Gerhard Vowe

Gerhard Vowe

Gerhard Vowe (* 1953 in Moers) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Professor am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Düsseldorf.

Werdegang

Vowe ist der jüngste von vier Söhnen des evangelischen Moerser Pfarrers Erich Vowe, der in der NS-Zeit der bekennenden Kirche angehörte. Nach dem altsprachlichen Abitur 1971 am Gymnasium Adolfinum in Moers begann Vowe im Wintersemester 1971/72 ein Studium der politischen Wissenschaft und der Geschichte an der FU Berlin. Im Verlaufe des Studiums kam das Fach Informations- und Dokumentationswissenschaft hinzu. Er beendete das Studium 1978 mit dem Diplom in Politischer Wissenschaft. Im Anschluss war er als Assistent von 1979 bis 1983 im Arbeitsbereich Informationswissenschaft am Institut für Publizistikwissenschaft der FU tätig. Von 1983 bis 1987 erhielt er eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsgebiet „Technik und Politik“ am Institut für Politikwissenschaft der TH Darmstadt. Seine Promotion erfolgte 1984 mit einer Arbeit über „Information und Kommunikation als Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft“ an der FU Berlin. Von 1987 an arbeitete Vowe wieder in Berlin am Institut für Publizistikwissenschaft im dreijährigen Drittmittelprojekt „Recherchefeld Wissenschaft“. Seine Forschungsarbeiten befassten sich mit der Enquête-Kommission des Bundestages zu riskanten Technologien und zur Technologiefolgenabschätzung. Ab 1990 leitete er als Geschäftsführer einen am Institut neu eingerichteten Studiengang für berufstätige Journalisten.

Mit der Schrift über „Technik im parlamentarischen Diskurs“ wurde Vowe 1992 an der TH Darmstadt im Fach Politikwissenschaft habilitiert. Bis 1997 war er dann zusätzlich als Privatdozent an der Humboldt Universität Berlin tätig. In dieser Zeit wirkte er als Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln sowie als Gastprofessor an der Hochschule der Künste Berlin. 1995/1996 hatte er eine einjährige Vertretung am Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden. Im Jahr 1998 erhielt er eine Stelle als C3-Professor für Politik und Medien am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau, das er ab 2001 als Direktor leitete. Zum 1. Dezember 2004 wurde Vowe zum C4-Professor im Sozialwissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ernannt und übernahm die Leitung des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft.

Vowe ist verheiratet und hat vier Kinder. Seit Mai 2002 ist er stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Forschungsbereiche

Schwerpunkte von Vowes Arbeit sind Medienstrukturen, Medienpolitik und politische Kommunikation sowie Medienrezeption im Bereich der Onlinekommunikation. Seine Forschungsfelder betreffen die Themen

  • Politische Online-Kommunikation
  • Professionelle Dienstleister in der politischen Kommunikation
  • Wahrgenommene Medieneinflüsse
  • Publikumsvorstellungen
  • Mediatisierung
  • Bachelor und Beruf

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gernot Wersig — (* 20. Dezember 1942; † 4. Juli 2006 in Berlin) war ein deutscher Informationswissenschaftler. Er gilt, neben Harald H. Zimmermann, Rainer Kuhlen und anderen, als einer der Begründer der Informationswissenschaft in Deutschland. Leben Gernot… …   Deutsch Wikipedia

  • Moers — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gymnasium Adolfinum Moers — Gymnasium Adolfinum Schulform Gymnasium Gründung 1582 Ort Moers …   Deutsch Wikipedia

  • Infotainment — Unter Infotainment (aus dem Englischen: information und entertainment) versteht man den Teil eines Medienangebotes, bei dem die Rezipienten gezielt sowohl informiert als auch unterhalten werden sollen. Der Begriff bezieht sich vor allem auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich von Alemann — (* 1944 in Seebach, Provinz Sachsen) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Er ist nach früheren Lehrtätigkeiten u.a. an der Universität Duisburg und der Fernuniversität Hagen seit 1998 Professor für Politikwissenschaft an der Heinrich Heine… …   Deutsch Wikipedia

  • The People’s Choice — ist der Kurztitel einer Monografie, die erstmals 1944 von Paul Felix Lazarsfeld sowie seinen Kollegen Bernard Berelson und Hazel Gaudet unter dem Titel „The People’s Choice. How the Voter Makes Up his Mind in a Presidential Campaign“… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”