Gang (Hafenarbeiter)

Gang (Hafenarbeiter)
Eine Gang Schwarzer Schauerleute bei der Rückkehr vom Kohlenumschlag, 1892

Eine Gang teilweise auch Geng oder Gäng[1], (plural: Gangs, Gengs, Gängs) ist eine Gruppe von Hafenarbeitern, insbesondere im Hamburger Hafen, die aus fünf bis zehn Mann besteht, sowie einem Viez oder Stauerviez genannten Vorarbeiter. Der Begriff ist abgeleitet aus dem englischen gang ['gæŋ] für Bande. Gangs wurden vor allem bei den Schauerleuten zum Laden und Löschen von Schiffen gebildet. Im Zuge der Containerisierung und der damit einhergehenden Rationalisierung im Umschlag ist die Arbeit in Gangs weitgehend zurückgegangen.

Gruppen von Hafenarbeitern, deren Aufgaben als Drecksarbeit galten, wie Pansenklopper oder Kedelklopper, wurden Schietgangs genannt. Die Swatte Gang hingegen waren nicht die als Schwarze Schauerleute bezeichneten Kohlenträger, sondern die dunkel gekleideten Zollfahnder. Auch in Gruppen auftretende Seeleute beim Landgang werden als Gang bezeichnet.[2]

In Anlehnung an diesen Begriff hat sich eine Shanty-Gruppe Hamborger Schietgäng genannt.[3]

Literatur

  • Arnold Kludas, Dieter Maass, Susanne Sabisch: Hafen Hamburg. Die Geschichte des Hamburger Freihafens von den Anfängen bis zur Gegenwart, Hamburg 1988, ISBN 3-8225-0089-5, S. 90-98

Einzelnachweise

  1. Reinhard Golz; Altonaer Museum in Hamburg (Hrsg.): Die Sprache der Finkenwerder Fischer. Koehler, Herford 1984, ISBN 3782203429, S. 234.
  2. Peter Schmachthagen: Sprechen Sie Hamburgisch? Allerlei Begriffe aus der Zeit, als Grossmutter 'n lütt Deern weer. 3. Auflage. Verlag Hamburger Abendblatt, Hamburg 2010, ISBN 978-3-939716-26-6, S. 106.
  3. Homepage Hamborger Schietgäng, abgerufen am 20. April 2011

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