Haus Altmarkt (Dresden)

Haus Altmarkt (Dresden)
Haus Altmarkt, Fassade zum Altmarkt. Links die Wilsdruffer Straße.

Das Haus Altmarkt ist ein denkmalgeschützter Kopfbau mit Arkadenausbildung, der sich in der Wilsdruffer Straße 19–21 an der Nord/Ost-Ecke des Altmarktes in Dresden befindet. Es ist Teil des Gebäudekomplexes Altmarkt 4–6/Wilsdruffer Straße 15–21. Gemeinsam mit seinem „Schwestergebäude“ – dem Centrum Warenhaus an der Nord/West Ecke des Platzes gegenüber – bildet es den Rahmen für den Blick vom Altmarkt zum Kulturpalast.

Das Gebäude wurde von 1953 bis 1956 von Herbert Schneider im Stil des sozialistischen Klassizismus mit seinen für Dresden typischen historisierenden, neobarocken Anklängen errichtet.[1] Es steht beispielhaft für „die aufwändige, monumentale, historisierende und durchaus qualtitätvolle Architektur der ersten Hälfte der 50er Jahre in der DDR“.[2]

Im Jahr 1976 erfolgte eine Rekonstruktion nach Plänen von Werner Hartig. Im Jahr 1979 beherbergte das Haus das HO-Restaurant „Haus Altmarkt“ mit 748 Plätzen. Heute sind in dem Gebäude eine McDonald’s-Filiale und eine Diskothek untergebracht. (Stand Juni 2010)

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die zum Altmarkt weisende Westfassade des sechsgeschossigen Gebäudes ist besonders aufwändig gestaltet worden. Sie gliedert sich in sieben Achsen, deren Mittlere durch einen hervortretenden, einachsigen Risaliten und dem von Ernst Kremer gestalteten Hauptportal betont wird.[3] Letzteres wird von einem Paar vorgelegter Doppelsäulen korinthischer Ordnung flankiert. Diese tragen einen Architrav, auf dem sich ein Gesims mit Balkon befindet, der ein schmiedeeisernes Gitter als Brüstung hat. Die Balkontür wird von zwei auf Postamenten ruhenden Figurengruppen flankiert, die von Otto Rost geschaffen wurden. In den Obergeschossen zeigt der Risalit Zwillingsfenster. Seinen Abschluss findet er in einem Gesprengten Giebel.

Das Erdgeschoss des Gebäudes ist an der West- und Nordseite von Arkaden umschlossen. Es bildet zusammen mit dem ersten Obergeschoss optisch einen Sockel aus, der mit Postaer Sandstein verkleidet ist. Die Geschosse darüber sind zum Großteil verputzt und werden durch Lisenen in Kolossalordnung optisch zusammengefasst. Gegliedert werden sie durch Balustraden und Fensterlaibungen aus Elbsandstein. Geschmiedete Fenstergitter im zweiten und dritten Obergeschoss bereichern den bildnerischen Schmuck der Fassade.[2]

Literatur

  • Holger Gantz: 100 Bauwerke in Dresden: Ein Wegweiser zu Bauwerken von historischem und baukünstlerischem Rang. Schnell und Steiner, Regensburg 1997, ISBN 3-7954-1111-4.
  • Gilbert Lupfer, Berhard Sterra und Martin Wörner (Hrsg.):Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01179-3.
  • Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.
  • Herbert Schneider: „Chronik des Baugeschehens. Dresden: Altmarkt, Ostseite“, in: Deutsche Architektur Heft 3 Jahrgang 1954, S. 128f

Einzelnachweise

  1. Gantz, S. 12f, Nr. 10 (Wildsdruffer Straße, Wilsdruffer Straße 12–22, Architekten: Herbert Schneider, Hans Konrad und Gerhard Müller, Lorena Johne, Bauzeit: 1959 bis 1960).
    May et al., S. 22 Bildnr. 6 (1), siehe auch Deutsche Architektur 3/54, 12/55.
  2. a b Lupfer u.a., Bildnr. 12 (Altmarkt, 1953–1956, Herbert Schneider, Johannes Rascher).
  3. May et al., S. 22 Bildnr. 6 (1), siehe auch Deutsche Architektur 3/54, 12/55.

Weblinks

 Commons: Haus Altmarkt (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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