Gempfing

Gempfing

Gempfing
Koordinaten: 48° 40′ N, 10° 59′ O48.67310.9853410Koordinaten: 48° 40′ 23″ N, 10° 59′ 7″ O
Höhe: 410–465 m ü. NN
Fläche: 6,85 km²
Einwohner: 421 (2009)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 86641
Vorwahl: 08432

Gempfing ist ein Ortsteil der Stadt Rain mit 421 Einwohnern im Landkreis Donau-Ries, der zum Regierungsbezirk Schwaben in Bayern gehört. Zu Gempfing werden auch das Dorf Überacker und der Einödhof Schlagmühle gezählt, die von jeher zur Pfarrei gehören, Gemeindeteile von Gempfing waren und gemeinsam am 1. Juli 1972 nach Rain eingegliedert wurden. Ebenfalls an diesem Tag wurde der Landkreis Neuburg an der Donau, zu dem die selbstständige Gemeinde Gempfing bis dato gehörte, im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Gempfing und Rain wurden dem Landkreis Donau-Ries zugeschlagen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Verkehr

Gempfing liegt 6 km südöstlich von Rain an der Staatsstraße 2027, die von Ehekirchen kommend nach Rain führt, sowie an den Kreisstraßen DON 31 (nach Etting) und DON 33 (von Bayerdilling und Sallach kommend in Richtung Grenze zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bei Burgheim). Gempfing und Überacker liegen am Nordrand des Unteren Lechrains der Aindlinger Terrassentreppe. Naturräumlich gehört es so zur Donau-Iller-Lech-Platte, die wiederum Teil des Alpenvorlandes ist, eine der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands.

Geschichte

Früheste Ausgrabungen in der Gegend weisen auf eine Besiedelung bereits in der Jungsteinzeit hin.
Die Gründung Gempfings als echter -ing-Ort wird in der 1. Hälfte des 6.Jahrhunderts durch die Bajuwaren vermutet.
Gempfing gehörte zur Gründungsausstattung des Benediktinnerinnenklosters St. Walburg in Eichstätt, das der Edelfreie Leodegar (auch Luitger) aus dem Grafengeschlecht von Lechsgmünd und Graisbach mit Urkunde vom 24. Juni 1035 stiftete. Leodegar starb am 21. Februar 1074 auf dem Weg nach St. Mang in Füssen in Gempfing.[1]
Das Kloster St. Walburg blieb bis zur Säkularisation 1806 Grund- und Patronatsherr in Gempfing und unterhielt zeitweise einen Richter mit Sitz in Ort. Das ehemalige Richterhaus, jetzt Zum Bräu genannt, ist erhalten.
In Gempfing fand vom 13. Mai bis 4. Juni 2000 die Kunst- und Werkausstellung Künstliches Dorf Gempfing - Zeichen in der Provinz im Rahmen der Schwäbischen Kulturtage am nördlichen Lechrain statt. [2]
Mit der Veranstaltungsreihe Kultur im Pfarrhof Gempfing trägt der Förderverein Gempfinger Pfarrhof seit dem Jahr 2006 zur Belebung dieses denkmalgeschützten Gebäudes bei, das für seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt wird.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirchberg-Ensemble mit Pfarrkirche St. Vitus, Marienkapelle (gestiftet 1411, im Kern noch 15. Jahrhundert) und Pfarrhof von 1709, sowie unterhalb im Dorf das Haus Zum Bräu und das Präbendarhaus von 1737.

Die Pfarrkirche birgt in den Langhausmauern noch Reste der Basilika des 11. Jahrhunderts, der Turm entstand um 1300 oder im frühen 14. Jahrhundert, Chor und Westteil des Langhauses wohl 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert.

Vereine

  • Förderverein Gempfinger Pfarrhof, gegründet zu Jahresbeginn 2008[3]
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Gempfinger Viergesang, gegründet 1994[4]
  • Schützenverein "Almenrausch", gegründet 1925[5]

Einzelnachweise

  1. * Der Stifter Leodegar von Lechsgemuend im Ökumenischen Heiligenlexikon
  2. Ruth Borisch und Rainer Wilhelm, Künstliches Dorf Gempfing - Zeichen in der Provinz, Dokumentation der Kunst- und Werkausstellung vom 13. Mai bis 4. Juni 2000 im Rahmen der "Schwäbischen Kulturtage am nördlichen Lechrain", herausgegeben von der Interessengemeinschaft Rainer Winkel und dem Bezirk Schwaben.
  3. http://www.gempfing.de/pfarrhof/
  4. http://www.br-volksmusikplattform.de/artist/gempfingerviergesang
  5. http://www.almenrausch-gempfing.de/

Weblinks


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