Gräfingründer Teich

Gräfingründer Teich
Gräfingründer Teich
Grauer Teich
Gräfingründer Teich mit Blick auf das Forsthaus
Gräfingründer Teich mit Blick auf das Forsthaus
Lage: Unterharz, bei Straßberg
Zuflüsse: N.N.
Abflüsse: Schindelbrücher Kunstgraben, N.N. → Büschengraben
Größere Orte in der Nähe: Straßberg
Gräfingründer TeichGrauer Teich (Sachsen-Anhalt)
Gräfingründer TeichGrauer Teich
Koordinaten 51° 36′ 48,9″ N, 10° 59′ 40,4″ O51.61357310.994569Koordinaten: 51° 36′ 48,9″ N, 10° 59′ 40,4″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit: vor 1320
Höhe der Bauwerkskrone: 470 m
Kronenlänge: ca. 75 mdep1
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 1,484 km²
Speicherraum: 30.000 m³

Der Gräfiggründer Teich, auch Grauer Teich, ist eine Talsperre in Sachsen-Anhalt. Aufgestaut wird ein offenbar namenloser Bach. Der Teich ist Teil des Flächendenkmals Unterharzer Teich- und Grabensystem.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Stausee liegt zwischen Straßberg (Harz) und Breitenstein auf Straßberger Gemarkung in Sachsen-Anhalt. Er gehört zu den ältesten künstlichen Staugewässern in Deutschland und ist der zumindest zweitälteste noch existierende Stauteich Deutschlands. Der Name leitet sich vom Gräfingrund ab - dem Ort an dem der Teich liegt.

Die Dammkrone ist auf 470 m ü.NN. Der Damm hat einen Länge von etwa 75 Meter, die Teichfläche beträgt bei Vollstau 14.484 m². Die ursprüngliche Staukapazität von 30.000 m³ dürfte durch die starke Verlandung, die Tiefe beträgt nur noch maximal 6 Meter, nicht mehr gegeben sein.

Zufluss

Der offenbar unbenannte Zufluss zum Gräfingründer Teich entspringt auf knapp 490 Meter Höhe, etwa 1600 Meter südöstlich von Untermühle (Ortsteil von Breitenstein). Der Bach fließt sanft mäandrierend durch den Wald, um nach nur 660 Meter Länge auf etwa 475 Meter Höhe in den Gräfingründer Teich zu münden.

Abfluss

Neben dem Schindelbrücher Kunstgraben, der heute trockengelegt ist, wird der Gräfiggründer Teich durch einen offenbar unbenannten Bach entwässert. Auf etwa 470 Meter Höhe verlässt der Bach den Teich und fließt nur leicht mäandrierend in südsüdöstlicher Richtung, anfangs durch ein Feuchtgebiet. Nach nur rund 530 Meter Bachlauf mündet der Abfluss auf etwa 460 Meter Höhe in einen Stauteich, in den auch der Graben vom Möllerteich und ein weiterer Zufluss führen. Der Abfluss vom Gräfingründer Teich ist dabei der nördlichste Zufluss des Stauteichs - welcher durch den Büschengraben entwässert wird.

Geschichte

Die genaue Bauzeit ist nicht bekannt, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1320. Erwähnt wird, dass der Teich bereits 1310 bestand.

Ursprünglich wurde der Teich wohl als Fischteich genutzt, bevor ab spätestens 1610 (zweite urkundliche Erwähnung) eine Umwidmung zum Kunstteich erfolgte. Anschluss an das Unterharzer Teich- und Grabensystem erhielt der Teich 1703/1704, als unter Leitung von Georg Christoff von Utterodt der Schindelbrücher Kunstgraben, welcher später den Graben vom Möllerteich kreuzte, vom Gräfingründer Teich zum Faulen Pfützenteich erbaut wurde.

Nach dem Ende des Bergbaus wurde der Graben trockengelegt und der Teich verlandete langsam. Ab 1900 wurde hieraus ein beliebter Badeteich - anfangs auch zum Angeln genutzt. Auf Grund der abgeschieden Lage, idyllisch mitten im Wald, war der Gräfingründer Teich mit seinem teilweise leicht felsigen Ufer auch fürs FKK-Baden beliebt. Der Bau eines Wohngebäudes für den Forstverwalter auf der Liegewiese und die Absperrung des Dammes im Jahre 2010 beendete diese Nutzungsmöglichkeit und stieß in der Region auf Unverständnis. Die Baugenehmigung für das außerhalb der Ortslagen befindliche Gebäude wurde vor der Ausweisung als Denkmal erteilt, nachdem große Waldflächen im mittleren Unterharz an einen Privateigentübmer verkauft wurden.

Siehe auch

Quellen

  • Karl-Heinz Krause: Entwicklung und gegenwärtige Funktion von Anlagen der historischen bergbaulichen Wasserwirtschaft im Unterharz. In: Wilfried Strenz, Arbeitskreis Historische Geographie der Geographischen Gesellschaft der DDR (Hrsg.): Historisch-geographische Forschungen in der DDR. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha 1986, ISBN 3-7301-0803-4, DNB 870795007.
  • Sachsen-Anhalt-Viewer, amtliche topographische Karte, TK 1:25 000 Farbe

Weblinks

 Commons: Gräfingründer Teich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Unterharzer Teich- und Grabensystem — Topografie des Harzes. Die Trennlinie zwischen Ober und Unterharz verläuft ungefähr entlang einer Linie von Ilsenburg nach Bad Lauterberg. Dabei ist der Unterharz der östlich gelegene, weniger hohe Gebirgsteil. Im Unterharz (auf dem Gebiet der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Teiche des Unterharzer Teich- und Grabensystems —  Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Gräben des Unterharzer Teich- und Grabensystems —  Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Schindelbrücher Kunstgraben —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Fauler Pfützenteich — Faule Pfütze Bild gesucht  BW …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Christoph von Utterodt — Georg Christoph von Utterodt, auch Georg Christoff (* etwa 1650 auf Gut Schmerbach (Emsetal); † 1714[1]) war fürstlich sächsischer Berghauptmann in Ilmenau und gräflich stolbergischer Berghauptmann in Straßberg sowie Gutsherr auf Schmerbach und… …   Deutsch Wikipedia

  • Lower Harz Pond and Ditch System — Topography of the Harz Mountains. The dividing line between the Upper and Lower Harz runs roughly along a line from Ilsenburg to Bad Lauterberg, the Lower Harz (Unterharz) being the eastern, less high, region. Within the Lower Harz region (in the …   Wikipedia

  • Talsperre — Sengbachtalsperre …   Deutsch Wikipedia

  • Büschengraben — Büschegraben, Büschgraben Büschengraben kurz vor der Mündung in den oberen KiliansteichVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”