik entwickelte Lösel eine Gegendruckturbine mit einem ungewöhnlich hohen Wirkungsgrad von 80 %. Das alarmierte etablierte Turbinenfabriken (AEG, Siemens-Schuckertwerke, MAN, Germaniawerft, Stork Hengelo), die von der Ersten Brünner Lizenzen für diese Bauart erwarben. Die Ausnutzung von mehr als hundert Turbinenpatenten wurde der 1924 gegründeten Gesellschaft Turbo N.V. Amsterdam übertragen.

Lösel war Dr. techn. h.c. (TH Prag, 1926) und o. Professor in Wien.

1934 wurde er Corpsschleifenträger der Saxonia Wien.[2]

Für die Wehrmacht versuchte er bis 1943, Dampfstrahltriebwerke als Antriebsaggregat für Flugzeuge zu konstruieren[3]. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er deshalb von der Roten Armee in die Sowjetunion deportiert. Er starb im Alter von 68 Jahren in Moskau.

Werke

  • Wärmeversorgung von Stadtgebieten (= Weltkraftkonferenz (Hrg.), Teiltagung Wien 1938. Vorabdruck [der Berichte], Heft 7), Wien: Reisser 1938.

Literatur

  • Turbinen wurden einem Österreicher zum Schicksal - Ein tragisches Gelehrtenleben zwischen Brünn, Wien und Moskau, in: Neues Österreich (Tageszeitung) vom 17. November 1957

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bei Alfred Lechner: Geschichte der Technischen Hochschule in Wien (1815-1940), S. 132 falsch als Oberdobern angegeben.
  2. Kösener Corpslisten 1996, 152, 287
  3. Akten im: Bundesarchiv Berlin, Abt. Militärarchiv, Bestand RL 3 (Generalluftzeugmeister), Signatur 3374:GL/LC I

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