Caspari-Zeche

Caspari-Zeche
Stolleneingang mit Quelle des Mühlmecke-Bachs
Noch erhaltener Stollen der Casparizeche

Die Caspari-Zeche war eine Erzgrube in Uentrop bei Arnsberg. Gefördert wurde überwiegend Antimonerz. Damit war sie eine der wenigen wirtschaftlich ausgebeuteten Lagerstätten dieses Minerals in Europa.

Geschichte und Entwicklung

Jahr Förderung in Zentner
1842 309
1846 63
1861 447
1862 1556
1863 2120
1864 1980
1865 2041
1866 1593
1867 885
1871 164
1877 433
1879 555
1880 1086

Es gibt Hinweise in Form von Pingen, das es schon früh recht intensiven Bergbau an dieser Stelle gab. Näheres ist nicht bekannt. Erste Berichte über die Zeche liegen aus dem Jahr 1727 vor. Damals war die Anlage in Betrieb, verfiel aber in den folgenden Jahren. Erst zwischen 1786 und 1788 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Das Unternehmen wurde in Form einer Gewerkschaft geführt. Die Gewerken zielten ursprünglich auf die Gewinnung von Bleiglanz ab. Als der Mineraloge und Bergbauexperte Anton Wilhelm Stephan Arndts erkannte, dass sich der Abbau nicht lohnte, wurde die Zeche erneut geschlossen. Arndts veröffentlichte 1834 eine Abhandlung über die Zeche. Neben der geologischen Analyse berichtete er, dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts zweimal versucht wurde, die Zeche wieder in Betrieb zu nehmen, diese Versuche aber bald scheiterten.

Im Jahr 1825 begann ein geregelter Abbau. Der eigentliche Initiator war Johann Caspar Rumpe aus Altena. Dieser war dort Bürgermeister und Unternehmer in der Metallfabrikation. Die Caspari-Zeche sollte das für die Produktion notwendige Antimon liefern. Der Name der Zeche geht auf den zweiten Vornamen Rumpes zurück. Neben dem Abbau von Antimon sollte auch Marmor gewonnen werden. Die Vorkommen erwiesen sich aber als nicht ergiebig genug. Bis 1858 wurde die Grenze des 1824/24 verliehenen Bergbaufeldes Zeche Caspari I erreicht. Ein Anschlussfeld Caspari-Zeche II wurde 1861 verliehen. Später wurde das Feld noch einmal erweitert. Die beiden Felder I und II wurden 1881 konsolidiert (also vereinigt). Zu dieser Zeit umfasste das Gebiet eine Fläche von 4.300.000 m².

Insgesamt wurden während des Bestehens im 19. Jahrhundert 12 Stollen angelegt. Diese waren 1,80 m hoch und zwischen 60 cm oben und 91 cm unten breit. Besonders ertragreich war der so genannte Glückaufstollen und der älteste Stollen (Caspari-Stollen). Dieser hatte eine Länge von 190 m. Bis 1874 wurden die geförderten Erze nach Altena transportiert. Erst danach wurde ein Schmelzbetrieb in Uentrop eingerichtet. Die Fördermenge war sehr unterschiedlich. Der Höhepunkt lag aber in den 1860er Jahren. In den 1880er Jahren setzte der Niedergang ein, ehe die Zeche 1892 wegen Unrentabilität und der Erschöpfung der Erzlager geschlossen wurde.

Einige alte Stollen sind auch heute noch zu finden. So wurde nach dem Hochwasser im August 2007 ein verschütteter Stolleneingang wieder freigespült, so dass die alten Stützbalken zum Teil wieder sichtbar sind. Das Wasser, welches aus dem Stollen läuft, speist den Bach Mühlmecke.

Ein weiterer Stollen ist noch gut erhalten, jedoch ist er nicht zugänglich und steht unter Wasser. Er wurde ohne weitere Quergänge vorgetrieben und endet nach ca. 100 m.

Literatur

  • Heinz Pardun: Die Caspari-Zeche in der Gemarkung Uentrop bei Arnsberg. In: 800 Jahre Uentrop. Ein Buch zur Geschichte des Dorfes und der Mark Uentrop. Arnsberg, 2007 S.106-112
  • Anton Wilhelm Friedrich Arndts: Über den Bergbau auf Spiessglanz am Silberberge unweit Arnsberg im Herzogtum Westfalen. Arnsberg, 1834

Weblinks

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