Große Synagoge von Rom

Große Synagoge von Rom
Große Synagoge von Rom

Die Große Synagoge von Rom (italienisch Tempio Maggiore di Roma) ist die größte Synagoge in Rom. Die Synagoge wurde von 1901 bis 1904 errichtet.

Geschichte

Nach der Einigung Italiens und der Eroberung Roms wurde das alte Römische Ghetto aufgehoben und weitgehend abgerissen, darunter auch das Gebäude, in dem sich die fünf alten Scole (Synagogen) befanden. An ihrer Stelle wurde die neue Synagoge in beachtliche Dimensionen und im Stadtbild gut sichtbar errichtet. Sie war ein „Symbol für die vom Ghetto befreite, emanzipierte und selbstbewußte römisch-jüdische Gemeinde“. [1] Der Entwurf stammt von den Architekten Vincenzo Costa und Osvaldo Armanni.

Dar sandfarbene Bau hat die Form eines griechischen Kreuzes. Die viereckige Kupel besteht aus Aluminium. Der Innenraum ist mit geometrischen und floralen Ornamenten nach Entwürfen von Annibale Brugnoli und Domenico Bruschi ausgemalt. Die Glasfenster stammen von Cesare Picchiarini. An den Seiten, außer an der Ostwand, befinden sich Frauenemporen. In den Seitenschiffen sind zwei Toraschreine aus farbigem Marmor aus den alten Synagogen aufgestellt.

Im Untergeschoss befindet sich ein Museum zur Geschichte der Juden in Rom, sowie kleine weitere Synagoge, der Tempio spagnolo. Er führt die spanische Tradition der Scola Catalana und der Scola Castigliana fort, den Synagogen im Ghetto, die dem sephardischen Ritus folgten. Auch der Tempio spagnolo enthält als Ausstattung Stücke der alten Ghettosynagogen.

Am 9. Oktober 1982 wurde von palästinensischen Terroristen ein Anschlag mit Handgranaten verübt, während die Besucher am Sabbatmorgen die Synagoge verließen. Dabei kam ein zweijähriger Junge ums Leben, 37 Personen wurde verletzt.

Als erster Papst besuchte Johannes Paul II. eine Synagoge. Am 13. April 1986 kam er in die römische Synagoge und betete mit dem Rabbiner Elio Toaff.

Weblinks

 Commons: Die Große Synagoge in Rom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thomas Brechenmacher: Der Vatikan und die Juden, Geschichte einer unheiligen Beziehung vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. München Beck, 2005. S. 119
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