Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel

Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel
Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzogin von Pommern

Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 19. Februar 1595 in Wolfenbüttel; † 26. Juni 1650 in Neustettin) war eine Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel und durch Heirat Herzogin von Pommern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hedwig war eine Tochter des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564–1613) aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth (1573–1625), ältester Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark. Ein Bruder Hedwigs war Christian, “der tolle Halberstädter”.

Hedwig heiratete am 7. Februar 1619 in Wolfenbüttel Herzog Ulrich von Pommern (1589–1622), Bischof von Cammin. Die Vermählung wurde sehr aufwändig, unter Anwesenheit von 16 regierenden Fürsten begangen. Die nur drei Jahre andauernde Ehe blieb kinderlos. Im Gefolge der Prinzessin befand sich Christoph von Hoym, der Hofmarschall des letzten Pommernherzogs Bogislaw XIV. wurde. Ulrich von Pommern starb infolge seines exzessiven Alkoholkonsums erst 33-jährig. Hedwig wurde als tapfer, schön und geistvoll beschrieben.

Nach dem Tod ihres Mannes bezog sie ihr Wittum in Neustettin, wo sie für 28 Jahre das Schloss bewohnte, ihre Trauerkleidung nicht mehr ablegte und sich bescheiden der Wohltätigkeit widmete. Sie ordnete die Armenversorgung und spendete der örtlichen Kirche erhebliche Summen und Sachgegenstände. Hedwig galt als talentierte Lautenspielerin und Kirchenlieddichterin. Sie verfasste vermutlich das Lied “Auf, Zion auf, Tochter säume nicht”. Sie erlebte den Tod fast aller ihrer Geschwister, das Erlöschen des Greifenhauses, dessen letzten Herzog sie mit Geldmitteln unterstützt hatte, das Wüten des Dreißigjährigen Krieges und eine Pestepidemie in Neustettin. Sowohl durch kaiserliche, als auch schwedische Truppen wurden ihre Güter verwüstet und konfisziert. Sie führte deshalb erfolglos Beschwerden bei ihrem Cousin König Christian IV. von Dänemark und Königin Christina von Schweden. Bei der zeitweisem Besetzung des Schlosses durch Truppen floh Hedwig nach Bublitz.

Im Jahr 1640 stiftete sie in Neustettin das nach ihr benannte Hedwigs-Gymnasium.[1] Hedwig starb 56-jährig an den Blattern und wurde endgültig 1654 in der Fürstengruft der pommerschen Herzöge in Rügenwalde bestattet.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Barthold: Geschichte von Rügen und Pommern, Band 4, Teil 2, F. Perthes, 1845, S. 503 f.
  • Johannes Hildisch: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Band 9, Böhlau, 1980, S. 211
  • Julius Adolph Wilcke: Chronik der Stadt Neu-Stettin, F. A. Eckstein, 1862, S. 114 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Provinzial-Landtag im Herzogthum Pommern und Fürstenthum Rügen: Verhandlungen des ... Provinzial-Landtages im Herzogthum Pommern und Fürstenthum Rügen, Band 4, 1831, S. 48 Digitalisat

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