Hai (bemannter Torpedo)

Hai (bemannter Torpedo)
Torpedowaffe Hai
Vereinfachte Darstellung des Hai mit angehängtem Torpedo

Vereinfachte Darstellung des Hai mit angehängtem Torpedo

p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
Schiffstyp Bemannter Torpedo
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
18,0 m (Lüa)
Breite 0,5 m
Verdrängung 5,2dep1
 
Besatzung 1
Maschine
Maschine Elektromotor AEG-AV
Maschinen-
leistung
17 PS (13 kW)
Geschwindigkeit max. 4.5 kn (mit Gefechtstorpedo) / 5.5 kn (ohne)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 90 sm
Tauchzeit 10 min

Der bemannte Torpedo Hai war ein einzelner Prototyp der deutschen Kriegsmarine gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und war den Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine zugehörig.

Entwicklungsgeschichte

Der Hai war eine Weiterentwicklung des Marder und wurde von Dr. Cornelius im Frühjahr 1945 als „Ein-Wege-Gerät“ konzipiert. Im Grunde genommen war der Hai keine Neuentwicklung, sondern vielmehr ein überlanger Marder, der aus einem Bug- und einem Heckteil mit zwei dazwischenliegenden Torpedomittelteilen bestand. Unter dem Rumpf war ein hängender Torpedo G7 befestigt. Aufgrund technischer Weiterentwicklungen wurde im Vergleich zum Vorläufer eine Verdoppelung der Batteriekapazität erreicht. Dies erlaubte dem Hai eine geringfügig höhere Geschwindigkeit sowie eine größere Reichweite. Zusätzlich verfügte der Hai über ein Zusatz-Tiefenruder zum kurzzeitigen Tauchen sowie das Suchgerät Hase. Nach Fertigstellung eines Prototyps wurde dieser bis zum 8. Mai 1945 ausgiebigen Tests unterzogen. Bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht war man sich jedoch einig, dass der Hai aufgrund seiner Überlänge wenig seetauglich und dadurch auch schlecht zu manövrieren war. Es erfolgte keine Serienfertigung mehr. Der Prototyp wurde bei Kriegsende zerstört, um ihn nicht in Feindhand fallen zu lassen.[1]

Einzelnachweise

  1. Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 36–37.

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