Heidelberg (Seiffen)

Heidelberg (Seiffen)
Heidelberg
Koordinaten: 50° 39′ N, 13° 28′ O50.64274166666713.473891666667Koordinaten: 50° 38′ 34″ N, 13° 28′ 26″ O
Eingemeindung: 1. Apr. 1939
Postleitzahl: 09548
Vorwahl: 037362

Heidelberg ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Seiffen im Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Streusiedlung Heidelberg liegt etwa 2 Kilometer östlich von Seiffen. Durch die Ortslage fließt der Seiffenbach, welcher nach Südwesten der Schweinitz zufließt. Am östlichen Ortsende liegt das 1973 eröffnete Erzgebirgische Freilichtmuseum. Hier mündet auch der Heidengraben in den Zechenteich ein. Der Kunstgraben diente ursprünglich der zusätzlichen Wasserzuführung für den Bergbau.
Durch den Ort führt die Staatsstraße 213 Niederlochmühle–Deutscheinsiedel. Über eine Kommunalstraße besteht weiterhin Anschluss an Bad Einsiedel und die S 207 Eppendorf–Deutscheinsiedel.

Nachbarorte

Steinhübel Neuhausen Bad Einsiedel
Seiffen Nachbargemeinden
Oberseiffenbach Brüderwiese Deutscheinsiedel

Geschichte

Typisches Erzgebirgshaus im Freilichtmuseum, Juli 2009

Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1670[1], man schreibt den Ortsnamen wie den heutigen.
1656 erwarben sechs Seiffner Einwohner vom Grundherrn Caspar Heinrich von Schönberg auf Purschenstein käuflich Land. Zwei Jahre später wurde die Ansiedlung am Horn oder Hörnel[2] genannt. Am 16. Mai 1670 wurde der Ort offiziell gegründet und kam zur Parochie Neuhausen. 1758 wurde ein Wasserkraft-Drehwerk errichtet, welches heute noch, integriert ins Freilichtmuseum, zu sehen ist. In dieser Zeit nahm das Holzdrechselhandwerk einen starken Aufschwung.

August Schumann nennt 1816 im Staatslexikon von Sachsen Heidelberg betreffend u. a.:

„Es ist in neurn Zeiten angebaut, und der größere Theil der Einwohner fertigt Seyffner Spielsachen und Holzwaren; die hiesigen Drechsler arbeiten für Erzgeb. Kaufleute, müssen sich aber kärglich genug behelfen.“[3]

1822 wurde von Heidelberg aus die Holzspielwarenfabrikation in Oberleutensdorf begründet. 1833 kam der Ort zur Parochie Seiffen. Eine Schule wird erstmals 1837 erwähnt, 1891 erfolgte ein Neubau. Bereits 1927 begann man mit dem Bau einer zentralen Wasserversorgung. 1928 wurde der Große Teich zum Schwimmbad ausgebaut.

Am 1. April 1939 wurde der Ort nach Seiffen eingemeindet.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1]
1787 108 Häusler
1834 1349
1871 1990
Jahr Einwohnerzahl
1890 1967
1910 1742
1925 1872

Persönlichkeiten

  • Willy Reichelt (* 1880 in Heidelberg), deutscher Politiker (NSDAP)
  • Gotthelf Friedrich Haustein, erster Hersteller eines erzgebirgischen Räuchermännchens (1856/57 in Heidelberg)

Literatur

  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3)

Weblinks

  • Heidelberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Heidelberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Heidelberg. in: G. Buchwald (Hrsg.): Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Freiberg. Strauch Verlag, Leipzig 1901, S. 239 (Digitalisat)
  3. vgl. Heidelberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 750 f.

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