Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923

Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923

Die Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich ereigneten sich in den Jahren 1914 bis 1923.

Während des Ersten Weltkrieges und seiner Nachwirkungen (1914–1923) veranlasste die Regierung des Osmanischen Reiches die Tötung von zahlreichen griechischen Einwohnern des Reiches. Die Maßnahme umfasste Massaker, Deportationen mit Todesmärschen und schließlich die Vertreibungen der Überlebenden. Laut verschiedenen, weit divergierenden Quellen starben mehrere hunderttausend osmanische Griechen in dieser Zeit.[1] Einige der Überlebenden und Flüchtlinge, vor allem jene in den östlichen Provinzen (Vilâyets), flüchteten in das benachbarte Russische Reich. Nach dem Ende des Griechisch-Türkischen Krieges 1919 bis 1922 übersiedelten die meisten der überlebenden Griechen im Osmanischen Reich unter den Bedingungen des Vertrages von Lausanne 1923 nach Griechenland. Im Gegenzug wurden die meisten Türken Griechenlands in die Türkei übersiedelt.[2]

Die Regierung der Republik Türkei – der Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches – behauptet, dass Verfolgungen und Vertreibungen durch die damalige Annahme ausgelöst wurden, dass die griechische Bevölkerung die Kriegsgegner des osmanischen Staates unterstützte. Die Alliierten des Ersten Weltkrieges hatten eine andere Auffassung und verurteilten die Massaker als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In jüngerer Zeit verabschiedete die Internationale Vereinigung der Völkermordforscher eine Resolution, in der seit 2007 bekräftigt wird, dass die Kampagne gegen die griechisch-orthodoxen christlichen Minderheiten des Reiches ein Völkermord war. Einige andere Organisationen und Institutionen haben ebenfalls Beschlüsse gefasst, in denen die Kampagne als Völkermord anerkannt wird, so die Parlamente von Griechenland, Zypern, Armenien[3], Schweden und diversen US-Bundesstaaten.[4]

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Die von den antiken Griechen so bezeichnete Halbinsel Kleinasien formt die westlichste Region Westasiens und besteht aus einigen Teilen der modernen Republik Türkei. Kleinasien ist begrenzt durch das Schwarze Meer im Norden, den Kaukasus und die iranische Hochebene im Osten, Groß-Syrien und (Obermesopotamien) im Südosten, das Mittelmeer im Süden, die Ägäis im Westen und die Balkanhalbinsel im Nordwesten. Die Griechen bildeten bereits zur Zeit Homers eine einheimische Bevölkerungsgruppe in ganz Kleinasien.[5]

Hellenisch besiedelte Gebiete im Nahen Osten vor dem Ersten Weltkrieg, in Blau werden die Bereiche (Westanatolien und Ost-Thrakien) gezeigt, wo die Griechen die Mehrheit der Bevölkerung bildeten.

Vor ihrer Eroberung durch die Turkvölker waren die Griechen eine von mehreren in Kleinasien lebenden indigenen Völkern. Der Geograph Strabo nannte Smyrna als die schönste griechische Stadt in Kleinasien. Griechen bezeichneten die Schwarzmeerregion als das „Pontos Euxinos“ oder das „gastfreundliche Meer“, und ab dem achten Jahrhundert v. Chr. begannen sie an seinen Ufern zu navigieren, die Küste abzurechnen und dort entlang zu siedeln. Die bedeutendsten griechischen Städte des Schwarzen Meeres waren Trapezunt, Sampsounta, Sinope und Heraclea Pontica. Im Mittelalter wurde Trapezunt zu einer wichtigen Handelsdrehscheibe und Hauptstadt des eigenen Staates der Pontosgriechen, das Reich von Trapezunt.[6]

Ursachen

Noch bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Bevölkerung Anatoliens ethnisch vielfältig, die Bevölkerung schloss Türken, Griechen, Armenier, Kurden, Zazas, Tscherkessen, Assyrer, türkische Juden, Lasen und Aserbaidschaner mit ein.

Unter den Ursachen für die osmanische Kampagne gegen die griechische Bevölkerung wird von türkischer Seite die Furcht davor genannt, dass die osmanisch-griechische Bevölkerung den Gegnern des osmanischen Reiches helfen werde, und der Glaube einiger Osmanen, dass man die nationalen Gruppierungen, welche die Integrität einer türkischen Staatsnation gefährden könnten, „säubern“ müsse, um einen „ethnisch reinen“ Nationalstaat zu gründen.[7]

Laut dem deutschen Militärattaché erklärte der osmanische Kriegsminister Ismail Enver im Oktober 1915, dass er beabsichtigte, „das Griechische Problem während des Krieges zu lösen, […] in der gleichen Art, wie er glaubt[e], das armenische Problem zu lösen.[8]

Ereignisse

Verteilung der Nationalitäten im Osmanischen Reich (Asien),[9]
Amtliche Osmanische Statistik, 1910
Provinz (Vilâyet) Türken Griechen Armenier Juden Andere Gesamt
Konstantinopel
Asiatisches Ufer
135.681 70.906 30.465 5.120 16.812 258.984
İzmit 184.960 78.564 50.935 2.180 1.435 318.074
Aidin (Smyrna) 974.225 629.002 17.247 24.361 58.076 1.702.911
Bursa 1.346.387 574.530 87.932 2.788 6.125 1.717.762
Konya 1.143.335 85.320 9.426 720 15.356 1.254.157
Ankara 991.666 54.280 101.388 901 12.329 1.160.564
Trapezunt 1.047.889 351.104 45.094 - - 1.444.087
Sivas 933.572 98.270 165.741 - - 1.197.583
Kastamon 1.086.420 18.160 3.061 - 1.980 1.109.621
Adana 212.454 88.010 81.250 - 107.240 488.954
Bigha 136.000 29.000 2.000 3.300 98 170.398
Insgesamt 8.192.589 1.777.146 594.539 39.370 219.451 10.823.095
Bevölkerungsanteil 75,7 % 16,42 % 5,50 % 0,36 % 2,03 %
Insgesamt 1912[10] 7.048.662 1.788.582 608.707 37.523 218.102 9.695.506
Bevölkerungsanteil 72,7 % 18,45 % 6,28 % 0,39 % 2,25 %

Im Sommer 1914 zog die Besondere Organisation (türkisch Teşkilat-ı Mahsusa), unterstützt von Beamten der Regierung und der Armee, griechische Männer im wehrfähigen Alter aus Thrakien und Westanatolien in die Arbeitsbataillone, in denen Hunderttausende starben.[11] Hunderte von Meilen in das Innere Anatoliens gesendet, wurden diese Wehrpflichtigen zu Arbeiten im Straßenbau, Bauarbeiten, zum Tunnel graben und anderen Feldarbeiten eingesetzt, aber ihre Zahl wurde stark verringert – entweder durch Entbehrungen und Misshandlungen oder durch schlichte Massaker von ihren türkischen Wachen.[12] Dieses Programm der Zwangsrekrutierung wurde später auf andere Regionen des Reiches, einschließlich Pontus, ausgedehnt.

Die Zwangsrekrutierung von griechischen Männern war begleitet von Massakern und Deportationen der allgemeinen Bevölkerung, welche Todesmärsche miteinschlossen. Griechische Dörfer und Städte wurden von Türken umschlossen und ihre Bewohner massakriert. So geschah es mit Phokaia (griechisch Φώκαια), einer Stadt in Westanatolien fünfundzwanzig Meilen nordwestlich von Smyrna, am 12. Juni 1914, wo die entstellten Leichen von Männern, Frauen und Kindern in Brunnen geworfen wurden.[13]

Im Juli 1915 erklärte der griechische Geschäftsträger, dass die Deportationen „kein anderes Thema als ein Vernichtungskrieg gegen die griechische Nationalität in der Türkei sein können, und durchgeführte Maßnahmen hierzu waren Zwangsübertritte zum Islam, damit, falls es nach dem Krieg erneut zu einer europäischen Intervention zum Schutz der Christen kommen sollte, so wenige wie möglich von ihnen übrig bleiben.[14]“ Laut George W. Rendel aus dem britischen Foreign Office sind 1918 „[…] wurden über 500.000 Griechen deportiert, von denen vergleichsweise wenige überlebten.“[15] In seinen Memoiren schrieb der Botschafter der Vereinigten Staaten zwischen 1913 und 1916: »Überall werden die Pontosgriechen in Gruppen zusammengelagert und werden, unter dem sogenannten Schutz der türkischen Gendarmerie, zum Inneren transportiert - der größte Teil zu Fuß. Wie viele auf diesem Weg vereinzelt zerstreut wurden, ist nicht eindeutig bekannt, die Schätzungen reichen von 200.000 bis 1.000.000.[16]«

Am 14. Januar 1917 sandte Cosswa Anckarsvärd, Schwedens Botschafter in Konstantinopel eine Depesche über die Deportationsentscheidung bezüglich der osmanischen Griechen:

„Was zuvörderst als eine harte Grausamkeit erscheint ist, dass die Deportationen nicht allein auf Männer beschränkt sind, sondern auch gleichermaßen auf Frauen sowie Kinder ausgeweitet wird. Dies wird vermutlich getan, um die Möglichkeit zu haben, das Eigentum der Deportierten weitaus leichter zu konfiszieren.[17]

Methoden der Vernichtung, welche den Tod indirekt verursachten – wie Deportieren einschließlich Todesmärschen, das Verhungern in Arbeitslagern und die Konzentrationslager – wurden als „weiße Massaker“ bezeichnet.[15] Die Türkischen Kriegsgerichte 1919-20 sahen Anklagen gegen eine Reihe von führenden türkischen Beamten für ihre Rolle beim Anordnen von Massakern gegen Griechen und Armenier vor.[18] In einem Offiziersbericht vom Oktober 1920 beschreibt der britische Offizier das Nachwirken des Massakers im nordwestanatolischen Iznik, in dem er berichtet, dass mindestens 100 verstümmelte Leichen von Männern, Frauen und Kindern in und um eine Höhle außerhalb der Stadtmauern gebracht wurden.[15]

Dem systematischen Massakrieren und Deportieren der kleinasiatischen Griechen, einem Regierungsprogramm, welches bereits 1914 in Kraft getreten war, folgte der Griechisch-Türkischen Krieg mit der Besetzung des überwiegend griechisch bewohnten Smyrna im Mai 1919,[19][20]. Am 13. September 1922 brach im Armenierviertel ein Feuer aus, das sich rasch über die Viertel der Griechen und Ausländer ("Franken") ausbreitete und einen großen Teil der Stadt Smyrna vernichtete. Die griechische Besetzung endete im September 1922 und eine Flucht der griechischen Bevölkerung setzte ein. In diesem Krieg verübten diesmal beide Seiten ein gegenseitiges Massaker. Begrenzte[20] Massaker an Türken wurden nun von griechischen Truppen während ihres Völkerbundmandates über die Region Westanatolien von Mai 1919 bis September 1922 verübt.

Für die Massaker, die im Griechisch-Türkischen Krieg aufgetreten sind, vertrat der Historiker Arnold J. Toynbee die Meinung, dass es die griechische Besatzung war, welche zur Gründung der Türkischen Nationalbewegung von Mustafa Kemal führte:[21] „Die Griechen aus 'Pontus' und die Türken in den griechisch besetzten Gebieten waren in gewissem Grade Opfer der ursprünglichen Fehlkalkulation von Mr. Venizelos und Mr. Lloyd George in Paris.“ Die Massaker wurden somit in Kontext zu der Politik Griechenlands gesetzt, überwiegend griechisch besiedelte Gebiete von der Fremdherrschaft befreien zu wollen.

Hilfsaktionen

Im Jahre 1917 wurde als Reaktion auf die Deportationen und Massaker an Griechen in der Türkei eine Hilfsorganisation mit dem Namen Hilfskomitee für Griechen Kleinasiens gegründet. Das Komitee arbeitete in Kooperation mit dem amerikanischen Near East Relief, um Hilfe für die osmanischen Griechen in Thrakien und Kleinasien zu verteilen. Die Organisation wurde im Sommer 1921 aufgelöst, aber die griechische Hilfsarbeit wurde von anderen Organisationen fortgesetzt.[22]

Zeitgenössische Reaktionen

Die New York Times berichtet 1915, dass die gesamte christliche Bevölkerung Trapezunts (heute Trabzon) ausgelöscht wurde.

Deutsche und österreichisch-ungarische Diplomaten sowie das von George William Rendel zusammengestellte Memorandum von 1922 über „Türkische Massaker und Vertreibungen“ haben die Belege für eine Reihe von systematischen Massakern an den Griechen in Kleinasien gestützt.[15][23][24] Die Zitate wurden auf verschiedene Botschafter zurückgeführt, vor allem auf die deutschen Botschafter Hans Freiherr von Wangenheim und Richard von Kühlmann, dem deutschen Vize-Konsul in Samsoun Kuchhoff, Österreichs Botschafter Pallavicini und Samsoun-Konsul Ernst von Kwiatkowski, sowie den italienischen inoffiziellen Agenten in Angora Signor Tuozzi. Geistliche und Aktivisten berichteten ebenfalls, allen voran der deutsche Missionar Johannes Lepsius und Stanley Hopkins vom Near East Relief. Das Deutsche Kaiserreich und Österreich-Ungarn waren allerdings Verbündete des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg.

Die Aufzählungen beinhalten systematische Massaker, Vergewaltigungen und Verbrennungen von griechischen Dörfern, und beschreiben die Absicht der türkischen Beamten, namentlich der türkischen Premierminister Mahmud Sevket Pascha, Rafet Bey, Talat Pascha und Enver Pascha.[15][23][24]

Zusätzlich haben die The New York Times und ihre Korrespondenten umfangreiche Verweise auf die Ereignisse erstellt, darunter Massaker, Deportationen, einzelne Morde, Vergewaltigungen, Verbrennungen von ganzen griechischen Dörfern, Zerstörung der griechisch-orthodoxen Kirchen, Pläne für Arbeitsbataillone, Plünderungen, Terrorismus und andere Grausamkeiten an griechischen, armenischen, aber auch an britischen und amerikanischen Bürgern und Regierungsbeamten.[25][26] Die Zeitung erhielt ihren ersten Pulitzer-Preis im Jahre 1918 „für den uneigennützigsten und verdienstvollsten öffentlichen Dienst erbracht durch eine amerikanische Zeitung – vollständige und genaue Berichterstattung über den Krieg.[27]“ Weitere Medien berichteten die Ereignisse der Zeit mit ähnlichen Titeln.[28]

Henry Morgenthau, der Botschafter der Vereinigten Staaten im Osmanischen Reich von 1913 bis 1916 bezichtigte die „türkische Regierung“ einer Kampagne von »abscheulicher Terrorisierung, grausamer Folter, Treiben von Frauen in Harems, Vergewaltigung von unschuldigen Mädchen, den Verkauf vieler von ihnen für jeweils 80 Cent, dem Deportieren und Ermorden Hunderttausender und dem Verhungernlassen weiterer Hunderttausend nach der Vertreibung in die Wüste, sowie die Zerstörung tausender Dörfer und vieler Städte - alles Teil einer vorsätzlichen Ausführung eines Schemas zur Vernichtung der armenischen, griechischen und syrischen Christen der Türkei.[29]«

US-Generalkonsul George Horton berichtete, dass »eine der cleversten von den türkischen Propagandisten in Umlauf gebrachten Aussagen die Behauptung ist, dass die massakrierten Christen genauso schlimm wie die Mörder seien, dass es '50-50' stand.'« In dieser Frage kommentiert er: “Hätten die Griechen, nach den Massakern in Pontus und Smyrna, all die Türken in Griechenland massakriert, hätte die Aufzeichnung bei fast 50-50 gelegen.” Wie ein Augenzeuge lobet auch er die Griechen für ihr »Benehmen […] gegenüber den tausenden Türken in Griechenland, während die grausamen Massaker anhielten …, die, [laut seiner Meinung] eine der anregendsten und schönsten Kapitel in der Geschichte aller Länder war.[30][31]«

Verluste

Nach verschiedenen Quellen reicht die Zahl der griechischen Todesopfer in der Pontus-Region von Anatolien von 300.000 bis zu 360.000. Die Schätzungen für die Zahl der Todesopfer anatolischer Griechen als Ganzes reichen deutlich höher.

Entsprechend den Berichten zwischen 1916 und 1923 wurden laut der Internationalen Liga für die Rechte und Freiheit der Völker bis zu 350.000 griechische Pontier in Massakern, Vertreibungsaktionen und Todesmärschen getötet.[32] Die Professorin für Geschichte, Merrill D. Peterson, berichtet, dass die Zahl der Todesopfer für die Pontusgriechen bei 360.000 liegt.[33] Laut George K. Valavanis kann »die Vernichtung menschlichen Lebens unter den Pontosgriechen von dem Großen Krieg (Erster Weltkrieg) an bis zum März 1924 mit 353.000 getöteten Menschenleben beziffert werden, als Folge von Ermordungen, Erhängungen, sowie von Bestrafungen, Krankheiten und anderen Beschwernissen.«[34]

Constantine Hatzidimitriou schreibt, dass der »Verlust von Leben unter anatolischen Griechen während der Periode des Ersten Weltkrieges und seines Nachwirkens bei ungefähr 715.370 lag.[35]« Gemäß Edward Hale Bierstadt heißt es, dass »nach offizieller Bezeugung die Türken seit 1914 kaltblütig 1.500.000 Armenier und 500.000 Griechen - Männer, Frauen und Kinder - ohne den geringsten Anlass abgeschlachtet haben.[36]« Auf der Konferenz von Lausanne Ende 1922 wird der britische Außenminister Lord Curzon aufgezeichnet mit den Worten, dass „eine Million Griechen deportiert, getötet wurden oder gestorben sind.[37]

Nachwirkungen

Griechische und armenische Flüchtlinge aus der Türkei, 1923 in Athen

Artikel 142 des Vertrages von Sèvres 1920, vorbereitet nach dem Ersten Weltkrieg, bezeichnete das türkische Regime als „terroristisch“ und enthielt Bestimmungen, das „im Laufe der Massaker des Krieges auf Einzelne in der Türkei verübte Unrecht so weit als möglich zu reparieren.[38]“ Der Vertrag von Sèvres wurde von der türkischen Regierung niemals ratifiziert und letztendlich durch den Vertrag von Lausanne ersetzt. Dieser Vertrag wurde begleitet von einer „Erklärung der Amnestie“, ohne einer Bestimmung in Bezug auf Bestrafung der Kriegsverbrechen.[39]

Im Jahr 1923 führte ein Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei zu einer nahezu vollständigen Beseitigung der ethnischen griechischen Präsenz in der Türkei und eine ähnliche Beseitigung der ethnischen türkischen Präsenz in weiten Teilen Griechenlands.

Nach Angaben der griechischen Volkszählung von 1928, hatten 1.104.216 osmanische Griechen Griechenland erreicht.[40] Die Bevölkerung Griechenlands betrug 1921 noch 5.050.000 Einwohner und stieg mit den Flüchtlingen auf 6.010.000 an.

Ausgenommen vom Bevölkerungsaustausch waren insgesamt 110.000 Griechen der Türkei und 106.000 Türken Griechenlands.[41] Die verbliebenen Griechen verließen die Türkei als Folge des Pogroms von Istanbul nach 1955, die Anzahl der Griechen in der Türkei beträgt heute zwischen 2.000[42] und 2.500 Personen. Die Anzahl der Westthrakien-Türken in Griechenland beträgt heute zwischen 80.000 und 120.000 Personen.[43]

Es ist bis dato unmöglich, genau zu wissen, wie viele griechische Einwohner der Türkei zwischen 1914 und 1923 verstarben, und wie viele ethnische Griechen aus Anatolien nach Griechenland oder in die damalige Sowjetunion vertrieben wurden.[44] Einige der Überlebenden und Vertriebenen fanden Zuflucht in der benachbarten Demokratischen Republik Georgien (später Georgische Sozialistische Sowjetrepublik; im heutigen Georgien sind viele als Urumer klassifiziert).

Juristische und historische Aufarbeitung

Terminologie und Anerkennung als Völkermord

Das Wort Völkermord oder latinisiert Genozid wurde Ende der 1940er Jahren von Raphael Lemkin geprägt, einem polnischen Juristen jüdischer Herkunft. Lemkin ist bekannt dafür, dass er in seinen Schriften über den Völkermord vom Schicksal der Griechen in der Türkei berichtete.[45] Im August 1946 erklärte die New York Times:

„Völkermord ist weder ein neues Phänomen, noch wurde es in der Vergangenheit gänzlich ignoriert. ... Die Massaker an Griechen und Armeniern durch die Türken riefen eine diplomatische Aktion ohne Bestrafung hervor. Falls Professor Lemkin seinen Weg kennt, wird Völkermord als ein internationales Verbrechen etabliert ...[46]

Die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes 1948 (Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide, CPPCG) wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 1948 angenommen und kam im Januar 1951 in Kraft. Es definiert Völkermord in rechtlicher Hinsicht. Einige Historiker und andere Wissenschaftler setzen zudem eine andere Definition von Völkermord ein, welches sie für den akademischen Gebrauch als besser geeignet betrachten.[47]

Vor der Bildung des Wortes ‚Völkermord‘ war die Vernichtung der osmanischen Griechen bei den Griechen selbst als ‚das Massaker‘ (in Griechisch η Σφαγή), ‚die Große Katastrophe‘ (η Μεγάλη Καταστροφή) oder ‚die Große Tragödie‘ (η Μεγάλη Τραγωδία) bekannt.[48] Zeitgenössische Berichte verwenden und verwendeten Begriffe wie Vernichtung, Annihilation, Extermination, anhaltende Kampagne des Massakers, Groß-Massaker und systematische Vernichtung.[30][49]

Akademische Forschung

Im Dezember 2007 verabschiedete die Internationale Vereinigung der Völkermordforscher (IAGS), eine Organisation der weltweit führenden Genozidforscher und Völkermordexperten, eine Resolution welche bestätigt, dass die Kampagne gegen osmanische Griechen von 1914 bis 1923 einen Völkermord darstellten.[50] Indem es den Begriff ‚Griechischer Genozid‘ (‚Greek Genocide‘) einsetzt, bestätigt es, dass die osmanischen Griechen neben anderen Gruppen, namentlich Armeniern und Assyrern, einem Völkermord ausgesetzt waren. Die Resolution wurde am 1. Dezember 2007 verabschiedet und wurde in der Presseerklärung der Organisation am 16. Dezember 2007 behandelt.[51] Die Resolution der IAGS wurde mit einer „überwältigenden“ Mehrheit verabschiedet. Allerdings argumentierten einige wenige Mitglieder der Organisation, dass weitere Studien nötig wären, um das gesamte Ausmaß des Völkermordes eindeutig zu erfassen. Zu denen gehörten Genozidforscher, welche über den Völkermord an den Armeniern und den Völkermord an den Aramäern recherchierten und veröffentlichten, namentlich Taner Akcam, Peter Balakian, Stephen Feinstein, Eric Weitz and Robert Melson.

Mark Levene hat spekuliert, dass einige Historiker den Begriff ‚Völkermord‘ vermeiden, um zu verhindern, dass das Ausmaß des Völkermords an den Griechen mit dem Holocaust verglichen wird. Der Historiker Mark Mazower besagt, dass die Deportation der Griechen durch die Osmanen nur eine “relatively small scale and do not appear to have been designed to end in their victims' deaths. What was to happen with the Armenians was of a different order.[52] Auf der anderen Seite, und gemäß der IAGS-Resolution, hatten Historiker wie Niall Ferguson einen Vergleich mit dem Schicksal der Armenier gezogen. Ferguson fügt hinzu, dass das Wort Völkermord anliegend sei.[53] Darüber hinaus haben Genozidforscher wie Dominik J. Schaller und Jürgen Zimmerer festgestellt, dass die genozidale Qualität der „mörderischen“ Kampagne gegen Griechen offensichtlich sei.[54]

Seminare und Kurse in verschiedenen Universitäten weltweit untersuchen weiterhin die Ereignisse. Dazu gehören die University of New Mexico[55], das College of Charleston,[56], die University of Michigan Dearborn [57] und die University of New South Wales [58] welche über eigene Forschungseinheiten verfügen.

Politische Folgen

Das Griechische Parlament hat zwei Gesetze über das Schicksal der osmanischen Griechen verabschiedet, das erste im Jahr 1994 und das zweite im Jahr 1998. Die Dekrete wurden im griechischen Staatsanzeiger jeweils am 8. März 1994 und am 13. Oktober 1998 veröffentlicht und bekräftigt. Das Dekret von 1994 bestätigte den Völkermord in der Pontusregion Kleinasiens und designierte den 19. Mai zum Tag des Gedenkens.[59]

Die Republik Zypern hat die Ereignisse ebenfalls offiziell als Völkermord anerkannt.[60]

Als Reaktion auf das Gesetz von 1998 veröffentlichte die türkische Regierung eine Erklärung, welche behauptet, dass die Beschreibung der Ereignisse als Völkermord „jedweder historischen Grundlage entbehrt“. Der türkische Außenminister sagte: »Wir verurteilen und protestieren gegen diese Resolution. Mit dieser Resolution stützt das Griechische Parlament, welches sich in Wirklichkeit beim türkischen Volk für die großangelegten Zerstörungen verübt in Kleinasien entschuldigen muss, nicht nur die traditionelle griechische Politik der sinnentstellten Geschichte, sondern legt auch den expansionistischen griechischen Geist an den Tag.[61]« Das von der griechischen Regierung verabschiedete Gesetz wurde auch von der Opposition im Inland unterstützt. Beispielsweise konstatiert der späte griechische Historiker Angelos Elefantis, dass das griechische Parlament „wie ein Idiot“ handle, wenn es das Dekret im Zusammenhang mit Smyrna 1922 falsch interpretiert und so tut, als sei das Dekret politisch motiviert.[62]

Am 11. März 2010, passierte in Schwedens Reichstag ein Antrag, welcher die Ereignisse „als einen Akt des Völkermords zur Tötung aller Armenier, Assyrer/Aramäer/Chaldäer und pontiakischen (sic!) Griechen im Jahre 1915“ anerkennt.[63]

Grund für beschränkte Anerkennung als Völkermord

Die Vereinten Nationen, das Europäische Parlament, und der Europarat haben bislang keine Aussagen über den Völkermord an sich gemacht. Nach Konstantin Fotiadis, Professor für Moderne Geschichte an der griechischen Aristoteles-Universität Thessaloniki sind die Gründe für das Fehlen der Anerkennung sowie das Zögern bei der Suche nach Anerkennung wie folgt:

  • Der Völkermord an den Griechen wurde vom exzessiveren Völkermord an den Armeniern überschattet, dies wird auch vom Historiker Mark Levene geteilt.
  • Im Gegensatz zum Vertrag von Sèvres, befasste sich der Vertrag von Lausanne im Jahr 1923, welcher den von Sèvres verdrängte, mit diesen Ereignissen ohne Bezug oder Erwähnung, und besiegelte so das Ende der Kleinasiatischen Katastrophe.
  • Der anschließende Friedensvertrag (Griechisch-Türkischer Vertrag über Freundschaft im Juni 1930) zwischen Griechenland und der Republik Türkei. Griechenland machte mehrere Zugeständnisse, um alle offenen Fragen zwischen den beiden Ländern beizulegen – im Gegenzug für Frieden in der Region.
  • Der Zweite Weltkrieg, der Griechische Bürgerkrieg, die Griechische Militärdiktatur, der Zypernkonflikt und die folgenden politischen Unruhen in Griechenland zwangen die griechische Regierung und das Parlament, sich eher auf das eigene Überleben zu konzentrieren als eine Anerkennung jener Ereignisse zu ringen.

In seinem Buch With Intent to Destroy: Reflections on Genocide, argumentiert Colin Tatz, dass die Türkei den Völkermord leugnet, um nicht so den „fünfundneunzig Jahre alten Traum, der Leuchtturm der Demokratie im Nahen Osten“ zu sein, zu gefährden.[64] In ihrem Buch Negotiating the Sacred: Blasphemy and Sacrilege in a Multicultural Society präsentieren Elizabeth Burns Coleman und Kevin White eine Liste von Gründen, welche die Unfähigkeit der Türkei zur Anerkennung des durch die Jungtürken begangenen Völkermordes erklären.[65]

Gedenkstätten

Denkmal für die ermordeten Pontosgriechen in Australien

Gedenkstätten zur Erinnerung an die Not der osmanischen Griechen sind in ganz Griechenland errichtet worden, sowie in einer Reihe von anderen Ländern, darunter Deutschland, Kanada, den USA, Schweden, Zypern und zuletzt in Australien.[66]

Siehe auch

Quellen

  • Neal Ascherson: Black Sea. Hill and Wang, New York 1995, ISBN 0-8090-3043-8.
  • Vahagn Avedian: The Armenian Genocide 1915: From a Neutral Small State's Perspective: Sweden. Unpublished Master Thesis Paper, Uppsala University, 2009 Master Thesis.
  • M. Cherif Bassioun Crimes Against Humanity in International Criminal Law. In: The Hague: Kluwer Law International, 1999, ISBN 90-411-1222-7.
  • Edward Hale Bierstadt: The Great Betrayal; A Survey of the Near East Problem, R. M. McBride, New York 1924.
  • Donald Bloxham: The Great Game of Genocide: Imperialism, Nationalism, and the Destruction of the Ottoman Armenians. Oxford University Press, Oxford 2005.
  • Niall Ferguson: The War of the World: Twentieth-Century Conflict and the Descent of the West. Penguin Press, New York 2006, ISBN 1-59420-100-5.
  • Niall Ferguson: The War of the World: Twentieth-century Conflict And the Descent of the West, Penguin Press, 2006.
  • Constantinos Emm Fotiadis (Herausg.): The Genocide of the Pontus Greeks by the Turks: Volume 13. Herodotus, Thessaloniki 2004.
  • George Horton: The Blight of Asia. Indianapolis: Bobbs-Merrill Company 1926
  • Hull, Isabel V. (2005). Absolute Destruction: Military Culture and the Practices of War in Imperial Germany, Ithaca: Cornell University Press.
  • Carl Hulse: U.S. and Turkey Thwart Armenian Genocide Bill. In: New York Times, 26. Oktober 2007.
  • Charles King: The Black Sea: A History. Oxford University Press, Oxford 2005.
  • William C. King: King's Complete History of the World War: Visualizing the Great Conflict in all Theaters of Action 1914-1918, The History Associates, Massachusetts 1922.
  • Marianna Koromila: The Greeks and the Black Sea, Panorama Cultural Society, 2002.
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  • Henry Morgenthau: Ambassador Morgenthau's Story. Doubleday, Page & Company Garden, City New York 1918.
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  • : The Cultural and Intellectual Property Interests of the Indigenous Peoples of Turkey and Iraq. In: Texas Wesleyan University School of Law (Hrsg.): Texas Wesleyan Law Review,. 15, 2009, S. 601–680.
  • G.K. Valavanis: Contemporary General History of Pontus (Σύγχρονος Γενική Ιστορία του Πόντου), Athens 1925.

Weiterführende Literatur

Bücher
  • Taner Akcam: From Empire to Republic: Turkish Nationalism and the Armenian Genocide. Zed Books, New York 2004.
  • George Andreadis: Tamama: The Missing Girl of Pontos, Athens: Gordios, 1993.
  • James L. Barton: The Near East Relief, 1915-1930, New York: Russell Sage Foundation, 1943.
  • James L. Barton, Ara Sarafian:Turkish Atrocities: Statements of American Missionaries on the Destruction of Christian Communities in Ottoman Turkey, 1915–1917, Dezember 1998.
  • Carl C. Compton: The Morning Cometh. Aristide D. Caratzas,, New Rochelle, N.Y. 1986.
  • Ioannis Karayinnides: Ο γολγοθάς του Πόντου (The Golgotha of Pontus). Salonica 1978.
  • Henry Morgenthau, Sr.: The Murder of a Nation. Armenian General Benevolent Union of America, New York 1918. 1974
  • Henry Morgenthau, Sr.: I Was Sent to Athens. Doubleday, Doran & Co, Garden City, N.Y. 1929.
  • Henry Morgenthau, Sr.: An International Drama. Jarrolds Ltd., London 1930
  • Tessa Hofmann (Hrsg.): Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Christen im Osmanischen Reich 1912-1922. Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-7823-6.
  • Marjorie Housepian Dobkin: Smyrna 1922: the Destruction of a City. NY: Newmark Press, New York 1998.
  • Jean De Murat:The Great Extirpation of Hellenism and Christianity in Asia Minor: the historic and systematic deception of world opinion concerning the hideous Christianity’s uprooting of 1922. Fla.: [s.n.], (Athens Greece: A. Triantafillis), Miami 1999.
  • Lysimachos Oeconomos: The Martyrdom of Smyrna and Eastern Christendom; a file of overwhelming evidence, denouncing the misdeeds of the Turks in Asia Minor and showing their responsibility for the horrors of Smyrna. G. Allen & Unwin, London 1922.
  • Alexander Papadopoulos: Persecutions of the Greeks in Turkey before the European War: on the basis of official documents. Oxford University Press, American branch,New York 1919.
  • Ioannis Pavlides: Pages of History of Pontus and Asia Minor. Greece, Salonica 1980.
  • Harry Tsirkinidis: At last we uprooted them…The Genocide of Greeks of Pontos, Thrace, and Asia Minor, through the French archives. Kyriakidis Bros, Thessaloniki 1999.
  • Mark H. Ward:The Deportations in Asia Minor 1921-1922. Anglo-Hellenic League, London 1922.
Artikel
Internetressourcen

Webseiten

Einzelnachweise

  1. Jones, Adam, Genocide: A Comprehensive Introduction, (Routledge, 2006), Seiten 154-155.
  2. Norman M. Naimark: Fires of Hatred. Ethnic Cleansing in Twentieth-Century Europe. Havard 2001. ISBN 06-740-031-36, S. 55
  3. Conseil de l’Europe, Charte Européenne pour les Langues Régionales ou Minoritaires, The First Report of the Republic of Armenia According to Paragraph 1 of Article 15 of European Charter for Regional or Minority Languages, Strasbourg, 3 septembre 2003, Seite 39.
  4. State identities and the homogenisation of peoples, S. 129, Cambridge: Cambridge University Press 2002, ISBN 0-521-79708-X
  5. Hobsbawm, E. J.: Nations and nationalism since 1780 programme, myth, reality, S. 133, Cambridge, UK: Cambridge University Press 1992, ISBN 0-521-43961-2
  6. Travis: The Cultural and Intellectual Property Interests of the Indigenous Peoples of Turkey and Iraq, S. 37ff.
  7. Bloxham. Seite 150
  8. Ferguson (2006), Seite 180
  9. Dimitri Pentzopoulos: The Balkan exchange of minorities and its impact on Greece, S. 29–30, C. Hurst & Co. Publishers 2002, ISBN 9781850657026
  10. Statistik Ökumenisches Patriarchat, 1912. Anmerkung: Die kleinere Bevölkerungszahl 1912 geht auch auf den Verlust von Gebieten zurück.
  11. Hull (2005), Seite 273.
  12. William C. King: King's Complete History of the World War: Visualizing the Great Conflict in all Theaters of Action 1914-1918, The History Associates, Massachusetts 1922, Seite 437
  13. Staff: The Atlanta Constitution, 17. Juni 1914, S. 1.
  14. Vahagn Avedian: The Armenian Genocide 1915: From a Neutral Small State's Perspective: Sweden, S. 40
  15. a b c d e G. W. Rendel: Foreign Office Memorandum on Turkish Massacres and Persecutions of Minorities since the Armistice. (20. März 1922)
  16. Henry Morgenthau: Ambassador Morgenthau's Story, Doubleday, Page & Company, Garden City, New York, 1919.
  17. Vahagn Avedian: The Armenian Genocide 1915: From a Neutral Small State's Perspective: Sweden, Seite 47
  18. Taner Akçam: Armenien und der Völkermord: Die Istanbuler Prozesse und die Türkische Nationalbewegung. Hamburg: Hamburger Edition 1996 Seite 185.
  19. Arnold J. Toynbee: The Western question in Greece and Turkey: a study in the contact of civilisations. Houghton Mifflin, Boston 1922, Seite 270.
  20. a b Rummel (Chapter 5)
  21. Arnold J. Toynbee: The Western question in Greece and Turkey: a study in the contact of civilisations. Houghton Mifflin, Boston 1922, S. 312-313.
  22. Nikolaos Hlamides: The Greek Relief Committee: America’s Response to the Greek Genocide. In: Genocide Studies and Prevention 3, 3. Dezember 2008, S. 375–383.
  23. a b Australian Institute for Holocaust and Genocide Studies: the genocide and its aftermath
  24. a b Halo S. 26, 27, & 28
  25. The New York Times Advanced search engine for article and headline archives (subscription necessary for viewing article content).
  26. Alexander Westwood und Darren O'Brien, Selected bylines and letters from The New York Times, The Australian Institute for Holocaust and Genocide Studies, 2006, Abgerufen am 14. Oktober 2008
  27. Our Company, Awards, New York Times. See also Pulitzer Prizes awarded to the New York Times' staff.
  28. Kateb, Vahe Georges (2003). Australian Press Coverage of the Armenian Genocide 1915-1923, University of Wollongong, Graduate School of Journalism
  29. Morgenthau Calls for Check on Turks, New York Times, 5. September 1922, S. 3
  30. a b Horton, September 2010
  31. James L. Marketos (2006): George Horton: An American Witness in Smyrna. ahiworld.org. Abgerufen am 11. März 2009.
  32. United Nations document E/CN.4/1998/NGO/24 (Seite 3) acknowledging receipt of a letter by the „International League for the Rights and Liberation of Peoples“ titled A people in continued exodus (i.e., Pontian Greeks) and putting the letter into internal circulation (Datiert 24. Februar 1998)
    siehe auch unter search United Nations documents for A people in continued exodus
  33. Peterson, Oktober 2008
  34. Valavanis, S. 24.
  35. Hatzidimitriou, Constantine G., American Accounts Documenting the Destruction of Smyrna by the Kemalist Turkish Forces: September 1922, New Rochelle, New York: Caratzas, 2005, S. 2.
  36. Bierstadt, September 2010
  37. Turks Proclaim Banishment Edict to 1,000,000 Greeks, The New York Times, 2. Dezember 1922, S. 1.
  38. Vertrag von Sèvres
  39. Bassioun, Seiten 62-63
  40. Geniki Statistiki Ypiresia tis Ellados (Statistical Annual of Greece), Statistika apotelesmata tis apografis sou plithysmou tis Ellados tis 15-16 Maiou 1928, Seite 41. Athens: National Printing Office, 1930. Zitiert in Elisabeth Kontogiorgi: Population Exchange in Greek Macedonia: The Forced Settlement of Refugees 1922-1930, S. 96, footnote 56, Oxford University Press 17. August 2006, ISBN 978-0199278961
  41. S. 2 - In 1923, the provisions of the Treaty of Lausanne left some 106,000 ethnic Turks in Thrace. The ethnic Greek minority of Istanbul [...] has also shrunk in size [...] from 110,000 in 1923 to an estimated 2,500 today
  42. Gilson, George. “Destroying a minority: Turkey’s attack on the Greeks”, book review of (Vryonis 2005), Athens News, 24 June 2005.
  43. Human Rights Watch 1999
  44. Ascherson S. 185
  45. MA Mcdonnell, AD Moses: Raphael Lemkin as historian of genocide in the Americas. In: Journal of Genocide Research, Band 7, Heft 4, Dezember 2005, S. 501-529
  46. Genocide. New York Times, 26. August 1946
  47. Karin Solveig Björnson, Genocide and Gross Human Rights Violations in Comparative Perspective: In Comparative Perspective, Transaction Publishers, 1998 ISBN 0-7658-0417-4, 9780765804174. Seite 133
  48. Constantine G. Hatzidimitriou: American Accounts Documenting the Destruction of Smyrna by the Kemalist Turkish Forces: September 1922, New Rochelle, New York: Caratzas, 2005, Seite 1
  49. Morgenthau, Seite 153
  50. Genocide Scholars Association Officially Recognizes Assyrian, Greek Genocides
  51. Greek Genocide 1914-23 Resolution von einer IAGS Presseerklärung, behandelt am 16. Dezember 2007
  52. Mark Mazower (2011 [last update]): LRB · Mark Mazower · The G-Word. lrb.co.uk. Abgerufen am 1 May 2011.
  53. Ferguson (2007) Seite 182
  54. Dominik J. Schaller, Jürgen Zimmerer: Late Ottoman genocides: the dissolution of the Ottoman Empire and Young Turkish population and extermination policies. In: Journal of Genocide Research, Band 10, Heft 1, März 2008, Seiten 7-14.
  55. The University of New Mexico University Honors Program, The Holocaust, Genocide, and Intolerance (.pdf), Seite 28 Archiviert am 21. Dezember 2006, von http://www.unm.edu/~honors/students/courses/PDFDescription-booklet-SPRING07-UPPER.pdf
  56. College of Charleston, New Carolina, Managing Diversity Syllabus, Migration Patterns. Abgerufen am 2. April 2007
  57. Before the Silence, The Armenian and Greek Genocides
  58. The Pontian Genocide and Asia Minor Holocaust Research Unit
  59. Issue 2645/98 & 2193/94, Government Gazette of the Hellenic Republic
  60. Cyprus Press Office, New York City
  61. Office of the Prime Minister, Directorate General of Press and Information: Turkey Denounces Greek 'Genocide' Resolution (30. September 1998). Abgerufen am 5. Februar 2007
  62. Athens and Ankara at odds over genocide. In: The Independent, 13. Februar 2001. Abgerufen am 4. Mai 2010. 
  63. Motion 2008/09:U332 Genocide of Armenians, Assyrians/Syriacs/Chaldeans and Pontiac Greeks in 1915. Riksdag (11. März 2010). Abgerufen am 12. März 2010.
  64. Tatz, September 2010
  65. Negotiating the Sacred: Blasphemy and Sacrilege in a Multicultural Society, Elizabeth Burns Coleman, Kevin White, Seite 82
  66. The Greek Genocide 1914-23: Memorials Abgerufen am 18. September 2008

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