Gerhard Saager

Gerhard Saager
Gerhard Saager als Mitglied des Corps Austria

Gerhard Saager (* 5. März 1910 in Königsberg (Preußen); † 12. Oktober 1992 in Baden-Baden) war ein deutscher Verwaltungs- und Wirtschaftsjurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Gutsbesitzers besuchte Saager das Wilhelmsgymnasium in Königsberg (Preußen). Zum Jurastudium ging er nach Frankfurt am Main, wo er 1931 Mitglied des Corps Austria wurde.[1] 1932 kehrte er nach Königsberg zurück.

Nach der Promotion zum Dr. iur. mit der Dissertation Einwirkungen des aussergerichtlichen Vergleichs auf den schwebenden Rechtsstreit im Jahr 1936 bestand er im Dezember 1937 in Berlin das Assessorexamen mit gut. Er ging an das Institut für Steuerrecht in Leipzig. Den AbschlussKönigsberg (Preußen) als Diplom-Steuersachverständiger machte er sehr gut. Als solcher wurde er in der Hauptverwaltung der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig angestellt.[2]

Nach einer kurzen Zeit als Soldat der Wehrmacht war er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin: Zunächst wurde er von Friedrich Landfried für das Reichswirtschaftsministerium (RWM) reklamiert. Bald wurde er in das Büro des Staatssekretärs eingegliedert und als Referent für die Sonderaufgabe Reichswerke Hermann Göring bestellt. Nach dieser und anderen Sonderaufgaben im RWM kam er als Referatsleiter in das im November 1943 gegründete Planungsamt, in dem er als Leiter des Referats „Kapitalverflechtung" der Sonderabteilung „Vorbereitung und Ordnung" unter Gustav Schlotterer für Verflechtungsgeschäfte in besetzten Ländern zuständig war.

Vor Kriegsende wurde er – weder Beamter noch Parteigenosse – Stellvertreter des Reichsbevollmächtigten für Wirtschaftsexporte. Beim Wilhelmstraßen-Prozess war er Zeuge in den Verhandlungen um Hans Kehrl.

1948 bestellte ihn das Zweizonenwirtschaftsamt unter Ludwig Erhard zum Leiter des Referats Marshallplan. Nach sechs Monaten musste er das Amt aus politischen Gründen aufgeben. 1951 gründete Saager in Düsseldorf eine Anwaltskanzlei für Wirtschaftssachen. 1976 zog er sich nach Bad Ragaz zurück. An einem Prostatakarzinom erkrankt, zog er nach Baden-Baden, wo er seinem Leiden erlag.[2]

Schriften

  • Einwirkungen des aussergerichtlichen Vergleichs auf den schwebenden Rechtsstreit, 1936

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 8, 409; 98; 113
  2. a b Hans-Heinrich Müller-Dieckert: Gerhard Saager. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 90, Kiel 1992/93, S.118 f.

Weblinks


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