Susan Gordanshekan

Susan Gordanshekan

Susan Gordanshekan (* 19. Dezember 1978 in Kassel) ist eine deutsche Regisseurin für Dokumentarfilme und Drehbuchautorin iranischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Eltern von Susan Gordanshekan, Mohammad Gordanshekan und Batul Torabian, stammen aus der Stadt Isfahan im Iran. Susan Gordanshekan wuchs zweisprachig auf und hatte Einblicke sowohl in die deutsche als auch in die iranische Kultur. Ihren Eltern war es wichtig sie in in beide Denk- und Lebensweisen gut zu integrieren. Nur kurze Zeit lebte sie in Kassel, später in Bad Nenndorf, Lehrte und Hannover, wo sie ihr Abitur an der Lutherschule absolvierte. Danach leistete sie ein freiwilliges soziales Jahr bei den Johannitern im Bereich Altenpflege ab.

Im Anschluss studierte sie von 1998 bis 2003 Kommunikationsdesign mit Spezialisierung auf Multimedia-Design an der Fachhochschule Hannover (FHH) für Design und Medien. 2001 studierte sie innerhalb des europäischen Austauschprogrammes Erasmus-Sokrates über ein halbes Jahr an der Ecole des Beaux-Arts in Saint-Etienne/Frankreich Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Video-Design. Es folgte über ein weiteres halbes Jahr ein Praktikum in der Multimedia-Agentur Eurasset in Lyon/Frankreich. Seit 2002 übte sie diverse freiberufliche Tätigkeiten beim Norddeutschen Rundfunk aus. 2003 beendete sie ihr Studium mit der Herstellung ihres ersten Films „Kann man Musik sehen“. Dieses Projekt weckte ihr Interesse an der Filmregie, weswegen sie 2004 ein Praktikum in der Stoffentwicklung bei Herrmannfilm absolvierte.

Im Rahmen eines Studiums Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFFM) seit 2004 folgten weitere Filme. Zuletzt erschien der Film „Eisblumen“, der auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2011 gezeigt wurde.[1]

Thematisierung

Susan Gordanshekan wurde geprägt durch ihr Dasein zwischen den Kulturen. In ihr spiegelt sich die Diskrepanz innerhalb der eigenen Persönlichkeit und der Anerkennung von außen wider, die ein jeder Menschen mit Migrationshintergrund empfindet. So kommt sie gefühlsmäßig näher an die sozialen Randgruppen der Gesellschaft, was sie auch immer wieder in ihren Filmen thematisiert: Menschen, die die Gesellschaft höchstens an ihrem Rand duldet.

Bereits in ihrem ersten Film „Kann man Musik sehen?“ berichtete sie über das Leben dreier Blinder und ihre Altagsprobleme. In „Tarof“ zeigte sie sowohl die Vor- als auch die Nachteile vom Leben zwischen zwei Kulturen und stellte die Sehnsüchte von vielen Menschen mit Migrationshintergrund der zweiten Generation dar. In „Garçons manqués“ wurde die Lebenssituation einzelner Spielerinnen einer Mädchenfußballmannschaft mit Migrationshintergrund in einer Pariser Vorstadt verfilmt. Vorurteile bezüglich ihrer Rolle als Frau, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt sowie eine angespannte politische Lage gehören zum Alltag im Pariser Vorort Montfermeil. In ihrem bisher letzten Film „Eisblumen“ wird die Problematik eines illegal in Deutschland lebenden Bosniers und der von ihm gepflegten demenzkranken Frau Osterloh behandelt.

Filmpreise

Für ihre Filme erhielt sie bereits mehrere Preise aus verschieden europäischen Ländern, unter anderem den Dokumentarfilmpreis[2] des Interfilm Short Film Festival Berlin und das goldene Einhorn der Alpinale Vorarlberg in der Kategorie „Bester Kurzfilm Hochschule“.[3] Außerdem erhielt sie von der Deutschen Film- und Medienbewertung für ihren Film „Garçons Manqués “[4] das Prädikat „besonders wertvoll“ und für „Eisblumen“ [5] das Prädikat „wertvoll“.

Filmographie

Jahr Filmtitel Filmart Sprache Tätigkeit
2010 Eisblumen Kurzfilm Deutsch/Bosnisch Regisseurin, Drehbuchautorin, Filmschnitt
2008 Hautnah Kurzfilm Deutsch Regisseurin
2007 Boxt! Kurzfilm Deutsch Ton
2006 Garçons manqués Dokumentarfilm Französisch Regisseurin, Schnitt
2005 Tarof Kurzfilm Deutsch/Persisch Regisseurin
2004 Von Nix kommt Nix Dokumentarfilm Deutsch Ton
2003 Kann man Musik sehen? Dokumentarfilm Deutsch Regisseurin, Designerin

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisblumen im Programm der Berlinale
  2. Liste der Preisträger des Festivals Interfilm
  3. Preisträger der Alpinale 2011
  4. Garçons Manqués bei der Deutschen Film- und Medienbewertung
  5. Eisblumen bei der Deutschen Film- und Medienbewertung

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