Gustav Wilhelm Schubert

Gustav Wilhelm Schubert

Gustav Wilhelm Schubert (* 27. Mai 1801 in Bernstadt a. d. Eigen; † 8. August 1877 in Kötzschenbroda, heute Radebeul) war ein sächsischer Kommissionsrat, Jurist und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Jurist Schubert arbeitete in Leipzig als „Rechtsconsulent und Gerichtsdirector“[1] und avancierte im sächsischen Staatsdienst zum Mitglied der General-Ablösekommission und brachte es bis zum Wirklichen Kommissionsrat. Ab 1828 veröffentlichte er zahlreiche juristische Abhandlungen zum Steuerrecht, zur Justizverfassung und zur Judenemanzipation.

Schubert war ein Anhänger der Revolution von 1848/49, nach der er sich in das Privatleben zurückzog. Er siedelte nach Kötzschenbroda über und wohnte ab 1860 in dem heute unter Denkmalschutz stehenden Wohnhaus Kötzschenbrodaer Straße 187.

Er widmete sich als Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und des Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer der historischen Forschung, ab 1857 vor allem der seiner neuen Wahlheimat. Als Ergebnis gab er von 1862 bis 1865 in Fortsetzungen die Chronik und Topographie der Parochie Kötzschenbroda heraus, „das bis heute umfangreichste und, trotz mancher Unzulänglichkeiten, das Standardwerk zur Geschichte der westlichen Lößnitzgemeinden.“[2]

Im Jahr 1867 veröffentlichte Schubert noch ein Werk zu seinem Hobby, der Philatelie, namens Der Führer im Labyrinth der bisher erschienenen Briefmarken aller Länder.

Schubert wurde mit der Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt geehrt.

Werk

  • Georg Karl Treitschke, Gustav Wilhelm Schubert: Umriss der Justizverfassung im Königreiche Sachsen und der Königlich Sächsischen Oberlausitz. Sehrig, Leipzig, vor 1829.
  • Der Weinbau in der, den Marktflecken Kötzschenbroda nebst Dörfchen Fürstenhain, die Hof- und Niederlößnitz, Nauendorf, Zitzschewig und Lindenau umfassenden, Parochie Kötzschenbroda nach Alter, Rufe und Umfange, nebst historischen Notizen über den Königl. Sächs. Weinbau überhaupt, und über die Rebenkultur im Meißnischen insbesondere. Im Selbstverlage des Verfassers, Dresden 1865.
  • Chronik und Topographie der - den mit Stadtgerechtigkeit begabten Marktflecken Kötzschenbroda nebst Dörfchen Fürstenhain, die Orte Hof- und Niederlößnitz, ingleichen die Dörfer Nauendorf, Zitzschewig und Lindenau umfassenden - Parochie Kötzschenbroda nebst historischen allgemeinen Notizen. In der Hauptsache auf Grund urkundlicher Nachrichten etc.zusammengestellt. Im Selbstverlage des Verfassers, Dresden (1864 und) 1865.
  • Der Führer im Labyrinth der bisher erschienenen Briefmarken aller Länder, 1867.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 

Einzelnachweise

  1. Friedrick Christoph Karl Schunck: Jahrbücher der gesammten deutschen juristischen Literatur. Band 11, 1829
  2. Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 175 f. 

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