Fritz Schmiege

Fritz Schmiege

Fritz Schmiege, auch Fritz Schmige (* 17. Juli 1880 in Haguenau; † 10. Januar 1974 in Wiesbaden) war ein deutscher Jurist und Landrat zur Zeit des Nationalsozialismus.

Leben

Schmiege studierte von 1900 bis 1904 Rechtswissenschaften in Freiburg, Berlin und Königsberg und promovierte 1908, als er auch das zweite Staatsexamen machte. Vor dem Ersten Weltkrieg begann er seine Verwaltungslaufbahn in Siegen, Münster und Liegnitz. Nach seinem Kriegseinsatz schied er als Reserveoffizier aus und wurde 1920 Landrat in Ostpreußen (Königsberg).[1] und in Liegnitz. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Schmiege Anfang April 1933 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 1.690.397)[2] und wurde auch Mitglied im NSKK[3] Schmiege war als Landrat unter anderem im Landkreis Hirschberg eingesetzt. 1938 wurde er Landrat im Landkreis Braunau im Sudetenland.[2]

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Schmiege Anfang Januar 1940 Leiter der Abteilung Innere Verwaltung im Distrikt Lublin im deutsch besetzten Generalgouvernement. Mitte Februar 1940 wurde Schmiege Amtschef im Distriktsamt Lublin und im Juni 1940 Kreishauptmann in Radzyn. Ende Oktober 1941 ging Schmiege als Landrat zurück nach Braunau.[2]

Nach Kriegsende war Schmiege noch kurze Zeit als Rechtsrat in der hessischen Finanzverwaltung in Wiesbaden beschäftigt.[4]

Literatur

  • Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04208-7; 2. unv. Aufl., ebd. 2004, ISBN 3-447-05063-2., S. 393.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
  • Markus Roth: Herrenmenschen. Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen - Karrierewege, Herrschaftspraxis und Nachgeschichte. Wallstein Verlag, Göttingen 2009. ISBN 9783835304772.

Einzelnachweise

  1. Markus Roth: Herrenmenschen, Göttingen 2009, S. 502f.
  2. a b c Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Wiesbaden 1999, S. 393.
  3. NSKK-Mitgliedschaft bei: Bärbel Holtz (Bearb./Ed.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1925-1938/38. Bd. 12/II. (1925-1938). Olms-Weidmann, Hildesheim 2004. ISBN 3-487-12704-0 (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Hg.]: Acta Borussica. Neue Folge.), S. 687. Der Eintrag dort als „Schmi(e)ge, Fritz“ ist falsch einsortiert.
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 548.

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