Georg Winter (Archivar)

Georg Winter (Archivar)

Georg Winter (* 28. April 1895 in Neuruppin; † 4. Juni 1961 in Koblenz) war ein deutscher Historiker, Archivar und erster Direktor des Bundesarchivs (1952–1960).

Leben

Georg Winter studierte von 1918 bis 1921 Geschichte an der Universität Berlin. Nach der Promotion absolvierte er 1921/22 den preußischen Archivlehrgang am Institut für Archivwissenschaft in Berlin-Dahlem und fand anschließend eine Anstellung als Archivassistent am Geheimen Staatsarchiv. 1927 folgte die Ernennung zum Staatsarchivrat, 1930 die Abordnung als Geschäftsführer an das Institut für Archivwissenschaft, 1938 die Beförderung zum Staatsarchivdirektor.

1940/41 war Winter als Oberkriegsverwaltungsrat in der Gruppe „Archivschutz beim Militärbefehlshaber Frankreich in Paris“ im Einsatz, von 1942 bis 1944 leitete er in Kiew die „Landesverwaltung der Archive, Bibliotheken und Museen“, die dem Reichskommissariat Ukraine unterstellt war. Ende 1944 wurde er als Referent in die Archivabteilung des preußischen Staatsministeriums nach Berlin versetzt.

Von Mai bis Juli 1945 war er kommissarischer Direktor des Geheimen Staatsarchivs. Nach einer kurzen Beschäftigung am Staatsarchiv Hannover übernahm er 1946 die Leitung des Stadtarchivs Lüneburg. 1952 wurde er erster Direktor des neugegründeten Bundesarchivs in Koblenz und leitete dieses bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand (1960).

Literatur

  • Wolfgang Leesch: Die deutschen Archivare 1500–1945. Band 2: Biographisches Lexikion. Saur Verlag, München u.a, 1992, ISBN 3-598-10606-8, S. 672-673.
  • Wilhelm Rohr: Nachruf auf Georg Winter, in: Der Archivar, Jg. 14, 1961, Heft 2, Sp. 179 ff.

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