Haus Empel

Haus Empel

Haus Empel ist die Ruine einer Wasserburg in Empel, einem Ortsteil von Rees im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve. Sie liegt in einem Naturschutzgebiet direkt am Empeler Meer, einem Altrheinarm, und ist von Wassergräben umgeben. Sie diente aber 2007 als Kulisse für den Fernsehfilm Das Gelübde von Dominik Graf.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Haus Empel (Postkarte von 1898)

Haus Empel wird erstmals 1240 als Besitz des Ritters Bernard von Rees erwähnt. Über das folgende Jahrhundert besitzen Haus Empel die Herren von Hönnepel. Im 14. Jahrhundert war Empel ein kölnisches Lehen und Offenhaus, doch musste der Erzbischof im Jahr 1349 die Burg belagern, um seine Herrschaft durchzusetzen. Im Jahr 1387 wurde die Burg durch Truppen der klevischen Stadt Wesel belagert, wobei die Belagerer schon eine Steinbüchse eingesetzt haben sollen. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Haus Empel zum Herzogtum Kleve.

Im Achtzigjährigen Krieg wurde Haus Empel 1598 von spanischen Truppen erobert und geplündert.

1661 fasste der damalige Besitzer Johann Hermann Freiherr von Diepenbroek Haus Empel mit dem Örtchen Hurl und dem Kirchspiel Millingen zur Herrlichkeit Empel zusammen.

1945 wurde Haus Empel bei den Kämpfen um Rees völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ruine wurde 1983 als Boden- und 2002 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Rees eingetragen. Mit dem Ankauf der Ruine durch einen Privatmann im Jahr 2000 begannen erste Sicherungsarbeiten. Auf Initiative des Heimatvereins Millingen-Empel wurden 2010 weitere Sicherungsmaßnahmen zur Erhaltung der noch vorhandenen Bausubstanz in die Wege geleitet. Die Kosten dafür sind mit 120.000 Euro veranschlagt und sollen vom Land, der Stadt Rees sowie dem Eigentümer und dem Heimatverein getragen werden.[2]

Anlage

Haus Empel befindet sich auf einer Insel, die die Form eines leicht verzogenen Rechtecks aufweist. Ursprünglich lag die Hauptburg auf einer eigenen Insel, doch der Graben zwischen Vor- und Hauptburg wurde spätestens im 18. Jahrhundert verfüllt. Von der ehemals dreiflügligen Hauptburg wurde der heute noch als Ruine stehende Ostflügel sowie ein Rundturm um 1500 erbaut. Im Jahr 1570 wurde der Flügel umgebaut und mit einem prächtigen Renaissance-Erker versehen, dessen Ansatz noch heute erkennbar ist.

Der „Heidenturm“, ein etwa 30 Meter hoher, frühmittelalterlicher quadratischer Turm mit vier Stockwerken, wurde bereits vor 1826 abgebrochen. Der Legende nach war der Turm noch römisch und enthielt im obersten Stock einen Heidentempel.

Vor der Vorburg, von der noch ein um 1500 erbauter Rundturm erhalten ist, liegen die Reste eines barocken Gartens.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sebastian Latzel: Filmdreh in der Ruine. In: Rheinische Post. Ausgabe vom 1. Mai 2007 (online).
  2. Elisabeth Hanf: Vertrag zur Sicherung der Burgruine unterzeichnet. In DerWesten. Ausgabe vom 22. April 2010 (online).
51.7936436.417422

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