Friedrich Muthmann

Friedrich Muthmann

Friedrich Muthmann (* 1901; † 1981) war ein deutscher Klassischer Archäologe, Kunsthistoriker und Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Friedrich Muthmann wurde 1927 an der Universität Heidelberg mit der Arbeit Hadrianische und antoninische Statuenstützen. Beiträge zur Geschichte der römischen Kopistentätigkeit promoviert. 1951 erschien die Arbeit in einer erweiterten Form als Statuenstützen und dekoratives Beiwerk an griechischen und römischen Bildwerken. Ein Beitrag zur Geschichte der römischen Kopistentätigkeit und stellt bis heute ein Standardwerk zu Statuenstützen dar. Nach dem Studium arbeitete er an Museen in Karlsruhe, Hamburg, am Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld und in Genf. An den Museen erwarb er sich auch einen Namen mit Studien, die weit über sein Fachgebiet hinausgingen. Vor allem seine altamerikanistischen Studien fanden Beachtung. In den 1950er und 1960er Jahren war er im diplomatischen Dienst, von 1954 bis 1961 als Kulturattaché in Bern, von 1961 bis 1964 in Athen. 1961 erfolgte an der Universität Bonn eine zweite Promotion mit einer Dissertation zum Thema Untersuchungen zur „Einkleidung“ einiger platonischer Dialoge. In Griechenland nahm er nach längerer Pause seine archäologischen Forschungen wieder auf, die in den Publikationen „Mutter und Quelle“ (1975) sowie „Der Granatapfel“ (1982), die sich an ein breiteres Publikum richteten, mündeten. Nach dem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst zog sich Muthmann nach Bern zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte.

Muthmann hinterließ eine Fotosammlung von mehr als 10.000 Negativen mit Motiven vor allem aus Griechenland sowie Italien und der Türkei. Unter dem Titel Antike Quellen und Brunnen Griechenlands – Photographien von Friedrich Muthmann[1] wurde 2001 im Rahmen der Feierlichkeiten 110 Jahre Archäologisches Institut der Universität Freiburg eine Ausstellung von Muthmanns Bildern gezeigt, vom Ende 2003 und das ganze Jahr 2004 am Institut für Archäologie des Mittelmeerraumes der Universität Bern die Ausstellung Auf den Spuren des Odysseus. Photographien von Friedrich Muthmann[2].

Schriften

  • Deutsche Landschaften und Städte in der niederländischen Kunst des 16. bis 18. Jahrhunderts. Ausstellung von Gemälden und Handzeichngungen im Kaiser Wilhelm-Museum zu Krefeld, veranstaltet in Gemeinschaft mit der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft e. V., Berlin, Kaiser Wilhelm-Museum, Krefeld 1938
  • Statuenstützen und dekoratives Beiwerk an griechischen und römischen Bildwerken. Ein Beitrag zur Geschichte der römischen Kopistentätigkeit, Winter, Heidelberg 1951 (Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Jahrgang 1950, Abhandlung 3)
  • Alexander von Humboldt und sein Naturbild im Spiegel der Goethezeit, Artemis, Zürich-Stuttgart 1955 (Erasmus-Bibliothek)
  • Die silberne Taufschale zu Siegen. Ein Werk aus der spanischen Kolonialzeit Perus, Winter, Heidelberg 1956 (Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Jahrgang 1956, Abhandlung 1)
  • Mutter und Quelle. Studien zur Quellenverehrung im Altertum und im Mittelalter, Archäologischer Verlag/von Zabern; Basel/Mainz 1975
  • Eine peruanische Wirkerei der spanischen Kolonialzeit, Abegg-Stiftung, Bern 1977 (Monographien der Abegg-Stiftung Bern, Band 13)
  • Der Granatapfel. Symbol des Lebens in der Alten Welt, Abegg-Stiftung/Verlag Office du Livre, Bern/Fribourg 1982

Literatur

Weblinks

Belege

  1. Eröffnung der Ausstellung „Antike Quellen und Brunnen Griechenlands - Photographien von Friedrich Muthmann“
  2. Auf den Spuren des Odysseus

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