Heckenpredigt

Heckenpredigt
Die Predigt Johannes des Täufers

Heckenpredigten waren Gottesdienste unter freiem Himmel, veranstaltet von Calvinisten und Wiedertäufern. Sie fanden in den Niederlanden des Jahres 1566 im Vorfeld des calvinistischen Bildersturms statt.

Geschichte

Schwerpunkt waren die nördlichen spanischen Niederlande. Am 5. April 1566 hatten sich dreihundert Bewaffnete Zugang zum Regierungssitz der Generalstatthalterin Margarete von Parma verschafft und ihr eine Petition mit Forderungen nach Abschaffung der Inquisition und Milderung der Ketzergesetze übergeben. In den folgenden Monaten kam es immer wieder zu Zusammenkünften von als Ketzern geächteten Calvinisten und Wiedertäufern. Dazu zählten auch die Heckenpredigten. Diese fanden außerhalb von Städten und deren Gerichtsbarkeit, im Schutz von Wäldern und Hecken, aber auch auf den Ländereien sympathisierender Adeliger statt.[1][2] Pieter Bruegels im selben Jahr entstandenes Gemälde Die Predigt Johannes des Täufers gilt als von diesem Geheimversammlungen inspiriert.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Joris van Eijnatten/Fred von Lieburg: Niederländische Religionsgeschichte. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht ISBN 978-3-525-54004-6 S. 182 Teil II Christliche Allgegenwärtigkeit
  2. Christian Gräf: Die Winterbilder Pieter Bruegels d. Ä. VDM Verlag Dr. Müller 2009 ISBN 978-3-639-12775-1 S. 65 Kapitel: Exkurs: Politische, wirtschaftliche und soziale Situation der Niederlande 1555-68
  3. Christian Vöhringer: Pieter Bruegel. 1525/30-1569. Tandem Verlag (h.f.ullmann imprint) 2007 ISBN 978-3-8331-3852-2 S. 83

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