Carmen Pereira

Carmen Pereira

Carmen Pereira (* 1937) war 1984 für zwei Tage Staatsoberhaupt von Guinea-Bissau.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Pereira stammte aus einer gut situierten Familie in der damaligen portugiesischen Kolonie. Ihr Vater war Anwalt. 1962 schlossen sie und ihr Mann Umaru Djallo sich der Unabhängigkeitsbewegung PAIGC an. Im selben Jahr flüchtete sie in den Senegal. Ende 1963 ging sie in die Sowjetunion und eröffnete nach ihrer Rückkehr ein Hospital im von der PAIGC kontrollierten Gebiet. Während des Krieges gegen Portugal gehörte sie als einzige Frau dem Exekutivkomitee der Guerillabewegung an und war für das Medizinwesen zuständig,

Nach der Unabhängigkeit

Nach der Unabhängigkeitserklärung 1973 war sie Abgeordnete für Bissau, zweite Vizepräsidentin des Parlaments und eines der 15 Mitglieder des Staatsrates. Von 1975 bis 1981 war sie Vorsitzende der staatlichen Frauenkommission sowie Ministerin für Gesundheit und Soziales. 1984 wurde sie Parlamentspräsidentin.

In dieser Eigenschaft war sie vom 14. Mai 1984 an für zwei Tage formell Staatsoberhaupt, als der 1980 durch einen Putsch an die Macht gekommene João Bernardo Vieira eine neue Verfassung einführte und am 16. Mai 1984 offiziell das Präsidentenamt übernahm.

Am 25. April 1989 war sie anlässlich der Feiern zum 15. Jahrestag der Nelkenrevolution in Lissabon und hielt neben dem Präsidenten Mário Soares und Parlamentspräsident Victor Crespo eine der Festreden im portugiesischen Parlament.

1992 wurde sie von Vieira aus ihren Ämtern entfernt.

Gegenwärtig (2005) ist sie wieder Vizepräsidentin des Parlaments.

Dies und Das

Im November 1986 gehörte sie zur Delegation ihres Landes beim 9. Kongress der SED in Berlin.

Siehe auch

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