Natalja Jewgenjewna Gorbanewskaja

Natalja Jewgenjewna Gorbanewskaja
Natalja Gorbanewskaja, 19. September 2005

Natalja Jewgenjewna Gorbanewskaja (russisch Наталья Евгеньевна Горбаневская; * 26. Mai 1936 in Moskau) ist eine russische Dichterin, Übersetzerin, Menschenrechtlerin und Mitglied der russischen Dissidentenbewegung. Sie absolvierte ein Studium an der Leningrader Universität in der Fachrichtung „technischer Redakteur und Übersetzer“. Sie war in Moskau als Bibliothekarin und Übersetzerin tätig. Sie gründete die geheime Samisdat-Zeitschrift „Chronik der laufenden Ereignisse“ (russ. Хроника текущих событий).

Sie hat am 25. August 1968 auf dem Roten Platz bei dem Lobnoje mjesto an der Protestkundgebung gegen die Unterdrückung des Prager Frühlings teilgenommen.

Sie wurde am 24. Dezember 1969 festgenommen und in das Gerichtspsychiatrische Institut W. P. Serbski mit der Diagnose „träge anwachsende Schizophrenie“ eingeliefert. Sie wurde dort bis 22. Februar 1972 zwangsweise behandelt. Noch vor ihrer zwangsweisen Behandlung beschrieb Gorbanewskaja den Missbrauch der Psychiatrie zur Verfolgung der Dissidenten im Artikel „Kostenlose medizinische Hilfe“ (russ. Бесплатная медицинская помощь), der 1971 im Samisdat erschien. Joan Baez widmete ihr 1973 das Lied „Natalia“ mit dem Text von Shusha Guppy.

Am 17. Dezember 1975 kam Gorbanewskaja nach Paris. Sie war in der Redaktion der russischsprachigen Zeitschrift „Kontinent“ und der Zeitung „Russkaja Mys’l’’ beschäftigt. Seit 1999 ist sie Mitglied des Kollegiums der Warschauer Zeitschrift „Neues Polen“ (russ. Новая Польша). 2005 wurde ihr das polnische Staatsbürgerrecht zuerkannt.

Am 28. Oktober 2008 wurde sie mit der Ehrendoktorwürde der Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin ausgezeichnet.

Literatur

  • Казак В.: Лексикон русской литературы XX века (Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts) Мoskau, «Культура», 1996, ISBN 5-8334-0019-8.

Weblinks


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