Friedrich Christian von Fürstenberg

Friedrich Christian von Fürstenberg

Friedrich Christian von Fürstenberg (* 2. September 1700; † 1742) war Domherr in verschiedener Domkapiteln, Propst von St. Patrokli in Soest und des Stifts Meschede. Er war auch Präsident des geheimen Rates des Fürstbistums Paderborn sowie kurkölner Kabinetts- und Konferenzminister.

Leben

Friedrich Christian von Fürstenberg stammte aus dem westfälischen Adelsgeschlecht Fürstenberg und war Sohn des Ferdinands von Fürstenberg zu Herdringen und Waterlappe und der Mutter Maria Theresia (geb. von Westphalen zu Fürstenberg). Er war als nachgeborener Sohn aus einer Familie des Stiftsadels für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und erhielt 1710 die ersten Weihen. Zwischen 1715 und 1717 besuchte er das Jesuitengymnasium in Siegen. Danach studierte er in Köln und Salzburg, ehe er zwischen 1723 und 1725 zum weiteren Studium nach Rom ging.

Im Jahr 1716 wurde er Domherr in Paderborn und 1720 in Hildesheim; dort wurde er später auch Domscholaster. Zunächst Koadjutor, war er ab 1723 Propst von St. Patrokli in Soest. Seit 1726 war er auch Domherr in Münster. Von Fürstenberg wurde 1728 zum Subdiakon und 1729 zum Priester geweiht. Im Jahr 1733 wurde er vom Papst zum Koadjutor des Stifts Meschede ernannt. Dort wurde er auch später Propst. Seit 1733 war er auch Dompropst in Paderborn.

Ein Jahr später wurde er Präsident des geheimen Rates des Fürstbistums Paderborn, und im Jahr 1735 wurde er Statthalter des Fürstbistums. Am Hof von Kurfürst Clemens August von Bayern in Bonn war er später Staats- und geheimer Konferenzminister für die Hochstifte Hildesheim, Münster und Paderborn. Er gehörte auch dem Kurkölner geheimen Rat an. Unter seinem Einfluss hat die Funktionsfähigkeit des Rates deutlich zugenommen, aber da von Fürstenberg bald in Ungnade fiel, nahm auch die Bedeutung des Rates wieder ab.[1] Am Bonner Hof gehörte er zur österreichischen Partei.

In Paderborn hat er die alte Domherrenkurie Fürstenhof, die im Besitz seiner Familie war, barock umgestalten lassen.[2] In seinem Testament von 1742 stiftete er unter anderem Geld für die Neugestaltung der Domkrypta in Paderborn und für eine Muttergottesstatue, die gegenüber der Kanzel ihren Platz finden sollte.[3]

Einzelnachweise

  1. Rudolf Lill, Erwin Sandmann: Verfassung und Verwaltung des Kurfürstentums und Erzbistums Köln im 18. Jahrhundert. In: Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. DuMont Schauberg, Köln 1961, S. 50, (Ausstellungskatalog, Schloss Augustusburg zu Brühl)
  2. Kurzbeschreibung des Fürstenhofes
  3. Eintrag im historischen Tagebuch der Stadt Attendorn

Literatur

  • Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 4 Das Domstift St. Paulus zu Münster 2. Berlin/New York, 1982 (Germania Sacra NF 17,2) S.733f.

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