Königstein/Sächsische Schweiz

Königstein/Sächsische Schweiz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Königstein/Sächsische Schweiz
Königstein/Sächsische Schweiz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Königstein/Sächsische Schweiz hervorgehoben
50.91888888888914.071388888889212
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Königstein/Sächs. Schweiz
Höhe: 212 m ü. NN
Fläche: 26,93 km²
Einwohner:

2.284 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km²
Postleitzahl: 01824
Vorwahl: 035021
Kfz-Kennzeichen: PIR
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 210
Stadtgliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Goethestr. 7
01824 Königstein
Webpräsenz: www.koenigstein-sachsen.de
Bürgermeister: Frieder Haase (parteilos)
Lage der Stadt Königstein/Sächsische Schweiz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Altenberg (Erzgebirge) Bad Gottleuba-Berggießhübel Bad Schandau Bahretal Bannewitz Dippoldiswalde Dohma Dohna Dorfhain Dürrröhrsdorf-Dittersbach Freital Glashütte Gohrisch Hartmannsdorf-Reichenau Heidenau Hermsdorf Höckendorf Hohnstein Kirnitzschtal Königstein/Sächsische Schweiz Kreischa Liebstadt Lohmen Müglitztal Neustadt in Sachsen Pirna Porschdorf Pretzschendorf Rabenau Rathen Rathmannsdorf Reinhardtsdorf-Schöna Rosenthal-Bielatal Schmiedeberg Sebnitz Sebnitz Stadt Wehlen Struppen Stolpen Tharandt Wilsdruff Sachsen Tschechien Landkreis Bautzen Dresden Landkreis Meißen Landkreis MittelsachsenKarte
Über dieses Bild
Blick von der Festung Königstein auf Königstein

Königstein/Sächsische Schweiz (amtlicher Name Königstein/Sächs. Schw.) ist eine Stadt im Südosten Sachsens an der Elbe. Die Stadt ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Königstein/Sächs. Schweiz. Auf der gleichnamigen Anhöhe liegt die Festung Königstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Bevölkerung

Die Stadt Königstein liegt zwischen Pirna und der tschechischen Grenze an der Mündung der Biela in die Elbe im Süden des Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Deutschland. Hier mitten im Elbsandsteingebirge sind vielfältige landschaftliche Formationen zu beobachten. Die Festung auf dem Königstein selbst, steht auf einem Sandsteinfelsen oberhalb des Elbtales. Die durch Bäche und Flüsse herausgespülten Täler lassen, wie überall in der Region, bizarre Hang- und Felslandschaften entstehen. Bei Leupoldishain existierte das einzige Moor der Sächsischen Schweiz, das allerdings 1870 der Entwässerung zum Opfer fiel, allerdings anhand einer typischen Restvegetation noch feststellbar ist.

Die Nikolsdorfer Wände sind neben ihrer geologischen Attraktivität ein beliebtes Klettergebiet. Im Ortsbereich von Pfaffendorf, benachbart zum Pfaffenstein steht eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, die 35 m hohe Nadel der Barbarine, ein geologisches Naturdenkmal, das 1905 erstmals bestiegen wurde. Zahlreiche Funde dokumentieren die Besiedlung seit der Bronzezeit.

Ortsgliederung

Nach der sächsischen Gemeindeordnung besteht Königstein nur aus den Ortsteilen Königstein, Pfaffendorf und Leupoldishain. Ebenheit, Halbestadt und Hütten sind formell keine Ortsteile. Sie werden aber einer gewissen Abgrenzung wegen, aufgrund ihrer von Königstein deutlich räumlich getrennten Lage sowie ihrer Historie als Ortsteile bezeichnet.

Ebenheit

Hauptartikel: Ebenheit (Königstein)

Ebenheit, ein Waldhufendorf liegt auf 246 m ü. NN auf der gegenüberliegenden Elbseite auf einer ebenso bezeichneten geomorphologischen Flächeneinheit unterhalb des Liliensteins. Bereits 1489 erwähnt, waren die ehemaligen Siedler vermutlich der Fron unterworfene Bauern der ehemals auf der Anhöhe angesiedelten Burg. Heute noch vorhanden, sind zwei Wohn-Stall-Behausungen aus den Jahren 1747 und 1824, wie noch an den Eingangssteinen zu erkennen ist.

Halbestadt

Blick von der Festung Königstein über die Elbe auf Halbestadt, die auf der Hochebene darüber liegenden wenigen Häuser von Ebenheit und den Lilienstein

Halbestadt, ebenfalls rechtselbisch gelegen, entstand im 15. Jahrhundert um ein dem Königsteiner Kloster zugehöriges Vorwerk. Hier, am sogenannten Napoleonsteig zum Lilienstein aus den Befreiungskriegen findet sich noch ein für die Region typisches Umgebindehaus. Die Stadt Königstein hatte das umliegende fruchtbare Gelände per Kauf 1550 in ihren Besitz gebracht. Im Zuge der Elbregulierungen 1864 bis 1865 entstand ein kleiner Flusshafen. Die früher den Bewohnern vom sächsischen Kurfürsten gewährte Elbüberfahrt mit der Gierfähre, welche seit 1993 durch eine motorisierte Fähre ersetzt wurde, ist jedoch immer noch möglich.

Hütten

Der im Bielatal unterhalb der Festung Königstein gelegene Ortsteil wurde erstmals 1445 als Hüttensiedlung erwähnt. Der Name weist auf mehrere Eisenhämmer (mittlerer und unterer Reichhammer, Greifenhammer) hin, in denen Eisen verhüttet wurde. Dieses war in kleinen Mengen als Roteisenstein im Sandstein selbst enthalten, der Großteil wurde aber mit Fuhrwerken aus den Eisenerzgruben um Berggießhübel an die Biela transportiert. Im oberen Bielatal kann in Brausenstein ein rekonstruierter mittelalterlicher Hochofen besichtigt werden. In diesem Zusammenhang wird in der Region auch vom Pirnisch Eisen bzw. der Pirnaer Eisengusskunst gesprochen. Aus einer der Hammerhütten ging im 16. Jahrhundert eine Papiermühle hervor, die sich später unter Hugo von Hoesch zu einer angesehenen Papierfabrik entwickelte. Dabei ist das hier produzierte Papier keineswegs gewöhnlich. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde hier Banknotenpapier, später auch Dokumentenpapier für Reisepässe, Personalausweise und andere Grenzübertrittsdokumente hergestellt. Heute stellen die etwa 260 Mitarbeiter ausschließlich Banknoten-, Scheck-, Pass- und Werttitelpapiere her, die ausgesprochen fälschungssicher sein sollen. Hinter der Papierfabrik befand sich eine bis ins frühe 20. Jahrhundert betriebene Kaltwasserheilanstalt - Bad Königsbrunn, ein Sommersitz des sächsischen Königshauses. Vom Königsteiner Bahnhof aus verkehrte 1901 eine der ersten O-Bus-Linien der Welt nach Hütten. Die von Max Schiemann konzipierte Strecke, die sogenannte Bielatalbahn, wurde aber bereits 1904 stillgelegt und nach Wurzen verlegt.

Blick von der Festung Königstein in das Bielatal mit dem Ortsteil Hütten sowie auf den Quirl
Blick von der Festung Königstein in das Bielatal mit dem Ortsteil Hütten sowie auf den Quirl

Leupoldishain

Das im Zuge der Ostkolonisation gegründete Waldhufendorf wurde erstmals 1379 als Leuchtholdshayn erwähnt. Der 1904 angegliederte Ortsteil Nikolsdorf, ebenfalls ein Waldhufendorf, wurde im gleichen Jahr als Niklasdorff erwähnt. Leupoldishain befindet sich auf der sogenannten Struppener Ebenheit etwa 3 km westlich von Königstein. Für die Entwicklung des Dorfes war bis in die jüngere Vergangenheit die Landwirtschaft prägend. Davon zeugen noch heute einige gut erhaltene Bauernhöfe. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich zudem der Tourismus. In den 50er Jahren wurde im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes sogar eine Naturbühne mit 1.100 Sitzplätzen errichtet. Dem aufstrebenden Fremdenverkehr setzte allerdings der Uranbergbau eine Grenze. 1963 wurde in Leupoldishain eine von der SDAG Wismut erkundete Uranerzlagerstätte aufgeschlossen. Aus dieser wurden bis 1990 etwa 19.000 t Uran gewonnen. Dabei wurde auch die Naturbühne dem Bergbau geopfert. Zeitweise arbeiteten über 2.300 Menschen im Leupoldishainer Bergwerk. Die Sanierung des 1990 stillgelegten Bergwerkes (heute WISMUT GmbH Niederlassung Königstein) wird wahrscheinlich noch bis über das Jahr 2010 hinaus andauern. Konkrete Nachnutzungspläne für das über 80 ha große Hauptbetriebsgelände liegen noch nicht vor. Favorisiert wird eine künftige gewerbliche Nutzung bzw. die Etablierung touristischer Angebote.

Pfaffendorf

Blick vom Pfaffenstein auf Pfaffendorf und den Lilienstein

Das 1437 erstmals als Pfaffindorff erwähnte Waldhufendorf befindet sich unterhalb des Pfaffensteins in einer flachen zur Biela hin abfallenden Mulde. Der Name leitet sich vom früheren Lehnsherren, dem Pfaffen von Königstein ab, an den die Bewohner Zinszahlungen zu leisten hatten. Durch Pfaffendorf verlief früher ein Strang der sogenannten „Alten Tetschener Straße“, die als Handelsweg das Elbtal über Kleingießhübel mit Děčín (Tetschen) verband. Den Höhenunterschied zwischen Königstein und Pfaffendorf überwand die Straße mit wenigen steilen Serpentinen. Die wirtschaftliche Prägung erfolgte bis ins 19. Jahrhundert hinein durch die Landwirtschaft. 1755 befanden sich in Pfaffendorf acht Güter. Darüber hinaus war der Ort wirtschaftlich von jeher eng an Königstein gebunden. Zahlreiche Einwohner Pfaffendorfs arbeiteten zum Beispiel als Sandsteinbrecher, Schiffer oder Hammerwerksarbeiter im Elb- und Bielatal. Der Wandel vom Bauerndorf zum Touristenort vollzog sich nach dem Ersten Weltkrieg. 1938 übernachteten 193 Gäste im Ort. Heute ist Pfaffendorf als staatlich anerkannter Erholungsort wegen seiner Nähe zum Pfaffenstein und der zahlreichen gut erhaltenen Dreiseithöfe ein beliebter Ausflugs- und Ferienort. Für den Ortsteil sind folgende Einwohnerzahlen überliefert: 1501: neun besessene Mannen; 1609: 20 Einwohner, acht Bauern, drei Gärtner, neun Häusler, sieben Hausgenossen; 1821: 180 Einwohner und 34 Häuser; 1840: 452 Einwohner; 1900: 468 Einwohner und 58 Häuser; 1919: 378 Einwohner; 1981: 362 Einwohner. Heute zählt Pfaffendorf etwa 350 Einwohner.

Geschichte

Königstein Sachsen um 1900.jpg Königstein, Germany Ortsansicht.jpg
um 1900 Königstein im Wandel der Zeit 2006

Königstein wurde 1379 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort trägt seinen Namen von der den böhmischen Königen gehörigen Burg („in lapide regis“ - [lat.] auf dem Stein des Königs), die von hier aus das Elbtal oberhalb Pirnas kontrollierten.

1901 nahm zwischen Königstein und Hütten die Bielatalbahn als einer der ersten Oberleitungsbusbetriebe der Welt den Verkehr auf. Der Betrieb wurde jedoch schon drei Jahre später wieder eingestellt.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Naturfreundehaus Halbestadt 13 enteignet und zu einem frühen Konzentrationslager umgewandelt, in dem 70 bis 100 politische NS-Gegner aus Pirna und umliegenden Orten interniert und misshandelt wurden. Zu DDR-Zeiten wurde das Haus Jugendherberge und trug den Namen Julius Fuciks. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von November 1944 bis April 1945 wurde das Außenlager Königstein des KZ Flossenbürg errichtet: ein Lager an der Eselswiese mit 1.000 Häftlingen, sowie ein wesentlich größeres Lager im Wald Milchweg/Schwarzer Weg zwischen Thürmsdorf und Leupoldishain, von dem aus Häftlinge im Ortsteil Weißig-Strand unterirdische Stollen für die Braunkohle Benzin AG („Brabag“) zur Benzinherstellung bauen mussten, wozu später Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter anderer Nationen hinzukamen. Ein weiteres Kommando mit 250 Häftlingen schuftete in Porschdorf im Polenztal.

Von 1961 bis 1990 gab es einen bedeutenden Abbau von Uran durch die SDAG Wismut.

2002 war die Stadt vom großen Elbe-Hochwasser schwer betroffen.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1300: 250 Einwohner [2]
  • 1445: 29 Haus- und Grundbesitzer (entspricht etwa 200 Einwohnern)
  • 1501: 35 Haus- und Grundbesitzer (entspricht etwa 240 Einwohnern)
  • 1550: 341 Einwohner [3]
  • 1779: 271 Wohnparteien mit 667 Einwohnern über 10 Jahre
  • 1794: 946 Einwohner
  • 1801: 1077 Einwohner
  • 1815: 1364 Einwohner
  • 1834: 2349 Einwohner, 248 Häuser (ohne Festung, mit Halbestadt, Ebenheit, Hütten und Strand),
    in der Stadt selbst wahrscheinlich 165 Häuser mit 1.673 Einwohnern
  • 1900: 4274 Einwohner
  • 1946: 5139 Einwohner
  • 1990: 3625 Einwohner [4]
  • 1998: 3256 Einwohner, 661 Wohngebäude, 1.664 Wohnungen
  • 2005: 2847 Einwohner, 680 Wohngebäude, 1.673 Wohnungen
  • 2006: 2822 Einwohner
  • 2007: 2676 Einwohner
  • 2008: 2398 Einwohner
  • 2009: 2341 Einwohner
  • 2010: 2284 Einwohner

Zusammenstellung nach BLASCHKE 2003, Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1957, Mittelschule Königstein 2004, SCHIFFNER 1840 und Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen, ab 1991: Stand zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Eingemeindungen

  • 1933: Eingemeindung von Hütten[5]
  • 1. März 1994: Eingemeindung von Pfaffendorf[6]
  • 1. Januar 1999: Eingemeindung von Leupoldishain[7]
Großes Königsteiner Wappen

Gedenkstätten

  • FIR-Gedenkstein am Naturfreundehaus Halbestadt 13 für den NS-Gegner Fritz Gumpert, der hier 1933 ermordet wurde
  • Mahnmal von 1977 neben dem ehemaligen Amtsgericht an der Pirnaer Straße zur Erinnerung an die umgekommenen Häftlinge der KZ-Außenlager
  • Gedenktafel an der Pforte der Festung Königstein, die über das Kriegsgefangenenlager Oflag IV B sowie seine Befreiung durch die Rote Armee informierte; sie wurde nach 1990 beseitigt.

Wappen

Das Wappen zeigt einen aufrecht gehenden doppelt geschwänzten böhmischen Löwen. Es erinnert an die böhmische Geschichte Königsteins, das erst 1404 in die Hand der Wettiner gelangte.

Politik

Stadtrat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 59,8 %
 %
50
40
30
20
10
0
45,8%
25,6%
9,6%
8,9%
6,5%
3,6%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
 30
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
+27,1%
-13,2%
+9,6%
-12,2%
-9,7%
-1,5%

Der Stadtrat hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 59,8 % (- 0,9) zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze
Freie Wähler 45,8 % +27,1 7
CDU 25,6 % - 13,2 4
Die Linke 9,6 % + 9,6 1
NPD 8,9 % - 12,2 1
SPD 6,5 % - 9,7 1

+/-: Veränderung gegenüber Kommunalwahl am 13. Juni 2004

Verwaltungsgemeinschaft

Königstein bildet seit 2002 gemeinsam mit Gohrisch, Rathen, Rosenthal-Bielatal und Struppen die Verwaltungsgemeinschaft Königstein/Sächs. Schweiz

Partnerstädte

Vertreter der drei Königsteiner Gemeinden treffen sich jährlich zu einem „Dreikönigstreffen“ genannten Arbeitstreffen in der Oberpfalz.

Wirtschaft

Verkehr

Kursächsische Postmeilensäule Königstein von 1727, Ansicht von Norden

Durch Königstein führen die Bundesstraße 172 sowie die Staatsstraßen S 168, S 170 und S 171. An das Eisenbahnnetz ist Königstein mit einem Bahnhof an der Bahnstrecke Dresden–Děčín angeschlossen. Entlang dieser verkehrt die S-Bahnlinie S1 der S-Bahn Dresden. Ab dem Reißiger Platz, etwa fünf Fußminuten vom Bahnhof entfernt, führen Buslinien nach Hinterhermsdorf (über Bad Schandau), Kurort Gohrisch, Pirna (über Struppen) und nach Rosenthal-Bielatal. Die Ortsteile auf dem rechten Elbufer, Ebenheit und Halbestadt, sind über eine Personenfähre oder auf dem Straßenweg über Bad Schandau–Rathmannsdorf–Prossen zu erreichen. Sowohl die Buslinien als auch die Fähre werden von der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz mbH betrieben. In Königstein steht eine verkehrsgeschichtlich interessante kursächsische Postdistanzsäule, deren Originalteile im Museum Schloss Lauenstein (Wappen) und im Zeitungsmuseum Mainz (Schriftblock) ausgestellt sind.

Ansässige Unternehmen

  • WISMUT GmbH Standort Königstein (OT Leupoldishain): etwa 365 Mitarbeiter (2005), Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus
  • Giesecke & Devrient - Papierfabrik Louisenthal GmbH Werk Königstein (OT Hütten): etwa 300 Mitarbeiter (2010)[9], Herstellung von Banknoten- und Sicherheitspapier
  • Kunststoffverarbeitung Bauer GmbH & Co. KG: etwa 50 Beschäftigte (2011)[10], Herstellung von Kunststoffteilen für verschiedene Branchen

Kultur, Freizeit, Bildung, Sozialwesen

Ausflugsziele

  • Die vier Steine: Königstein gilt als Stadt der vier Steine (Königstein, Lilienstein, Pfaffenstein, Quirl). Die über der Stadt liegende Festung Königstein wurde in den letzten Jahren von etwa 500.000 Menschen pro Jahr besucht. Vom Lilienstein (416 m) sieht man die markante Elbschleife, das „OMEGA“. Am Pfaffenstein ist die etwa 45 m hohe Felsnadel Barbarine und der Aussichtsturm auf dem Berg sehenswert. Am Quirl sind die zahlreichen Höhlen (Diebshöhle, Sterlhöhlen, X1/Kö13), meist Einsturzhöhlen, zu sehen.

Museen

  • Heimatstube Leupoldishain: Die kleine Heimatstube informiert mit Bildern, Dokumenten und Gegenständen über die Entwicklung des Ortes.

Freizeit / Sport

  • Tennis- und Volleyballplatz Leupoldishain
  • Fabel- und Mythenpark Königstein

Öffentliche und soziale Einrichtungen

  • Grundschule Königstein
  • Mittelschule Königstein

Regelmäßige Veranstaltungen

  • In Königstein findet, wie in anderen oberelbischen Elborten auch, zum Winterausklang die „Schifferfastnacht“, ein an die Elb-Schifffahrttradition anknüpfendes Volksfest, statt. Vom Schifferfastnachtsverein wird dabei ein Umzug durch die Straßen organisiert, bei dem die traditionellen Elbschiffsmodelle durch die Stadt getragen werden und die Kapelle vor den Häusern alteingesessenerer Schiffseignerfamilien und anderer Honoratioren ein Ständchen bringt. Zum Gaudi der Kinder verteilt der „Fleckelmann“ mit seiner Klatsche „Ordnungshiebe“ an unfolgsame (trunksüchtige) Ehemänner und/oder (zänkische) Ehefrauen. Von den Marketenderinnen des Umzuges wird reichlich „Daumenbreite“ ausgeschenkt. Die Schifferfastnacht wird mit einem zünftigem Schifferball abgeschlossen.
  • Ein selbstständiges karnevalistisches Leben begann in Königstein ab ca. 1953 und entwickelte sich unter der Federführung von Horst Rülke (Königstein) und Gerd Neumann (Cunnersdorf). Vom Elferrat wurden anfänglich Faschingsumzüge und Prunksitzungen organisiert. Später fanden nur noch Prunksitzungen statt, in denen zu DDR-Zeiten versteckte Kritik geübt werden konnte. Da Königstein früher den Beinamen „Quirlequietsch“ hatte, heißt der Königsteiner Karnevalsruf „Quietsch-Quirl-Oha“.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen mit Verbindung zur Stadt

Literatur

  • Karlheinz Blaschke: Das Städtewesen vom 12. bis zum 19. Jahrhundert. Beiheft zur Karte B II 6 des Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen (hrsg. von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und dem Landesvermessungsamt Sachsen). Leipzig/Dresden 2003.
  • Gebiet Königstein, Sächsische Schweiz. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1957 (Werte der deutschen Heimat. Band 1).
  • Mittelschule Königstein [Hrsg.]: 625 Jahre Stadt Königstein. Geschichte und Geschichten rund um Königstein. Königstein 2004.
  • Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Band 2. Leipzig 1840.

Weblinks

 Commons: Königstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. geschätzt nach überlieferten Hauszahlen aus dem 16. Jahrhundert, vgl. BLASCHKE 2003
  3. errechnet nach Steuerlisten, vgl. BLASCHKE 2003
  4. Stand 3. Oktober 1990
  5. Hütten im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  6. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
  9. Arbeitsagenturchefin besucht Papierfabrik Louisenthal GmbH, Werk Königstein, Presse Info 177/2009 der Arbeitsagentur Pirna vom 23. Dezember 2009 (Abruf 21. April 2011)
  10. Homepage der Bauer GmbH & Co. KG (Abruf 21. April 2011)

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